Die Arbeit im Archiv scheint keine Wonne zu sein.
Die Vorwürfe von Mitarbeitern gegen die Direktion der Arolsen Archives klingen schwer: Mobbing, Machtmissbrauch, Kündigung. Das Aufsichtsgremium beauftragte eine Untersuchung. Doch dabei sollen viele Kritikpunkte unberücksichtigt bleiben....
Rechtsanwalt Daniel Vogel nannte die zeitlich eingeschränkte Aufklärung einen Schlag ins Gesicht der Betroffenen. Vogel sagte dem epd, er habe mit 25 aktiven und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Arolsen Archives gesprochen, die von Mobbing und Repressalien berichtet hätten. Die mit der Untersuchung beauftragte Kanzlei Göhmann habe mehr als 30 Betroffene genannt. »Bei den Betroffenen, die wegen der Vorfälle zum Teil in psychologischer Behandlung sind, kommt die Botschaft an: Ihr seid uns egal«, kritisierte Vogel.....
Einige Vorwürfe, wie die der Vetternwirtschaft und Veruntreuung öffentlichen Geldes, werden damit nach Darstellung des Anwalts überhaupt nicht mehr untersucht.
Vogel hatte im März ein Dossier mit den Vorwürfen von 25 aktiven und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) geschickt. Darin werden Willkür, Demütigungen und reihenweise Kündigungen kompetenter und hochqualifizierter Angestellter durch die Direktion beschrieben. Nach Darstellung von Mitarbeitern herrscht in der Einrichtung nahezu seit dem Amtsantritt von Direktorin Azoulay im Jahr 2016 eine »toxische Arbeitsatmosphäre« und eine »Kultur der Angst«....
Die Arolsen Archives sind das internationale Zentrum zur NS-Verfolgung mit dem weltweit umfassendsten Archiv zu Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört zum Unesco-Weltdokumentenerbe. Der Internationale Ausschuss wird von Vertretern der Regierungen von elf Mitgliedsländern bestellt. Der Vorsitz wechselt jährlich.
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Ich habe da freilich so meine Vermutungen was zum Ärger in Arolsen gefuehrt hat. Vor allem weshalb man gerade hochqualifizierte Mitarbeiter feuert. Denen ist wahrscheinlich aufgefallen, dass es da gewisse Widersprueche zwischen dem dokumentierten und dem was mittels Erinnerungskultur vermittelt wird gibt. Gewisse Sachen sind da naemlich NICHT in den Dokumenten zu finden. Man behilft sich da aber Reinlegekunst um Ausreden dafuer zu haben.