[Links nur für registrierte Nutzer]
KÜNDIGUNGSSCHUTZ - Frankreich beerdigt Arbeitsmarktreform
Von Stefan Simons, Paris
Beim jüngsten Protesttag gegen die Lockerung des Kündigungschutzes in Frankreich sind heute wieder landesweit Hunderttausende Menschen auf die Straßen gegangen. Doch die Demonstrationen sind kaum mehr als Trauerzüge für den längst hinfälligen Vertrag CPE.
"Jacques, Dominique, Nicolas - wenn ihr's nicht gehört habt, sagen wir's noch mal lauter: Weg mit dem CPE!" Mit dem markigen Appell an die Adresse von Präsident Chirac, Premier Villepin und Innenminister Sarkozy machen die Gegner des "Contrat Première Embauche", heute zum fünften Mal mit Demonstrationen und Streiks gegen den umstrittenen "Ersteinstellungsvertrag" der Regierung mobil.
Demonstranten in Lyon: Protest gegen das Hire-and-Fire-Gesetz
Den Anfang machten Studenten, Schüler und Gewerkschafter in Marseille, wo zwischen 10.000 bis 30.000 Menschen protestierten. Landesweit, so Angaben der Veranstalter, sind heute in den Großstädten ähnlich viele Kundgebungsteilnehmer unterwegs wie bei der Rekord-Demo (bis 2,8 Millionen Menschen) am "Aktionstag" vergangene Woche.
Auch diesmal blieben Postämter und Banken geschlossen, Züge, Busse und Untergrundbahnen fuhren mit verminderter Frequenz. Einige Zeitungen erschienen nicht, manche Radiosender waren nur mit eingeschränktem Programm zu empfangen. Weit befolgt wurde der Ausstand an den Schulen und Universitäten, wo es Rangeleien zwischen Demonstranten und lernwilligen Studenten gab.
Bis zum späten Nachmittag blieben die Demonstrationen jedoch weitgehend friedlich.
Mit den landesweit 195 Protest-Veranstaltungen wollen die CPE-Gegner den Druck auf die Regierung noch einmal erhöhen, um endgültig das für Berufsanfänger konzipierte Sondergesetz auszuhebeln: "CPE - Cortèges Pour un Enterrement" (Trauerzug für eine Beerdigung) titelte die Pariser Zeitung "Libération" wortspielerisch zum heutigen Massenaufmarsch.
"Der CPE ist tot" auszug spiegel.de
.................................................. .................................................. ...
Ich bewundere die Aufmümpfigkeit der Franzosen.
Deutsche kuschen nur.
Wer solche Protestaktionen auf die Füsse bringt ist Staat im Staate.
Ob das allerdings wünschenswert und staatstragend ist bezweifle ich.
Die Regierung ist eben auch falsch rangegangen. Ein Sprung war zu weit. Die Schritt-für-Schritt Deutschlands lullt die Bevölkerung ein. Da wird aus Protesten nichts.
Aber ein Staat wie Frankreich, in dem schon jeder fest im Sattel sitzen will, obwohl Anfänger und noch Nixkönnen von der UNI runter, das ist Blödsinn.
Man kann nicht jedem Anfänger wie einen Krösus behandeln. Die sollen sich erst mal bewähren.
Ausserdem will in Frankreich offenbar jeder Beamter oder was ähnliches werden.
Das ist doch der Knasus - oder ?
?(