Antifaschismus" im Sinne einer Ausgrenzung konservativer Positionen aus dem öffentlichen Diskurs gehört zum festen Bestandteil der politischen Kultur in der Bundesrepublik. Sie ist heute keine ausschließliche Angelegenheit von Splittergruppen der radikalen Linken mehr. Die beharrliche Arbeit linksgerichteter Publizisten, Journalisten und Sozialwissenschaftler seit den siebziger Jahren hat es erreicht, daß "Antifaschismus" spätestens in den Achtzigern zu einer Angelegenheit der gesellschaftlichen Mitte geworden ist. Er ist funktionierender Teil einer politischen Kultur, die zahlreiche ihrer immanenten Ängste und Aggressionen auf das innenpolitische Feindbild einer bedrohlichen Rechten projizieren konnte.
Zahlreiche "antifaschistisch" orientierte Institutionen, wie der Verein "Brandenburg gegen Rechts" (JF 2/03) leben mittlerweile über umfangreiche Zuwendungen durch öffentliche Gelder. Allein die Aktionsprogramme des Bundes "gegen Rechts" werden mit etwa 200 Millionen Euro gefördert. Auch ein Resultat des "Aufstandes der Anständigen" von 2000, zu dessen Ergebnis hinsichtlich 2,1 Millionen eigens gesammelter Spendengelder der Stern bilanzierte: "Der Verwendungszweck war von Anfang an klar: Mit dem Geld sollten Arbeitsplätze 'gegen Rechts' finanziert und Jugendinitiativengefördert werden."
"Vertreibt Nazikader von dort, wo sie wohnen!"
Die aggressiven jugendlichen "Antifa"-Kader schwimmen somit relativ gefahrlos wie der Fisch im Wasser allgemeiner "Anständigkeit", sofern sie nicht allzu massiv die öffentliche Ordnung gefährden, und können die Empfindungen zahlreicher etablierter Politfunktionäre und Journalisten in wütender Übersteigerung verbreiten, wie beispielsweise April 2001 im Berliner Untergrund-Blatt Interim formuliert wurde: "Vertreibt Nazikader von dort, wo sie wohnen! Macht ihnen ihr soziales Umfeld, in welches sie sich zurückziehen, um ungestört Aufbauarbeit im rechten Netzwerk zu leisten, zur Hölle!"
Der scheinbar moralisch hochstehende Einsatz gegen die "braune Gefahr" dient dabei als Vehikel zur Legitimation von Einflußpositionen und ist - nüchtern betrachtet - ganz und gar nicht mit der gängigen Moral vereinbar. Bekannt ist die regelmäßige gemeinsame Beteiligung von Vertretern einflußreicher gesellschaftlicher Institutionen, vor allem von Politikern der SPD und Bündnis 90/Die Grünen, an Demonstrationen und "antifaschistischen" Veranstaltungen, bei denen auch Organisationen des orthodox-marxistischen und "autonom"-aggressiven "Antifa"-Spektrum eine zentrale Rolle spielten.
Unlängst sperrte sich nach Berichten der Jungen Welt beispielsweise die CDU gegen eine Anti-NPD-Kundgebung in Freiburg, an der sich Vertreter von SPD, Grünen und Gewerkschaften beteiligten, da das veranstaltende Aktionsbündnis auch VVN-BdA, DKP und andere Vertreter der radikalen Linken wie selbstverständlich in seinen Reihen duldete. Im Beirat einer Organisation wie der Humanistischen Union, die zahlreiche Querverbindungen zum Lager der radikalen "antifaschistischen" Linken unterhält, so eine kürzlich veröffentlichte Studie des "Friedenskomitee 2000" über die "linksextremen Verstrickungen der Süddeutschen Zeitung", finden sich Namen wie Claudia Roth oder Renate Künast von den Grünen, Heidemarie Wieczorek-Zeul, Herta Däubler-Gmelin und Freimut Duve von der SPD oder Sabine Leutheusser-Schnarrenberger von der FDP.
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