Man muss es sich wirklich komplett ansehen, um zu verstehen, wie verhaltensgestört die Deutschen als Ganzes sind. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass zwei verlorene Kriege die Seele der Deutschen gebrochen haben, und die Ängste inzwischen schon genetisch weitervererbt werden.

Das private Verhalten ist eine Sache. Mich persönlich betrifft immer wieder auf beruflicher Ebene die endlose Zerrederei, wenn Projekte nicht einfach umgesetzt werden, sondern Bedenkenträger die Oberhand gewinnen. Auch das Beispiel mit den jahrelangen Autobahnbaustellen, wo die Auftraggeber Angst haben, etwas einfach durchzuziehen, und lieber die Autobahn kilometerweit sperren anstatt arbeiten zu lassen, ist jedem bekannt. Mittlerweile hat sogar die Bundesbauministerin erkannt, dass sich die Bauwirtschaft in nicht mehr überblickbaren Gesetzen und Vorschriften verheddert hat, und die Beteiligten nur noch Angst davor haben, etwas falsch zu machen, und lieber nichts mehr machen oder viel zu teuer lösen, oder gern auch pleite gehen. Davor hat komischerweise in der Wirtschaft kaum einer Angst. Dann wenn es mal angebracht wäre.

Mein Hobby und Teil meines Berufs sind Verhaltensänderungen zu bewirken. Ist natürlich ein Kampf gegen Windmühlen. Aber dass "German Angst" zu einer international bekannten Bezeichnung geworden ist, sollte jedem hier mal zu denken geben.