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Thema: Besuch von Polens Präsident in D

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von kritiker_34
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    Standard Besuch von Polens Präsident in D

    KACZYNSKI IN BERLIN

    Besuch beim ungeliebten, fremden Nachbarn

    Von Olaf Sundermeyer, Warschau

    Polens Staatspräsident Lech Kaczynski steht vor einer heiklen Aufgabe. Bei seinem Besuch mit Kanzlerin Merkel will er das deutsch-polnische Verhältnis verbessern - das er selbst beschädigt hat, und dem er selbst nicht traut.


    "Aber das ist nur ein Punkt, der in den vergangenen Monaten das Verhältnis Deutschlands und Polens belastet hat. Lech Kaczynski hatte als Bürgermeister noch kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten im Herbst seine Forderung auf eine finanzielle Entschädigung für die Zerstörung seiner Stadt durch die Deutschen während des Warschauer Aufstands 1944 gedrängt. Zudem stoßen sich die Polen an der deutsch-russischen Ostseepipeline, die sibirisches Erdgas nach Mecklenburg-Vorpommern bringen soll - und Polen außen vor lässt. Außerdem schwelt der Konflikt über das "Zentrum gegen Vertreibungen" weiter, das Angela Merkel befürwortet, von dem aber niemand so recht weiß, in welcher Form es kommen soll. Kaczynski fürchtet, Deutschland wolle mit dem Zentrum raus aus der Täterrolle und rein in eine Opferrolle.

    Immerhin hat der von Merkel in Brüssel vorangetriebene Kompromiss zur umkämpften Budgetplanung der Europäischen Union das deutsch-polnischen Verhältnis kurzzeitig aufgehellt: Denn er sichert die Subventionen für Polens ärmste Regionen. Und dort haben die Menschen im vergangenen Jahr mehrheitlich PiS gewählt."

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  2. #2
    GESPERRT
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    Standard AW: Besuch von Polens Präsident in D

    Mich wundert wieso dort steht wir befinden uns in der Täterrolle...


    überall wird doch verkündet, es gibt sowas wie eine Täterrolle nicht.

    Und wieso hat er Angst davor das wir ein Zentrum gegen den Holocaust der Vertreibung bauen.

    Es wird doch überall erzählt es wäre gar nicht schlimm gewesen.

    Wenn er sich so dagegen sträubt... steckt da etwa mehr dahinter?????


    Wird er bei Frau Merkel auch erwähnen, er wünsche sich ein Mahnmal für die Polnischen Opfer des 2 WK, welches in Berlin stehen soll?

  3. #3
    Bayer Benutzerbild von Schlumpf
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    Standard AW: Besuch von Polens Präsident in D

    Es wäre doch schonmal ein Anfang wenn er bei einer Versammlung von Schlesiern auf die Knie gehen würde und sich im Namen Polens für die begangenen Greultaten entschuldigen würde. Ein kleiner Kranz würde auch nicht schaden.
    Danach kann man anfangen mit Polen vernünftige Gespräche zu führen.

    Wäre die polnische Regierung nach dem 1. Weltkrieg nicht vom Größenwahn befallen gewesen hätte es möglicherweise keinen 2. Weltkrieg gegeben.
    Leben und leben lassen!

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von kritiker_34
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    Standard AW: Besuch von Polens Präsident in D

    Zitat Zitat von Schlumpf
    Es wäre doch schonmal ein Anfang wenn er bei einer Versammlung von Schlesiern auf die Knie gehen würde und sich im Namen Polens für die begangenen Greultaten entschuldigen würde. Ein kleiner Kranz würde auch nicht schaden.
    Danach kann man anfangen mit Polen vernünftige Gespräche zu führen.

    Wäre die polnische Regierung nach dem 1. Weltkrieg nicht vom Größenwahn befallen gewesen hätte es möglicherweise keinen 2. Weltkrieg gegeben.
    wie meinst du das mit Grössenwahn?

  5. #5
    king and queen of hearts Benutzerbild von Just Amy
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    Standard AW: Besuch von Polens Präsident in D

    Zitat Zitat von Schlumpf
    Es wäre doch schonmal ein Anfang wenn er bei einer Versammlung von Schlesiern auf die Knie gehen würde und sich im Namen Polens für die begangenen Greultaten entschuldigen würde. Ein kleiner Kranz würde auch nicht schaden.
    Danach kann man anfangen mit Polen vernünftige Gespräche zu führen.

    Wäre die polnische Regierung nach dem 1. Weltkrieg nicht vom Größenwahn befallen gewesen hätte es möglicherweise keinen 2. Weltkrieg gegeben.
    für welche greueltaten?
    und was Du als polnischen grössenwahn bezeichnest ist wohl die weigerung, die hitlerschen forderungen zu erfüllen?

  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von kritiker_34
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    Standard AW: Besuch von Polens Präsident in D

    Zitat Zitat von IM Redro
    Mich wundert wieso dort steht wir befinden uns in der Täterrolle...


    überall wird doch verkündet, es gibt sowas wie eine Täterrolle nicht.

    Und wieso hat er Angst davor das wir ein Zentrum gegen den Holocaust der Vertreibung bauen.

    Es wird doch überall erzählt es wäre gar nicht schlimm gewesen.

    Wenn er sich so dagegen sträubt... steckt da etwa mehr dahinter?????


    Wird er bei Frau Merkel auch erwähnen, er wünsche sich ein Mahnmal für die Polnischen Opfer des 2 WK, welches in Berlin stehen soll?
    wir sind ja laut offizieller Schreibweise "in Polen eingefallen" und dadurch wurde der 2. WW ausgelöst. Steht so in allen Büchern...

  7. #7
    Bayer Benutzerbild von Schlumpf
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    Standard AW: Besuch von Polens Präsident in D

    Zitat Zitat von marc bishop
    für welche greueltaten?
    und was Du als polnischen grössenwahn bezeichnest ist wohl die weigerung, die hitlerschen forderungen zu erfüllen?
    Oh Mann, bist Du eigentlich absichtlich so penetrant ungebildet?
    Als kleine Beispiele:
    Krieg gegen die Sovietunion 1920
    Besetzung deutscher Gebiete, die laut Volksabstimmung an Deutschland hätten fallen müssen.
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    Der Versuch schlesische Gebiete mit Gewalt zu annektieren
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    Die Drangsalierung von Minderheiten, besonders Ukrainern, Deutschen und Juden um für die polnischen "Übermenschen" bessere Lebensbedingungen zu schaffen
    Der Wunsch einen Krieg gegen Deutschland vom Zaun zu brechen um die polnische Westgrenze zur Elbe vorzuschieben. (janusz piecalciewizc, POLEN)
    Solchen Größenwahn.

    Welche Greultaten?
    Wie wärs mit der Vertreibung von ein paar Millionen Deutschen aus ihrer angestammten Heimat?
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    Mit der Ermordung von etlichen tausend deutschen Zivilisten während des Krieges?
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  8. #8
    Bayer Benutzerbild von Schlumpf
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    Standard AW: Besuch von Polens Präsident in D

    Zitat Zitat von kritiker_34
    wir sind ja laut offizieller Schreibweise "in Polen eingefallen" und dadurch wurde der 2. WW ausgelöst. Steht so in allen Büchern...
    Ja, ein total unprovozierter Angriff auf das wehrlose Polen, das erst im April seine Truppen mobilisiert hat und von da an ständig versucht hat in deutsches Territorium einzudringen.
    Leben und leben lassen!

  9. #9
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    Standard AW: Besuch von Polens Präsident in D

    Zu Kaczinski: Der Mann ist vor allem wegen innenpolitischer Themen gewählt worden, hier vor allem weil er eine energische Korruptionsbekämpfung und - entgegen seinem wirtschaftsliberalen Herausforderer Tusk - eine mehr sozialdemokratische Sozialpolitik versprochen hat. Interessant ist vielleicht auch das Detail, dass die Wahlbeteiligung in Polen sage und schreibe bei 39% lag.
    Die Achse Berlin-Moskau war in Polen vor allem den älteren unbehaglich. Polen ist ein junges Land, und die jungen Leute dort scheren sich einen Teufel um solch alte Ängste. Als ich zuletzt da war, waren die sauer wegen der Ostsee-Pipeline, weil Polen natürlich gerne Transfergebühren kassiert hätte. Als ich sagte, dass ich es absolut in Ordnung finde, dass der Handel ausschließlich zwischen Rußland und Deutschland gelaufen sei, weil man ja bei der "historischen Freundschaft" :2faces: zwischen Rußland und Polen nicht wüßte, ob eine solche Pipeline nicht mal von Polen als Faustpfand und Druckmittel mißbraucht würde, habe ich in ziemlich versteinerte Mienen geguckt.
    Bei dem "Zentrum für Vertreibung" habe ich den Eindruck, dass eine gewisse konservativ-nationale Presse ein Interesse daran hat, dieses Thema hochzuhalten. Ohne diese Presse würde das bei den meisten Leuten in Vergessenheit geraten schätze ich.
    Die ständigen Reparationsforderungen, die immer mal wieder laut werden, sind ja keine ausschließlich polnische Unart. Die Nazi-Keule wird bei Bedarf immer wieder mal geschwungen, um Druck auf Deutschland auszuüben und die deutsche Außenpolitik zu manipulieren. So was sollte man kühl abprallen lassen.
    Generell meine ich, dass Polen eher schmachtend nach Amerika (USA) blickt und die USA als ihren eigentlichen Befreier und als Schutzmacht sieht. Die EU ist vor allen Dingen Geldgeber und Deutschland war für den Beitritt der Steigbügelhalter. Diese doch sehr konstante Haltung (in Washington Stiefel küssen und in Brüssel die Hand aufhalten) sollte endlich mal Eingang in die Hirne unserer Politiker finden. Leider bin ich nicht sehr optimistisch, dass Herrn Kaczinsky bei seinem Deutschlandbesuch klare Grenzen gesetzt werden.

  10. #10
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    Standard AW: Besuch von Polens Präsident in D

    @ Cego

    Interesanter Post, aber es fehlt der tiefere und weitere Blick.

    Sicherlich ist deine innenpolitische Beschreibung recht zutreffeend. Kaczynski wurde vom sogenannten Polen B gewählt, vom eher ländlichen Ostpolen. Die Verlierer des Aufschwungs, die dort mehrheitlich leben, wollten wieder mehr Sicherheit und klare Grundsätze und dafür ist Kaczynski eingetreten. Vorallem ging es da um klare Werte und um die energische Bekämpfung der Korruption. Falsch ist aber die Einordnung der PO als sozialdemokratisch. Gerade weil ihr dieser Anstrich fehlte und rein marktliberal argumentierte, konnte sie im ländlichen Polen nichts reißen. Die großen Städte gingen aber alle an sie.
    Aber generell ist die PiS eine sehr altkonservatie, strikte und wertgebundere Mitte-Rechtspartei, den Neokonservativen in den USA in etwa vergleichbar, auch wenn die Wählerschichten da differieren.

    Als ich zuletzt da war, waren die sauer wegen der Ostsee-Pipeline, weil Polen natürlich gerne Transfergebühren kassiert hätte. Als ich sagte, dass ich es absolut in Ordnung finde, dass der Handel ausschließlich zwischen Rußland und Deutschland gelaufen sei, weil man ja bei der "historischen Freundschaft" zwischen Rußland und Polen nicht wüßte, ob eine solche Pipeline nicht mal von Polen als Faustpfand und Druckmittel mißbraucht würde, habe ich in ziemlich versteinerte Mienen geguckt.
    Das ist aber nur ein Teil des Problems. Russland wird seit jeher auch in Sachen Energie kritisch gesehen. Und bislang hielt sich Berlin gerade in Sachen Moskaukritik immer sehr zurück. In Polen sieht man solche Projekte als Extratouren, mit denen Moskau versuchen könnte Deutschland aus einer transatlantischen Front herauszubrechen und die Probleme um die Ukraine und nun um Belarus machen deutlich, dass dahinter schon vielmehr steckt als deine bloße Polenkritik...
    Moskau versucht auch Energie als Waffe zu nutzen (siehe Ukraine) und da will Polen keine deutschen Alleingänge, die womöglich die europäische Position schwächen. Diesen geostategischen Aspekt sollte man nicht unterschätzen.

    Bei dem "Zentrum für Vertreibung" habe ich den Eindruck, dass eine gewisse konservativ-nationale Presse ein Interesse daran hat, dieses Thema hochzuhalten. Ohne diese Presse würde das bei den meisten Leuten in Vergessenheit geraten schätze ich.
    Nein-Jein. Sicher wird das instrumentalisiert, nur definitiv nicht weniger als hier in Deutschland. Da existiert über alle Parteigrenzen noch immer ne stärkere Sensibilität in Polen für das Thema.

    Die Nazi-Keule wird bei Bedarf immer wieder mal geschwungen, um Druck auf Deutschland auszuüben und die deutsche Außenpolitik zu manipulieren. So was sollte man kühl abprallen lassen.
    Sicherlich. Nur sollte man sich dann auch selbst ungebührliches Verhalten ersparen. Und die Preußische treuhand hatte nunmal in Polen viel Staub aufgewibelt. Sowas sollte man einfach lassen, sonst ruft man nur die Geister der Geschichte wach und die sind Deutschland aus eigener Schuld nicht gewogen.

    Generell meine ich, dass Polen eher schmachtend nach Amerika (USA) blickt und die USA als ihren eigentlichen Befreier und als Schutzmacht sieht. Die EU ist vor allen Dingen Geldgeber und Deutschland war für den Beitritt der Steigbügelhalter. Diese doch sehr konstante Haltung (in Washington Stiefel küssen und in Brüssel die Hand aufhalten) sollte endlich mal Eingang in die Hirne unserer Politiker finden. Leider bin ich nicht sehr optimistisch, dass Herrn Kaczinsky bei seinem Deutschlandbesuch klare Grenzen gesetzt werden.
    Relativ schwache, vordergründige Einschätzung deinerseits: Aufgrund der inneren Zerissenheit der EU, wie auch ihrer immer wieder demonstrierten Unfähigkeit international auch mit Waffengewalt oder einer echten show of power sich zu positionieren, schielen alle neueren EU-Staaten, wie auch viele ältere kleinere EU-Staaten stets nach Washington. Falls du es nicht bemerkt hattest, der alte Block Alteuropas umfaßte nur Deutschland, Frankreich, Luxembourg und Belgien. Der Rest alterniert zwischen EU und NATO. Da mußt du schon lernen genauer hinzusehen.

    @ Schlumpf

    Es waren Teilmobilmachungen, angesichts deutscher Drohungen, deutscher Aufrüstung und der vergangegen Geschichte wohl auch nur allzu verständlich. Oder wer war einfach so erst im März 1939 in die Resttschechei einmarschiert trotz anderslautender Verträge? Solchen Agressoren wie den Nazis war nunmal nicht zu trauen.

    Und die Polen, nach dem ersten Weltkrieg wollten bloß ihr altes land wieder, das ihnen abgenommen wurde. Den Preußen/Deutschen hatte es auch nichts ausgemacht, polnisches Land zu nehmen in den Teilungen.Also wieso sollte Polen nicht nach dem Ersten Weltkrieg seine alten Besitzungen sich zurückholen, wenn es konnte?


    Und die Geschichte des Bromber Blutsonntags wie auch der Vertreibungen sind -ganz ehrlich gesagt - Peanuts im Vergelich dazu, was die Deutschen in Polen angerichtet haben. Ein bißchen Realitätssinn würde mal ganz gut tun.
    Unterstützer der ghf!!

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