Die Möglichkeit eines Dritten Weltkrieges schien für diesen Strategen der Neuen Weltordnung schon vor dreißig Jahren die unausweichliche Konsequenz des Nahostkonfliktes, denn er fährt fort: "Egal was passiert, ob nun die eine oder andere Seite in ihrem Bemühen nachläßt, die Pyramide zu stützen, oder ob sie sich dafür entscheidet, dem Druck durch einen Ausbruch von Gewalt Luft zu verschaffen - die Pyramide wird in jedem Fall ihren Halt verlieren und einstürzen. Die Lösung der Situation wird aus dem Staub und den Trümmern der zusammengebrochenen Pyramide erstehen. Der israelisch-arabische Konflikt, die eigentliche Ursache des ganzen Zusammenbruchs, wird vergessen sein."
Der zionistische Staat Israel soll also der Hebel sein, mit dem man die ganze Welt aus ihren Angeln heben will, um aus dem Schutt der alten Ordnung eine Neue Weltordnung aufbauen zu können.
Sind diese Gedankenspiele bloße Weltverschwörungsfantasien? Vielleicht. Allerdings kann kein denkender Mensch verkennen, daß der Nahe Osten tatsächlich ein Pulverfaß ist, in welchem die Amerikaner einmal mehr mit dem Feuer spielen.
Richard Perle, einer der einflußreichsten Zionisten Amerikas und ein enger Berater von Präsident Bush, macht denn auch keinen Hehl daraus, daß seine Pläne von der ‚Befreiung der arabischen Völker' nach dem Fall des irakischen Regimes längst nicht erfüllt sind. Offen fordert er, die Amerikaner sollen nach dem Irak auch im Iran, in Syrien und in Libyen einmarschieren, um die dortigen Regierungen zu stürzen.
Ist es da Zufall, daß die USA nach der ersten Kriegswoche im Irak bereits Syrien und dem Iran militärisch drohen, weil diese angeblich heimlich den Irak mit Hilfslieferungen unterstützt hätten?
Die israelische Zeitung ‚Ha'aretz' schrieb denn dieser Tage auch: "Nach dem Ende des Krieges im Irak wird Israel versuchen, die Amerikaner davon zu überzeugen, ihren Krieg gegen den Terrorismus auch in den Iran und nach Damaskus und Beirut zu tragen. Hohe Mitglieder des israelischen Verteidigungsministeriums geben an, daß diesbezüglich bereits vor Monaten erste Kontakte aufgenommen worden sind und daß eine hohe Wahrscheinlichkeit bestehe, Amerika mit den israelischen Argumenten zu überzeugen.
"Israel freut's, denn die einzige Atommacht im Nahen Osten will ihre Hegemonialansprüche von einem Großisrael, das vom Nil bis zum Euphrat reicht, seit Jahrzehnten festigen. Dazu müssen jedoch die drei gefährlichen und am stärksten anti-israelischen Araberstaaten Irak, Iran und Syrien erst ausgeschaltet werden.
Die aktuellen Geschehnisse in Nahen Osten zeigen einmal mehr, wie stark die einzige verbliebene Supermacht der Welt am Gängelband der zionistischen Interessen hängt. Ob die amerikanische Regierung das Spiel absichtlich mitspielt, weil man damit einen Weltenbrand zu entfachen hofft, oder ob es dabei ‚nur' um die wirtschaftlichen Interessen Amerikas und die politischen Ziele Israels geht, ist schwer zu sagen.
Jedenfalls ist offensichtlich, daß die aktuelle US-Politik die Gefahr des arabischen Terrorismus nicht etwa eindämmt, sondern erst recht provoziert. Wohl deshalb setzte der berühmte amerikanische Kolumnist Vince Ryan am 31. März 2003 folgenden Titel über seine Zeilen: "Mit Israel als ‚Freund' - wer braucht da noch Feinde?"
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