Interessant auch der Abschnitt "Soziale Dienstleistungsproduktion: Gemeinwirtschaft im Sinne der Gewinnwirtschaft"
12Norbert Wohlfahrt
und zugleich auf Vermeidung von Sozialleistungsbezug, d. h. auf Verringerung des
Aufwandes für Sozialpolitik im traditionellen Sinne ab (Nullmeier 2004).
Die sozialstaatlichen Veränderungen sind deshalb vor allem als Modifizierung
der klassischen „Umverteilungspolitik“ zu verstehen, die allerdings auch in früheren
Zeiten nie einen anderen als den wirtschaftsfreundlichen Zweck der Schaffung und
des Unterhalts einer für den Standort tauglichen personalen Infrastruktur besaß.
Der Sozialstaat kümmerte sich demnach immer schon um die wirtschaftliche
Brauchbarkeit und Wiederverwendung seiner auf Sozialtransfers und soziale Hilfen
angewiesenen Bürger. Neu ist, dass gegenwärtig auch der sozial- und aktivierungs-
pädagogischen Betreuung der aus der Lohnarbeitsgesellschaft heraus gefallenen
Bürgerinnen und Bürger eine besondere staatliche Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Diese neue aktivierende und sozialinvestive Sozialpolitik versteht sich als selbst-
kritische Korrektur einer ex post als fehlerhaft und verschwenderisch beurteilten
Sozialpolitik. Die Sicherung bzw. Wiederherstellung der Beschäftigungsfähigkeit
der auf Erwerbsarbeit angewiesenen Bevölkerungsteile impliziert die Streichung
bzw. Kürzung von Sozialleistungen derjenigen, die für eine Teilnahme am markt-
wirtschaftlichen Erwerbsleben nicht mehr in Betracht kommen. Die Aufrechterhal-
tung des bisherigen sozialstaatlichen Leistungsniveaus wird als kontraproduktive
Fehlinvestition bewertet und dementsprechend gehandhabt (Krölls 2000: 64f.).
3 Soziale Dienstleistungsproduktion: Gemeinwirtschaft
im Dienste der Gewinnwirtschaft
Betrachtet man Soziale Arbeit als eine personenbezogene Soziale Dienstleistung
(was mittlerweile zum Standardrepertoire des sozialwirtschaftlichen Diskurses und
der Ausbildungsprogramme gehört), dann hat sich eine Analyse der Politischen
Ökonomie sozialer Arbeit zunächst einmal mit den ökonomischen Besonderhei-
ten sozialer Dienstleistungsproduktion zu befassen (vgl. Dahme/Wohlfahrt 2012):
Soziale Dienstleistungen entspringen ihrem Grunde und ihrer spezifischen Ausge-
staltung nach primär einer souveränen sozialstaatlichen Zwecksetzung, die dieser
den „Nachfragern“ gegenüber als seinen Anspruch geltend macht, ohne dass die
Wünsche und Interessen der so „Begünstigten“, analog der Kundenorientierung
im Rahmen einer regulären, rein marktlich vermittelten Dienstleistungsbeziehung,
dabei inhaltlich den wirklichen Ausgangspunkt oder Maßstab des Handelns
abgäben. Wirtschaftlich nicht, denn über die entsprechende Zahlungsfähigkeit
verfügen die Hilfebedürftigen nicht (das gilt von der kompensatorischen Jugend-
hilfe bis hin zur Betreuung von Kindern in Tagesstätten und der Pflege Älterer), ... (f.f)
(Quelle: Soziale Arbeit in der Ökonomisierungsfalle, Müller, Mührel, Birmeier, S.18)
Soziale Arbeit ist demnach eine "Personenbezogene Dienstleistung" und die neue aktivierende und sozialinvestierende Sozialpolitik versteht sich als selbstkritische Korrektur einer ex post als fehlerhaft und verschwenderisch beurteilten Sozialpolitik!!
"... und alles kommt, wie's kommen muss.... " (Reinhard Mey "Der Gauckler")
Ist halt ein Staatsjob und da konkurriert man mit anderen Ausgabeposten im sozialen Bereich. Wenn woanders erhöht wird, sagen wir die Zahl der Empfänger von Geldleistungen, so muss an anderer Stelle gespart werden. Ist ganz normale Mathematik. Wenn man noch jung ist, sollte man besser was anderes machen.
Seltsam finde ich jetzt aber, daß es ein Prekariat auch unter den in der Sozialen Arbeit Tätigen gibt. Hätte ich nicht gedacht.
Na ja, schön ÖD-Tarif kassieren,
im Trockenen sitzen, mit dem Klientel durch die
Gegend kutschieren, abends noch fit sein
für Kulturelle Veranstaltungen und Sport,
da ist klar, daß es für Arbeitnehmer attraktiv ist.
Und wo ein Überangebot an Arbeitskräften,
da sinken die Gehälter - Löhne bekommen Andere.
Lass' die Toten ihre Toten begraben | Matthaeus 8:22
Du wirst der Schwanz sein, und der Fremdling der Kopf | 5.Mose 28:43,44
Vom Wein der Waffenhehre Odin ewig lebt | 1. Gylfaginnîng 38
Schulbildung ist zwar kostenlos, in den meisten Fällen aber umsonst. | User amendment
If God's on the left, then I'm sticking to the Right | AC/DC - Hell's Bells
Ganz so schlicht gestaltet es sich dann doch nicht.
Hier mal eine Webpräsenz zum einlesen, wenn du mal Zeit und Muße hast.
[Links nur für registrierte Nutzer]
29 Finanzierungsformen in der Sozialwirtschaft
Es gestaltet sich tatsächlich etwas umfangreicher, aber da kommt man nicht drumherum wenn man sich wirklich(!) mit dem Thema auseinandersetzen will.
"... und alles kommt, wie's kommen muss.... " (Reinhard Mey "Der Gauckler")
Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)
Nun mach 'mal nicht aus einer Mücke einen Elefanten:
Die Berufsgenossenschaft der Sozialarbeiter verzeichnet statistisch wieviele Arbeitsunfälle?
Alkoholmißbrauch ist bei Sozialarbeitern nicht nennenswert bekannt, aber ich wurde stets gefragt, ob sie mir einen Kaffee anbieten können.
Lass' die Toten ihre Toten begraben | Matthaeus 8:22
Du wirst der Schwanz sein, und der Fremdling der Kopf | 5.Mose 28:43,44
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Schulbildung ist zwar kostenlos, in den meisten Fällen aber umsonst. | User amendment
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Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)
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