Zitat von
houndstooth
Die Bibel als Metaphor fuer 'Halluzinationen Einzelner' oder 'Geisteskranken' darzustellen zeugt nicht nur von unbeschraenkter Arroganz ,sondern auch von beschraenktem Aufassungsvermoegen. Natuerlich kann man Bibeltexte nicht wortwoertlich glauben sondern etwas common sense ist vorausgesetzt, naemlich die Essenz eines Textes zu verstehen. Das ist wirklich nicht schwer, vor allem wenn es sich z.B. um Allegorien - "[personifizierendes] rational fassbares Bild als Darstellung eines abstrakten Begriffs" - oder Parabeln - "gleichnishafte belehrende Erzählung, Geschichte, Szene o. Ä" [Duden] - etc handelt.
Die anfaengliche Entstehung der Bibel beruht auf langjaehrig wiedergegebene, erinnerte Weitererzaehlungen ; ein identischer modus operandi der auch zur Entstehung jahrhundertalter Geschichtserzaehlungen bei Indianer und 'Eskimos' gefuehrt hatte. Und so wie Anthropologen, Meteorologen etc tatsaechlich wahre Geschehen in den indianischen Erzaehlungen nachweisen konnten, haben gleichwohl Wissenschaftler viele der in der Bibel beschriebenen Geschehnisse ein auf Tatsachen und rationelles Denken beruhendes Fundament geben koennen.
Nehmen wir als Beispiel wie 'Moses die See teilte und sein Volk dadurch fuehrte, danach schloss sich die See und die israelischen Sklaven waren nun frei und vor den Aegyptern gerettet.' Natuerlich liest sich das fuer Oberflaechliche als Quatsch an, "Halluzinationen Einzelner". Natuerlich kann man nicht buchstaeblich an solchen 'Quatsch' glauben.
Doch was ist die Essenz dieser 'Flucht durch's geteilte Meer' Geschichte?
Wir wissen , dass Moses ein hochangesehener, gelehrter, hochgestellter, Administrator in Aegypten gewesen war.
Wir wissen ueber die damaligen Ufer des Roten Meeres und die damaligen Gezeiten.
Wir wissen, dass das Meer zu gewissen Gezeiten soweit zurueck gegangen war, dass man tatsaechlich von einer Kueste zur anderen laufen konnte.
Moses musste ueber diese Gezeitensache gut unterrichtet gewesen sein und die Flucht aus Aegypten dementsprechend geplant haben. Die Aegypter waren zu der Zeit damals in mehrere Kriege verwickelt gewesen, sie hatten also Wichtigeres zu tun gehabt als hinter leicht ersetzbare Sklaven hinterherzujagen.
Konkrete Beweise gibt es fuer diese Hypothese nicht. Auch nicht fuer die Fluchtroute die Moses eingeschlagen hatte, doch es gibt Hinweise in Sinai, durch uralte beschreibende Namen fuer bestimmte Orte die darauf hinweisen koennten, dass Moses dort verweilt hatte.
Auch fuer einige der 'Wunder' die Jesus vollbracht haben soll, gibt es rationelle Erklaerungen.
So, es ist gut und richtig und sogar sehr noetig, kritisch zu denken, skeptisch zu sein. Doch ebenso wichtig ist es, bis zu einem gewissen Grad eine 'open mind' zu bewahren.