Zitat von
witcher
Was hat modernes Management mit dem Dunning Kruger Effekt zu tun?
Erklärung des Dunning Kruger Effekts in aller gebotenen Kürze und Simplizität
Es geht um zwei Kurven, Selbstvertrauen auf der y-Achse und Wissen auf der x-Achse.
So manche mögen die Erstsemester unter der Studentenschaft, welche meinen, da sie ein Buch über die Grundlagen der Ökonomie gelesen haben, könnten sie einem Publikum erklären, wie der Hase und die Welt bzw. der Wirtschaftskreislauf sich dreht.
Dunning und Kruger erkannten, dass je geringer das Wissen des Proponenten um die Materie ist, desto höher sein Selbstvertrauen ausfällt. Auf der anderen Seite sinkt mit der stetigen Anhäufung das Selbstvertrauen.
Eine ziemlich missliche Situation möge man meinen, doch es geht weiter. Ab einem gewissen Punkt der Anhäufung von Wissen in Verbindung mit der nötigen Praxis steigt das Selbstvertrauen, zwar nicht so exorbitant wie bei Selbstdarstellern, welche mit ihren Aussagen nur wenig Substanz bieten, dafür aber stetig. Doch äußert sich selbiges nicht in ebenso zur Schau getragenen Selbstdarstellung, sondern in einer Art stoischen Ruhe befreit von der Unsicherheit der These "Ich weiß, dass ich nichts weiß!"
Modernes Management hebt in erster Linie die y-Achse(Selbstvertrauen) und legt weniger Wert auf die x-Achse(tatsächliches Wissen), da das Publikum dazu neigt, eher der Show und weniger der tatsächlichen Expertise zu vertrauen.
Dies erkennen wir beispielsweise bei Showmenschen wie Selenskyi, aber auch den üblichen Schaumschlägern im Bereich des sog. modernen Managements.
Die Frage ist, warum Menschen der vorgetragenen Emotion mehr Glauben schenken, als dem kühlen analytischen Zugang, der zwar manchmal etwas fade wirkend, viel näher an den tatsächlichen Begebenheiten dran ist.
Wie seht ihr die Situation?