Die Backnanger Kreiszeitung und der Mißbrauch der Pressefreiheit
Daß den bedauernswerten Lesern bundesdeutscher Tageszeitungen nur vorgefertigte und gesiebte Informationen zugetraut werden, ist hinlänglich bekannt. Der hohe Stellenwert der Pressefreiheit wird zwar immer wieder betont, die eigentliche Praxis sieht aber anders aus. Pressefreiheit macht aber nur Sinn, wenn die Bürger umfassende und unzensierte Informationen erhalten. Zeitungsschreiber, die das nicht tun, wollen die Leser politisch manipulieren und bevormunden.
Ein Beispiel derartiger Bevormundung der Leser hat Ende Januar die Backnanger Kreiszeitung aus Baden-Württemberg gegeben. Den Lesern wird angekündigt, daß über den jetzt beginnenden Landtagswahlkampf und die Parteien umfassend berichtet wird. Auf mehreren Sonderseiten wolle man den Kandidaten Gelegenheit geben, sich zu verschiedenen Sachfragen zu äußern und auch ihre menschlichen Schwächen zeigen. Ein gewiß lobenswertes Vorhaben, sollte man meinen, doch die Einschränkung kommt gleich hinterher: Die NPD wird nicht berücksichtigt, heißt es kurz und bündig.
Die Leser dieser Zeitung müssen sich über diese selektive Berichterstattung und Bevormundung düpiert fühlen. Sie werden politisch für so unreif erklärt, daß erst ein offenbar wissender Redakteur eine Vorauswahl über die vorzustellenden Kandidaten treffen muß. Die Zeitung wird Gründe haben, warum sie in der Berichterstattung manipuliert. Diese Gründe sollten erfragt werden.
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