Den folgenden erhellenden Text fand ich bei "Extrablog":
Was man über Teheran als Welthauptstadt der Holocaustleugner unbedingt wissen muss:
+++ Eine herausragende Rolle bei der internationalen Vernetzung von Holocaustleugnern spielt der Iran. Dort hat im letzten Jahr der Schweizer "Revisionist" Jürgen Graf Zuflucht gefunden. Graf war in der Schweiz zu einer 15-monatigen Haftstrafe ohne Bewährung sowie 8.000 Franken Geldbuße verurteilt worden, der er sich durch seine Flucht entzog. In seinem Buch "KL Majdanek. Eine historische und technische Studie" hatte er bestritten, dass es in Majdanek zu Massenmorden an Juden durch Vergasung und Erschießung gekommen ist.
Zugegen bei Grafs Prozess war Ahmed Huber, als Entlastungszeuge reiste Wolfgang Fröhlich in die Schweiz. Der ehemalige FPÖ-Bezirksrat bezeichnete dort die Massenvergasungen mit Zyklon-B einmal mehr als "technisch" nicht möglich.
Graf leitet - das Internet macht's möglich - vom Iran aus die Fremdsprachenredaktion der Vierteljahrshefte für freie Geschichtsforschung (VffG), dem zentralen Sprachrohr deutschsprachiger Holocaustleugner. Herausgeber der VffG ist der Verlag Castle Hill Publishers (Sitz: Hastings, England), der vom deutschen Holocaust-Leugner Germar Rudolf geführt wird. Auch Rudolf hat sich einer drohenden Haftstrafe (in der BRD) entzogen und sich ins sichere England abgesetzt.
Von Teheran aus organisierte Graf in Kooperation mit dem in Kalifornien ansässigen Institute for Historical Review (IHR; ein "Sammelbecken für Holocaust-Leugner, Neonazis, Deutschlandfanatiker, rechtsgerichtete Extremisten, Antisemiten, Rassisten und Verschwörungstheoretiker" - Deborah E. Lipstadt) eine antisemitische Konferenz von Holocaustleugnern und Antisemiten aus der ganzen Welt. Doch die für den 3. April 2001 in Beirut geplante Konferenz wurde in letzter Minute vom libanesischen Regierungschef verboten. Als Stargast der Veranstaltung war neben William L. Pierce Horst Mahler geladen, der nach dem Verbot seinen geplanten Vortrag mit dem Titel "Endlösung der Judenfrage" online setzte. Für Beirut sprang schließlich Amman ein: In der jordanischen Hauptstadt ging die Konferenz am 14. Mai in etwas abgespeckter Form über die Bühne. Als einziger prominenter Gast trat der in Schweden lebende Holocaustleugner Ahmed Rami auf.
Rami gilt als Bindeglied zwischen europäischen und arabischen Holocaustleugnern. Der gebürtige Marokkaner hielt sich auf Einladung der iranischen Radio-und Fernsehanstalten im Sommer 1999 zu einer Vortragsreise in Teheran auf. Vor Ort traf er mit dem Direktor der iranischen Radio- und TV-Sender zusammen. Seine Vortragsthemen waren, so Ochensbergers Phoenix, "Holocaust-Revisionismus und wie die Israellobbys mit den von ihnen kontrollierten Medien aus den Holocaust-Geschichten ihre Weltmacht gewannen und jetzt damit die Welt kontrollierten".
Thematisiert wurde von Rami bei dessen Auftritten auch das "Quälen des Märtyrers für Deutschland und die Menschenrechte, Günter Deckert" (Ex-NPD-Bundesvorsitzender), der bis Oktober 2000 eine mehrjährige Haftstrafe wegen Volksverhetzung im baden-württembergischen Bruchsal verbüßte.
Zeitweilig war Rami auch Europakorrespondent für die auflagenstärkste arabische Tageszeitung Al-Shaab. Vorgestellt wurde er dort als "ungebeugter antizionistischer Widerstandskämpfer", der an die Sache der "islamischen Bewegung" glaube. Für Al-Shaab interviewte Rami u. a. den deutschen Altnazi Otto Ernst Remer, einen weiteren notorischen Holocaustleugner.
Rami, der von einer "westlichen Intifada gegen die Judenherrschaft" träumt (Brief von Rami an Robert Faurisson, Symbolfigur des französischen "Revisionismus", vom 28. April 1991), organisierte 1992 einen internationalen, konspirativ durchgeführten Kongress von Holocaustleugnern. Auf der Einladungsliste standen u. a. Hamas und Hizb Allah.
Sie alle sind sich mit Rami einig: "Man kann sagen, dass das organisierte Weltjudentum der einzige Gewinner des 2. Weltkrieges ist. [...] Das organisierte Weltjudentum erlangte durch Auschwitz eine nie dagewesene Freiheit zur unkontrollierten Machtentfaltung. Heute sitzen Juden an allen wichtigen Schalthebeln der Macht in den USA." (Interview mit dem antisemitischen Hetzblatt Deutschland Report).
Die Bedeutung der Holocaust-Leugnung zur Delegitimation Israels wurde 1991 von Rami in Sieg betont: Erst wenn die Existenz der Gaskammern erfolgreich bestritten worden sei, so Rami, "werden wir Araber weniger unter den Israelis zu leiden haben".
Regelmäßiges Rederecht haben notorische Holocaustleugner bei dem in der iranischen Hauptstadt stationierten Rundfunksender Radio Teheran. In einschlägigen Kreisen ist er als Sprachrohr der Internationale der Holocaustleugner hinreichend bekannt. Interviewpartner von Radio Teheran waren bisher u. a. der deutsche Rechtsextremist Roland Bohlinger, Robert Faurisson (Frankreich), David Irving (England), Ingrid Rimland (USA), Ernst Zündel (Kanada), Gerd Honsik (Österreich) und der Australier Fredrick Toben, ein gebürtiger Deutscher, der sich im Dezember 1999 in Teheran aufhielt. Neben einem Rundfunkinterview gab Toben Presseinterviews und referierte an iranischen Universitäten. +++
Dazu Mark Mallokent: Iran und Neonazis. Da haben sich die Richtigen gefunden. Früher konnte man gewissen Leuten so schön zurufen: "Geh doch nach drüben". Das geht heute - aus den bekannten Gründen - nicht mehr. Jetzt haben wir einen Ersatz: "Hau doch in den Iran ab".