Der Arbeiter war eine zeitliche Übergangserscheinung. Dessen Bild gleicht sich heute eher dem vorindustriellen, ja schon fast dem vorbäuerlichen, d.h. dem nomadischen, an. Arbeit wird in Zukunft nicht mehr an den Gelderwerb gekoppelt sein, denn im Sinne des Nach-Proletariats können wir schon heute ohne Probleme 1/3 der unproduktiven Bevölkerung mitversorgen.
Nach dem Abflauen der Globalisierung, durch Angleichung der Lebensverhältnisse der Weltregionen sowie der demografischen Katastrophe, also dem Abschmelzen der Bevölkerungsüberschüsse der Moderne; werden wir das industrielle Prinzip auf einem gesellschaftlichen Prinzip vorfinden, das der vorbäuerlichen Gesellschaft gleicht.
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Geändert von Klopperhorst (21.02.2007 um 15:21 Uhr)
"Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)
Die heutige Gesellschaft, der heutige Mensch ist eine paradoxe Mischform aus Massen- und Herdenmensch bei gleichzeitiger Entwurzelung, Bindungslosigkeit und absoluter Vereinzelung.
Eigentlich dürfte es etwas derart "Monströses und Absurdes" gar nicht geben und vermutlich wird es das in dieser Form auch nicht mehr allzulange geben.
Ja, das sehe ich ähnlich. Die Richtung geht in den kleinräumigen Bereich. Die aufgeblähten Massen der Moderne, bedingt durch die enormen Bevölkerungüberschüsse, schmelzen langsam wieder ab und werden zudem durch Zuwanderung fragmentiert. Die Nation als die Extrapolation der ethnisch/kulturell ähnlichen Stammesgemeinschaften fällt also wieder in diese alte Form zurück. Die Frage ist, ob so ein Unding noch durch einen nationalgeformten und genormten Staatsapparat zusammengehalten werden kann. Wenn nicht, dann sollten sich unsere Kinder und Enkel auf ein großes Hauen und Stechen, wie zu Anno Dazumal vorbereiten.
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"Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)
Nach dem modernen Prozess der Zentralisierung und Vermassung, erleben wir seit 1989 einen Epochenwechsel. Die Post-Moderne leitet einen entgegengesetzten Wandel ein. Die alten Bindungen und Institutionen verfallen. Regionalisierung, Vernetzung, Föderalismus, und organische Demokratie, sind die Schlüsselworte der kommenden Zeit. Somit wird es DEN Arbeiter gar nicht mehr geben. Nach einer Zeit der Zerschlagung der verschiedenen Berufsgilden, werden sich wieder eigenständige, mit einem Kodex behaftete, Spezialisierungsfelder der verschiedenen Arbeitszweige bilden. Diese werden in der genossenschaftlichen Selbstverwaltung der Arbeitenden (Wirtschaftsdemokratie) ihre Vollendung finden.
Ja, diese Sichtweise, der ich bezüglich ihrer Wirklichkeitswerdung voll zustimme, fehlt nur ein kleiner Punkt. Das Vergessen der großen Gewalt, die einst zwischen den verschiedenen Gruppen und regional organisierten Gebilden (nennen wir sie Clans) herrschte. Es wird also unter diesen Vorzeichen nicht gerade friedlich, aber die Frage ist, ob sich ein Teil eines übergreifenden Gemeinschaftsprojektes retten kann, in diese Art post-staatliche Epoche.
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"Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)
Ach!, da hab ich ja glatt nochmal ein Gespräch ins Rollen gebracht.
Fein!
Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
(Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)
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