Die Gasrechnung bricht mir das Genick

[Sven71]

Das riecht nach Bürgerkrieg.

Mal wieder? Das höre ich nun schon seit 15 Jahren.

[Sven71]

Was wollen die da? Es gibt keinen Strom oder Gas um irgendwas in einer Suppenküche zu kochen. Lebensmittels gibt’s auch keine.

Ganz ehrlich? So wie ich die Deppen einschätze, reicht das Versprechen, daß in 4 Stunden eine Lieferung erwartet wird. Vier Stunden später sind es immer noch 4 Stunden. Und sie warten, und warten, denn die Tagesschau sagt .... 4 Stunden.

Deren Buden werden als erstes ausgeräumt. Von den Komplizen der Suppenküchenorganisatoren. Gewaltfrei. Die merken erst was los ist, wenn deren Bude wie ein Rohbau aussieht.

[Chronos]

Solange man die zu verwebende Ware aus den Herstellerländern bekommt, - Trigema arbeitet so - wirds nicht wesentlich teurer. Die grössen - und mengenmässigen sowie terminlichen Vorteile müssen den Standortnachteil kompensieren.

Wie bitte? Das möchte ich jetzt doch gerne etwas genauer wissen, bitteschön.

Trigema respektive der wegen seiner Standortreue zu Deutschland so hochgejubelte Herr Grupp, verarbeitet für seine Kleidungsstücke keine in Deutschland hergestellten Materialien, also Garne und/oder Gewebe?

Oder wie ist dein Satz sonst zu verstehen?

[Neu]

Wie bitte? Das möchte ich jetzt doch gerne etwas genauer wissen, bitteschön.

Trigema respektive der wegen seiner Standortreue zu Deutschland so hochgejubelte Herr Grupp, verarbeitet für seine Kleidungsstücke keine in Deutschland hergestellten Materialien, also Garne und/oder Gewebe?

Oder wie ist dein Satz sonst zu verstehen?

Strickmaschinen kosten so um die 35.000 €. Garne, rohweiss, ab Bangladesh. Jetzt musst du die Garne je nach Auftrag einfärben, oder gefärbt bestellen. Eine Strickerei beschäftigt pro Schicht etwa eine Person pro 20 Strickmaschinen. Es bleibt das Zusammennähen der gestrickten Teile, der Zuschnitt, Auftragsbearbeitung, Versand, Rechnungswesen, .. und das nach deutschen Kosten. Garnhersteller in Deutschland war mal
Das jetzt nur das Prinzip. Es gibt Baumwolle, Viskose, Elasthan, Polyester, Polyamid, Wolle, Seide...

[Chronos]

Strickmaschinen kosten so um die 35.000 €. Garne, rohweiss, ab Bangladesh. Jetzt musst du die Garne je nach Auftrag einfärben, oder gefärbt bestellen. Eine Strickerei beschäftigt pro Schicht etwa eine Person pro 20 Strickmaschinen. Es bleibt das Zusammennähen der gestrickten Teile, der Zuschnitt, Auftragsbearbeitung, Versand, Rechnungswesen, .. und das nach deutschen Kosten. Garnhersteller in Deutschland war mal
Das jetzt nur das Prinzip. Es gibt Baumwolle, Viskose, Elasthan, Polyester, Polyamid, Wolle, Seide...

Soweit klar.

Jetzt aber nochmals die Kernfrage:

Ab welchem Stand des Materials findet die Arbeit von Trigema in Deutschland statt?

Ab dem rohweissen Garn, ab dem gefärbten Garn, ab der Weberei/Strickerei, oder erst ab dem Zuschneiden und Nähen?

[Neu]

Soweit klar.

Jetzt aber nochmals die Kernfrage:

Ab welchem Stand des Materials findet die Arbeit von Trigema in Deutschland statt?

Ab dem rohweissen Garn, ab dem gefärbten Garn, ab der Weberei/Strickerei, oder erst ab dem Zuschneiden und Nähen?

Trigema hat z.B. eine Garnfärbemaschine gekauft. Für unterschiedlichste Materialien unterschiedlichste Färbeverfahren. Polyester mit 135 Grad Celsius, bei Baumwolle gibts ein Kaltfärbeverfahren etc. Für Weiss braucht man eine extra Maschine. Bei so kleinen Mengen ist Färben ein unrentables Geschäft; aber die Verfügbarkeit ist da. Wenns irgend möglich ist, wird man sowohl gefärbte Garne als auch Stoffe beziehen, das Sortiment bei Trigema ist riesig, und die winzigen Mengen pro Item ... Ich arbeite manchmal in eine Färberei, wo Stückfärberei im Jet / Jigger betrieben wird. Spannrahmen, Zentrifuge, die Enden werden zusammengenäht. Aber die haben Standardartikel, Lohnfärberei. Und da laufen ab 50 Kilogramm aufwärts Partien. Mal sehen, ob die im nächsten Jahr noch da sind - der Dampferzeuger geht mit Gas.
Ich habe mal in Strumpfwaren gearbeitet, Polyamid 6.6 - da wurde rohweiss gestrickt, rohweiss genäht und dann gefärbt. Allerdings nur etwa 10 Farben. Jede Partie etwa 50 Kilogramm, also etwa 400 Kilogramm Trockengewicht pro Tag. Als wir Baumwollsocken und Wollsocken bekamen, fingen die Probleme an.

[Dr Mittendrin]

Mal wieder? Das höre ich nun schon seit 15 Jahren.

Dauert auch noch, aber er kommt. Derzeit merke ich das Kaschieren von Problemen nimmt alle Quartale quadratisch zu.

[Chronos]

Trigema hat z.B. eine Garnfärbemaschine gekauft. Für unterschiedlichste Materialien unterschiedlichste Färbeverfahren. Polyester mit 135 Grad Celsius, bei Baumwolle gibts ein Kaltfärbeverfahren etc. Für Weiss braucht man eine extra Maschine. Bei so kleinen Mengen ist Färben ein unrentables Geschäft; aber die Verfügbarkeit ist da. Wenns irgend möglich ist, wird man sowohl gefärbte Garne als auch Stoffe beziehen, das Sortiment bei Trigema ist riesig, und die winzigen Mengen pro Item ... Ich arbeite manchmal in eine Färberei, wo Stückfärberei im Jet / Jigger betrieben wird. Spannrahmen, Zentrifuge, die Enden werden zusammengenäht. Aber die haben Standardartikel, Lohnfärberei. Und da laufen ab 50 Kilogramm aufwärts Partien. Mal sehen, ob die im nächsten Jahr noch da sind - der Dampferzeuger geht mit Gas.
Ich habe mal in Strumpfwaren gearbeitet, Polyamid 6.6 - da wurde rohweiss gestrickt, rohweiss genäht und dann gefärbt. Allerdings nur etwa 10 Farben. Jede Partie etwa 50 Kilogramm, also etwa 400 Kilogramm Trockengewicht pro Tag. Als wir Baumwollsocken und Wollsocken bekamen, fingen die Probleme an.

Aha.

Heisst das jetzt also im Klartext, dass Trigema nur das Rohgarn irgendwo im Ausland kauft und dann ab Färberei und Strickerei bis zum Zuschneiden und Nähen alles im eigenen Betrieb macht bzw. in deutschen Zulieferbetrieben machen lässt?

Dann könnte man seitens Trigema ja wirklich von Produktion in Deutschland reden.

Ich bin allerdings (vermutlich fälschlicherweise) davon ausgegangen, dass Trigema das fertige Gewebe als Wirkware aus dem Ausland kauft und dann nur zuschneidet und näht.

Stimmt dann also nicht?

[Neu]

Aha.

Heisst das jetzt also im Klartext, dass Trigema nur das Rohgarn irgendwo im Ausland kauft und dann ab Färberei und Strickerei bis zum Zuschneiden und Nähen alles im eigenen Betrieb macht bzw. in deutschen Zulieferbetrieben machen lässt?

Dann könnte man seitens Trigema ja wirklich von Produktion in Deutschland reden.

Ich bin allerdings (vermutlich fälschlicherweise) davon ausgegangen, dass Trigema das fertige Gewebe als Wirkware aus dem Ausland kauft und dann nur zuschneidet und näht.

Stimmt dann also nicht?

Die machen Vielfalt. Z.B. Rundstrick fully fashion, da kommen Teile heraus, die z.B. echt gekettelt werden, also nichts mit Zuschnitt. Modeartikel haben einen Vorlauf von einem Jahr, da werden die Farben, Stil, ... Materialien, ... vorgegeben. Musst dir mal den Katalog ansehen. Die Kunst ist, liefern zu können, und möglichst wenig Kosten zu haben. Und da es in Deutschland fast keine Textilindustrie mehr gibt, .. Karl Mayer Obertshausen, Wirkmaschinen gibts immer noch, und die Glanzstoff (Enka oder Akzo oder ICO) extrudieren immer noch aus Amerika stammende Viscose für europäische Autoreifen in Obernburg am Main. Stutznäcker gibts auch noch, aber die Teilefertigung habe ich in Köln nicht gesehen. Das sind RESTE aus vergangenen Zeiten. Textil wird in Fernost gemacht, incl. Nähmaschinen, und dieses Gebiet beschäftigt weltweit die meisten Personen mit dem grössten Umsatz und ist enorm vielseitig. Reutlingen hat noch etwas Wissen über Textil in Deutschland. Eine Weberei kann ich mir in einer so kleinen Fabrik nicht vorstellen, da muss man sich den Kettbaum bestellen etc. Strickware hat ebenso das Problem der Einschränkung von Grössen, die speziell hergestellt werden; die Lieferung dieser Maschinen nach Bestellung dauert mindestens 6 Monate. Üblicherweise hatten Textilfabriken immer ein riesiges Lager von Maschinen, die bei Bedarf in die Fertigung gebracht wurden. Trigema MUSS sich aus dem Ausland bedienen, in Deutschland gibts sehr wenig. Eine echte Fertigung ists trotzdem.

[sibilla]

Die machen Vielfalt. Z.B. Rundstrick fully fashion, da kommen Teile heraus, die z.B. echt gekettelt werden, also nichts mit Zuschnitt. Modeartikel haben einen Vorlauf von einem Jahr, da werden die Farben, Stil, ... Materialien, ... vorgegeben. Musst dir mal den Katalog ansehen. Die Kunst ist, liefern zu können, und möglichst wenig Kosten zu haben. Und da es in Deutschland fast keine Textilindustrie mehr gibt, .. Karl Mayer Obertshausen, Wirkmaschinen gibts immer noch, und die Glanzstoff (Enka oder Akzo oder ICO) extrudieren immer noch aus Amerika stammende Viscose für europäische Autoreifen in Obernburg am Main. Stutznäcker gibts auch noch, aber die Teilefertigung habe ich in Köln nicht gesehen. Das sind RESTE aus vergangenen Zeiten. Textil wird in Fernost gemacht, incl. Nähmaschinen, und dieses Gebiet beschäftigt weltweit die meisten Personen mit dem grössten Umsatz und ist enorm vielseitig. Reutlingen hat noch etwas Wissen über Textil in Deutschland. Eine Weberei kann ich mir in einer so kleinen Fabrik nicht vorstellen, da muss man sich den Kettbaum bestellen etc. Strickware hat ebenso das Problem der Einschränkung von Grössen, die speziell hergestellt werden; die Lieferung dieser Maschinen nach Bestellung dauert mindestens 6 Monate. Üblicherweise hatten Textilfabriken immer ein riesiges Lager von Maschinen, die bei Bedarf in die Fertigung gebracht wurden. Trigema MUSS sich aus dem Ausland bedienen, in Deutschland gibts sehr wenig. Eine echte Fertigung ists trotzdem.

danke für die aufklärung, sehr interessant.