Razzia gegen islamistische Schleuser - Terrorverbindungen vermutet
München (ddp). Bei einer Razzia gegen islamistische Schleuser hat die Polizei in Bayern und Niedersachsen einen 48-jährigen Iraker und einen 36-jährigen Syrer festgenommen. Die beiden Männer sollen mit Hilfe gefälschter Reisedokumente und erschlichener Einreisevisa Menschen aus dem Irak und Syrien nach Europa eingeschleust haben, wie die Polizei heute in München mitteilte. Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass die Verdächtigen auch Verbindungen zu Personen aus dem Umfeld der Terrororganisation Ansar al-Islam haben.
Bei den Beschuldigten handelt es sich um einen abgelehnten irakischen Asylbewerber aus Wilhelmshaven und einen syrischen Lastwagen-Händler mit Zweitwohnsitz in München. Gegen den Hauptbeschuldigten aus dem Irak liegt bereits ein Haftbefehl vor.
Der Iraker hatte den Polizeiangaben zufolge vor kurzem seinen Wohnsitz von Bayern nach Niedersachsen verlegt, um dort in der Hoffnung auf niedrigere Hürden einen Einbürgerungsantrag zu stellen.
Ihm werden Verbindungen zu Personen aus dem islamistisch-terroristischen Bereich, die Beteiligung an mindestens sieben Schleusungsfällen sowie Urkundenfälschung vorgeworfen.
Als Lastwagenfahrer getarnt
Der Syrer soll seine Reisen dazu genutzt haben, um eine Gruppe von Illegalen über die Türkei und Griechenland nach Bayern zu schleusen.
Außerdem wird er verdächtigt, Personen aus Syrien und dem Irak als Überführungsfahrer von Bussen und Lastwagen getarnt nach Europa eingeschleust zu haben. Nach ihrer Ankunft stellten diese dann unter anderen Namen Asylantrag. Der Mann soll am Donnerstag in München einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.