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Thema: Massenverarmung einer ganzen Berufsgruppe

  1. #1
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    Der Vorsitzende des Deutschen Beamten Bundes Heesen fordert tatsächlich eine "leistungsgerechte" Bezahlung der Beamten. Für faule Beamte sollen auch Kürzungen des Gehaltes möglich sein!

    Habe ich mich da verhört?

    Leistungsfähige oder leistungswillige Beamte stellen einen Promilleanteil der deutschen Beamtenschaft. Über 99% der Beamten (und 100% der Lehrer, dieser parasitären Elemente) müßten dann Gehaltskürzungen in Kauf nehmen!

    Oh mein Deutschland, du von einer unfähigen Beamtenschaft zugrunde regierter Obrigkeitsstaat - goldene Zeiten harren Deiner!
    Political correctness muß man sich leisten können!

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von pavement
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    bei wir waren die lehrer anscheinend nicht parasitär, sondern schlicht und einfach nicht anwesend...
    Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt?

    Friedrich Hölderlin

  3. #3
    berlincruiser
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    Original von opdr-sailor
    Der Vorsitzende des Deutschen Beamten Bundes Heesen fordert tatsächlich eine "leistungsgerechte" Bezahlung der Beamten. Für faule Beamte sollen auch Kürzungen des Gehaltes möglich sein!

    Habe ich mich da verhört?

    Leistungsfähige oder leistungswillige Beamte stellen einen Promilleanteil der deutschen Beamtenschaft. Über 99% der Beamten (und 100% der Lehrer, dieser parasitären Elemente) müßten dann Gehaltskürzungen in Kauf nehmen!

    Oh mein Deutschland, du von einer unfähigen Beamtenschaft zugrunde regierter Obrigkeitsstaat - goldene Zeiten harren Deiner!
    Was für hässliche Worte!
    Beim Kanzler gelernt? Lehrer sind faule Säcke!
    Oder bei Adolf? Diese Steißtrommler.....
    Darf man deine Profession erfahren, wenn du hier so vollmundig Leistungsmängel beklagst?
    Wie sieht es übrigens mit den Zöllnern, Polizisten, Feuerwehrleuten, BGS-Beamten, Berufssoldaten, ............ aus ??? Alles faule und überbezahlte Säcke ???

  4. #4
    Unwissender Benutzerbild von Alex
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    Man sollte das Beamtentum ganz abschaffen. Von mir aus sollten nur noch Richter und evtl. noch Lehrer und Ärzte verbeamtet werden.

    @berlincruiser

    Oh nicht alle, aber die meißten tun nicht mehr als der Normalo müssen dennoch nicht in die Sozialkassen zahlen und haben in diesen Zeiten einen gesicherten Job. Viele wollen zwar die Vorteile einheimsen, aber erfüllen nicht die Anforderungen, sind auch nicht bereit mehr zu tun als andere und sich voll und ganz in den Staatsdienst zu stellen.
    Adsuesces et dicere verum et audire.

    Du wirst dich daran gewöhnen müssen, nur die Wahrheit zu sagen und zu hören.


    Seneca

  5. #5
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    Original von opdr-sailor
    Der Vorsitzende des Deutschen Beamten Bundes Heesen fordert tatsächlich eine "leistungsgerechte" Bezahlung der Beamten. Für faule Beamte sollen auch Kürzungen des Gehaltes möglich sein!

    Habe ich mich da verhört?

    1. Leistungsfähige oder leistungswillige Beamte stellen einen Promilleanteil der deutschen Beamtenschaft. Über 99% der Beamten (und 100% der Lehrer, dieser parasitären Elemente) müßten dann Gehaltskürzungen in Kauf nehmen!

    2. Oh mein Deutschland, du von einer unfähigen Beamtenschaft zugrunde regierter Obrigkeitsstaat - goldene Zeiten harren Deiner!

    1. Wenn der oberste Vertreter der Beamten so einen Unsinn von sich gibt, um damit den Politikern in den Hintern zu kriechen, dann kann man den Beamten nur empfehlen, aus dem DBB auszutreten.

    2. Deutschland ist von seinen volksfeindlichen Politikern zugrundegerichtet worden, die ohne Unterlaß ein Gesetz nach dem anderen produzieren, damit weder Beamte noch Bürger durchblicken, wohin der Hase läuft.

    Germania
    wundert sich, warum die Angestellten nicht nach Leistung bezahlt werden sollten.

  6. #6
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    Original von Alex
    Man sollte das Beamtentum ganz abschaffen. Von mir aus sollten nur noch Richter und evtl. noch Lehrer und Ärzte verbeamtet werden.

    @berlincruiser

    Oh nicht alle, aber die meißten tun nicht mehr als der Normalo müssen dennoch nicht in die Sozialkassen zahlen und haben in diesen Zeiten einen gesicherten Job. Viele wollen zwar die Vorteile einheimsen, aber erfüllen nicht die Anforderungen, sind auch nicht bereit mehr zu tun als andere und sich voll und ganz in den Staatsdienst zu stellen.

    Bisher hat der Arbeitgeber (Bund, Länder, Kommunen) gespart an den Beamten, denn für sie brauchen sie keine Beiträge abführen. Und da die Pensionen erst viel später fällig sind, werden diese erst einmal außer acht gelassen.

    Warum sollen nicht auch die Beamten Beiträge zahlen? Dann muß man ihnen die Differenz auf ihr Gehalt draufzahlen und die Rentenkassen kassieren. Und die andere Hälfte zahlt der "Arbeitgeber Staat". Aber das wird teuer.

    Germania

  7. #7
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Abgesehen davon hielte ich es für eine gute Idee, das Beamtentum auf wirklich hoheitliche Aufgaben im engsten Sinne zu beschränken, also bewaffnete Organe, Justiz etc. Der riesige Wasserkopf der Verwaltung gehört m.e. nicht dazu.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von Delbrück
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    Wie soll denn das ganze Aussehen, "leistungsgerechte" Entlohnung?
    Das würde nur wieder eines bedeuten: Die, welche sich am lautesten ihrer Arbeit rühmen, ihr Leistungspensum am penetrantesten kundtun und dem Chef am tiefsten in den Arsch kriechen, dürfen sich über einen höheren Lohn freuen. Die, welche ihre Arbeit gewissenhaft und unaufdringlich erledigen bleiben auf der Strecke...

    Prädikat: Totaler Humbug! :flop:
    No sound. No substance. No light. No Dave.

  9. #9
    Unwissender Benutzerbild von Alex
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    Original von Germania
    Bisher hat der Arbeitgeber (Bund, Länder, Kommunen) gespart an den Beamten, denn für sie brauchen sie keine Beiträge abführen. Und da die Pensionen erst viel später fällig sind, werden diese erst einmal außer acht gelassen.
    Das ist ja alles nur temporär. Irgendwann wird unter dem Strich ein dickes Minus stehen und man braucht sich nicht zu wundern.
    Somit sind die zunächst eingesparten Groschen nijente.
    Es stellt sich aber die Frage, wieviel denn der Arbeitnehmer, der Angestellte einspart, wenn er denn einspart.
    Denn die Gelder gehen ihm direkt bei den Sozialversicherungen und Renten verloren, ob der Bund nun zunächst mit den geglaubten "eingesparten" Groschen haushaltet oder nicht, in die Renten wird er sie nicht fließen lassen.
    Adsuesces et dicere verum et audire.

    Du wirst dich daran gewöhnen müssen, nur die Wahrheit zu sagen und zu hören.


    Seneca

  10. #10
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    Original von opdr-sailor
    Der Vorsitzende des Deutschen Beamten Bundes Heesen fordert tatsächlich eine "leistungsgerechte" Bezahlung der Beamten. Für faule Beamte sollen auch Kürzungen des Gehaltes möglich sein!

    Habe ich mich da verhört?

    Leistungsfähige oder leistungswillige Beamte stellen einen Promilleanteil der deutschen Beamtenschaft. Über 99% der Beamten (und 100% der Lehrer, dieser parasitären Elemente) müßten dann Gehaltskürzungen in Kauf nehmen!

    Oh mein Deutschland, du von einer unfähigen Beamtenschaft zugrunde regierter Obrigkeitsstaat - goldene Zeiten harren Deiner!

    Auch wenn die Grundtendenz m.E. teilweise richtig ist, bin ich doch sehr dagegen, das Kind mit dem Bade auszuschütten.

    Die Situation präsentiert sich meiner Erfahrung nach so:
    Es gibt faule Beamte und sonstige im öffentlichen Dienst Beschäftigte. Die gibt es in der Wirtschaft zwar auch, aber aufgrund mangelhafter Kontrollmechanismen bleibt mangelnde Leistungsbereitschaft und Leistung im öffentlichen Diest recht lange unerkannt und selbst bei Entdeckung vielfach ungeahndet. Das ist ein sehr komplexes Problem, für das ich keine Lösung weiß, die allen Berufsgruppen, die im öffentlichen Dienst arbeiten, gerecht wird.
    Meiner Erfahrung nach sind viele im öffentlichen Dienst Beschäftigte (Polizisten, Krankenschwestern, Ärzte) alles andere als überbezahlt.
    Zu Ärzten: Genauso wie bei Patienten gibt es hier eine Zweiklassenmedizin. Der Schnitt verläuft dort, wo die Berechtigung zur Liquidation von Privatpatienten beginnt. Normale Ärzte im Krankenhaus haben diese nicht und bekommen bei Schichtdienst etwa soviel Geld wie ein Handwerker - nach 6 Jahren Studium und 3 Staatsexamina. Überbezahlt ist meines Erachtens allerdings zum Teil die Gruppe der Lehrer, wobei ich Hochschullehrer explizit ausklammern möchte. Letztere zuerst: Der Verdienst ist überdurchschnittlich, die Qualifikation allerdings exzellent (Studium, Promotion, Habilitation) und die Arbeitsbelastung enorm. Ich behaupte, daß >95% aller Professoren deutlich über 40 Stunden/Woche arbeiten (Meine Schätzung liegt bei mindestens 50), was dem zumindest in meinem Bundesland, NRW, ergangenen ministerialen Erlass, Hochschullehrer sollten doch gefälligst mindestens 40 Stunden pro Woche arbeiten, eine humorvolle Note verleiht.
    Bei den Lehrern sehe ich die Quote derer, die "eine ruhige Kugel schieben", deutlich höher, sogar höher als 50%. Der Lehrberuf in weiterführenden Schulen - Primarstufe sehe ich etwas anders - ist unbestritten wichtig und verantwortungsvoll. Gerade in der Generation der Leher, deren Unterricht zu genießen ich das oft zweifelhafte Vergnügen hatte, fehlten häufig Engagement, Kompetenz und pädagogisches Talent. Aber in den 70er Jahren haben sie eben jeden genommen...
    Gleich ist in allen Lehrberufen die Schwierigkeit, die Bezahlung fachübergreifend gleich zu gestalten. Es mag auf den ersten Blick einleuchten, daß jeder Lehrer und Hochschullehrer (bis auf ortszuschläge) gleichbezahlt wird - unabhängig davon, welches Fach er oder sie unterrichtet. Meine Erfahrung als Student, was die Neueinstellung naturwissenschaftlicher (konkreter: mathematischer und informatischer) Professoren an meiner Hochschule angeht, zeigt aber, daß in diesem Bereich die Anzahl an Bewerbungen geeigenter Kandiaten mitunter so gering ist, daß Lehrstühle teilweise jahrelang neu ausgeschrieben werden müssen. Entsprechend qualifizierte Bewerber würden in der Industrie nämlich gut das Doppelte verdienen. Bei Lehrern scheint in Mathematik und Informatik - vermutlich sind andere Naturwissenschaften wie Chemie und Physik ebenso betroffen -mittlerweile eine so großer Mangel an Bewerbern für Planstellen zu bestehen, daß an den Hochschulen Werbung zum Querseinstieg gemacht wird. Anders als in Geistes- und Textwissenschaften ist das Staatsexamen in Naturwissenschaften und Mathematik allerdings die weitaus schlechtere Qualifikation (wobei sie nicht schlecht ist!). Da zudem Quereinsteiger nicht verbeamtet werden und wohl als Lehrer zweiter Klasse gelten, ist die Resonanz sehr gering, zumal auch hier in der freien Wirtschaft deutlich bessere Verdienstmöglichkeiten vorhanden sind.
    Das ist in den Geistes- und Textwissenschaften gänzlich anders. Hier ist einen (Hoch-)Schulkarriere fast das beste, was einem nach dem Studium passieren kann. Unbesetzte Planstellen für Professuren? Kann ich mir in diesem Bereich nicht vorstellen. Ich kann jedem Geistes- und Textwissenschaftler auch deshalb nur zu einem mit einem Staatsexamen abschließenden Studium raten, da er auch wissenschaftlich einem Magister nicht nachsteht, eher im Gegenteil (es mag Ausnahmen geben). Zudem ist er mit einer konkreten Berufsperspektive verknüpft.
    Auch der internationale Vergleich zeigt, daß Lehrer in Deutschland gut bezahlt werden.
    Leider ist es sehr schwierig, hier konkrete Leistung zu messen. Generell bin ich aber der Meinung, daß eine Kürzung der Gehälter um maximal 10% - möglicherweise auch Fachkombinationsbezogen (ich weiß, daß ich mir damit den Unmut diverser Leser zuziehe, aber ich halte das für diskussionswürdig) - durchaus vertretbar ist. Das eingesparte Geld ist komplett in die Schule in Form von mehr Lehrern zu reinvestieren. Durch sinkende Klassengrößen würde sich dadurch auch der Streß der einzelnen Lehrer verringern, zudem wäre es ein Akt der Solidarität (dieses Wort aus meinem Mund...ist selten!) jetzt in Lohn und Brot stehender Lehrer mit ihren aufgrund fast Jahrzehntelanger Nichteinstellung zahlreichen arbeitslosen Kolleginnen und Kollegen.
    Auch wenn ich unter diversen Alt-68er Lehrern zu leiden hatte, deren Geblubber meiner Generation schweren Schaden zugefügt hat, glaube ich, daß viele Berufsanfänger im Lehrerberuf noch motiviert und engagiert an die Sache herangehen, dann aber schnell desillusioniert werden - gerade, weil Leistung (u.a. der im Falle gewissenhaften Arbeitens nicht unerhebliche Aufwand des Vor- und Nachbereitens des Unterrichtes) nicht honoriert wird.

    Was die den Beamtenstatus angeht, bin ich der Meinung, diverse Aufgaben, die von Beamten ausgeführt werden, sollten auch nur von Beamten, also Personen mit einem bestimmten Treu- und Dienstverhältnis zur öffentlichen Hand, verrichten werden.
    Der Wasserkopf, von dem der Gelehrte sprach, sehe auch ich vornehmlich in der Verwaltung: diverse Ämter gehören auf den Prüfstand. Ich kann ja verstehen, daß der tägliche Triathlon aus Stempel, Lochen und Abheften nervtötend ist, aber gerade dort sehe ich in Bezug auf Leistung, Motivation und Einstellung zur Arbeit (->Dienst am Bürger) erheblichen Reformbedarf.
    Dies hätte allerdings erhebliche juristische Schützenhilfe nötig. Und solange wir ein Staat von Erbsenzähler bleiben, wo man für das Mauern einer Gartengrilles eine Baugenehmigung mit Konstruktionsplänen einreichen muß, sehe ich da schwarz...

    Grüße
    John

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