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Thema: Der Wandel des Arbeitsmarktes

  1. #1
    Pragmatiker
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    Standard Der Wandel des Arbeitsmarktes

    Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir auch wenn wir noch so viele Maßnahmen einleiten, die Arbeitsplätze im sekundären Sektor, im produzierenden Gewerbe langsam verlieren.
    Eine Ausnahem bildet dabei wohl die High- Tech- Industrie (aber auch nur unter gewissen Vorraussetzungen).
    Zwar werden sich die Produktionskosten in den neuen EU- Ländern in naher Zukunft an die unseren angleichen, doch wird es wohl immer billigere Produktionsstätten geben (Indien, China), die auch eine bessere Infrastruktur bekommen.

    D.h. wir müssen uns stärker auf hochtechnologisierte Produkte spezialisieren, wozu wir hochqualifizierte Arbeitnehmer brauchen. D.h. wir müssen viel mehr Geld in Bildung und Forschung investieren.
    Wir müssen uns aber auch darauf einstellen, dass wir uns mehr auf den dritten Sektor, den Handels- und Dienstleistungssektor, konzentrieren. Deutschland muss ein Dienstleistungsland werden.

  2. #2
    Student123
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    Standard AW: Der Wandel des Arbeitsmarktes

    Hm, Microsoft und andere haben schon R&D in China und Indien. Ich fuerchte, Hochtechnologie zieht auch nicht so richtig. Und von Dienstleistungen gibt es auch solche und solche. Neulich habe ich irgendwo den schoenen Spruch gelesen "Wir koennen ja nicht alle bei Wal Mart die Tueten vollpacken!"

    Die erfolgreiche deutsche Strategie war ja aber auch in der Vergangenheit nicht reine Massenproduktion, sondern Produktion von flexiblen und spezialisierten Produkten. Die Paradedisziplin ist hier Maschinenbau. Aber auch chemische Industrie und Automobile haben wohl gute Aussichten. Bei Bildung und Forschung bin ich absolut d'accord.

  3. #3
    sticht zu Benutzerbild von Würfelqualle
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    Standard AW: Der Wandel des Arbeitsmarktes

    Ich empfinde es als große Sauerei, dass immer mehr Arbeitsplätze aus der BRD in Billigländer ausgelagert werden. Unternehmen lagern ihre Arbeitsplätze aus um Lohnnehmenkosten zu sparen. Aber ihre Waren, die im Ausland billig hergestellt wurden, verkaufen sie dann wieder teuer in Westeuropa und in Nordamerika. Man müsste von Regierungsseite ein Einführungsstop von im Ausland produzierenen deutschen Unternehmen erzwingen.

    Bsp. Unternehmen A hat seinen Firmensitz und Produktion in der BRD. Dem Unternehmen A wird es zu teuer in der BRD und lagert seinen Betrieb ins Billigland aus. Deutsche Arbeitnehmer werden arbeitslos. Das Unternehmen produziert billig im Ausland und verkauft aber teuer im Westen. Da muss ein Riegel vorgeschoben werden. Wer billig im Ausland produziert darf seine Waren hier nicht verkaufen. Dann kommen sie schon wieder. Oder denkt ihr, die würden ihre billig produzierten Waren zu Preisen der EU, in China absetzen können ??



    Gruss vonne Würfelqualle

  4. #4
    in memoriam Benutzerbild von lupus_maximus
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    Standard AW: Der Wandel des Arbeitsmarktes

    Zitat Zitat von Würfelqualle
    Ich empfinde es als große Sauerei, dass immer mehr Arbeitsplätze aus der BRD in Billigländer ausgelagert werden. Unternehmen lagern ihre Arbeitsplätze aus um Lohnnehmenkosten zu sparen. Aber ihre Waren, die im Ausland billig hergestellt wurden, verkaufen sie dann wieder teuer in Westeuropa und in Nordamerika. Man müsste von Regierungsseite ein Einführungsstop von im Ausland produzierenen deutschen Unternehmen erzwingen.

    Bsp. Unternehmen A hat seinen Firmensitz und Produktion in der BRD. Dem Unternehmen A wird es zu teuer in der BRD und lagert seinen Betrieb ins Billigland aus. Deutsche Arbeitnehmer werden arbeitslos. Das Unternehmen produziert billig im Ausland und verkauft aber teuer im Westen. Da muss ein Riegel vorgeschoben werden. Wer billig im Ausland produziert darf seine Waren hier nicht verkaufen. Dann kommen sie schon wieder. Oder denkt ihr, die würden ihre billig produzierten Waren zu Preisen der EU, in China absetzen können ??



    Gruss vonne Würfelqualle
    Wieso glaubst du eigentlich, wenn ich als Unternehmer im Ausland produziere, daß ich diese Waren nicht auch im Ausland absetzen kann, schließlich erhalten die AN auch dort Lohn?
    Nicht die Höhe des Umsatzes, also teure Preise, sondern der Gewinn zählt und der ist in Deutschland miserabel.
    Außerdem, wo willst du denn die lebensnotwendigen Waren herkriegen, wenn keine Produktion mehr in Deutschland vorhanden ist und die Einfuhr von euch blockiert wird?

    Ihr verhungert, der Unternehmer im Ausland nicht, so sieht es aus!
    Immer das Gehirn benutzen, wenn es vorhanden ist!
    Die Me 262, war die letzte reindeutsche Technik-Meisterleistung! Unsere befreundeten Feinde haben uns 1945 von jeder Zukunft befreit! Ich bin gegen das GE in Germany, sondern mehr für das IR in Irrmany! Letzter Akt in der Trilogie: Planet der Affen! Der letzte Deutsche zündet die Kobaltbombe und es gab keine Affen und keine Menschen mehr. Lupus-Clan Projekt Neugermanien

  5. #5
    Pragmatiker
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    Standard AW: Der Wandel des Arbeitsmarktes

    @ Würfelqualle:

    Manche Unternehmer müssen ins Ausland gehen, weil sie sonst wahrscheinlich nicht überleben würden.
    Abgesehen davon ist dein Plan nicht durchführbar. Wir leben in der EU, schon vergessen?
    Und selbst wenn wir aus dieser aussteigen würden um deinen Plan zu verwirklichen und hohe Importzölle festschreiben würden, würden die anderen Länder dies ebenso tun und unser Export, das einzige was noch funktioniert würde zum erliegen kommen.
    Das hat schon beim Merkantilismus nicht funktioniert.

  6. #6
    SÜDLICHT Benutzerbild von Scarlett
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    Standard AW: Der Wandel des Arbeitsmarktes

    Ein ganz typisches Beispiel, wie das mit der Verlagerung ins Ausland funktioniert, ist doch Porsche, etwas extrem, aber doch typisch!

    Mit seinen Modellen Cayenne und Boxster ist es Porsche gelungen, einen großen Umsatz- und Ertragssprung zu machen, ohne Kapazitätsrisiken in Kauf zu nehmen. Denn in Wahrheit werden beide Fahrzeuge zu wesentlichen Teilen im Ausland gebaut. Beim Cayenne fertigt Porsche nach eigenen Angaben noch zwölf Prozent in seinen deutschen Werken, und auch beim Boxster beträgt der Eigenfertigungsanteil weniger als 20 Prozent.

    Während der Cayenne nahezu fix und fertig aus dem VW-Werk in Bratislava kommt, dient beim Boxster der finnische Partner Valmet als "atmender" Kapazitätsteil: Sinkt die Nachfrage nach dem Boxster, stehen nicht in Deutschland, sondern bei Valmet in Finnland die Bänder still. So wurden nur 13 Prozent aller in den Jahren 2000 bis 2004 hergestellten Boxster in Deutschland produziert. Der große Rest kommt aus Finnland.

    Vergleicht man die Fertigung des Cayenne und des Boxster mit anderen Premium-Fahrzeugen, wie der Mercedes-S-Klasse oder dem BMW-7er, ist bei Porsche der Deutschlandanteil an der Fertigung sogar sehr gering. Die äußerst hohe Gewinnspanne bei seinen Fahrzeugen resultiert bei Porsche vor allem aus der Nutzung seiner Markenwerte. Der Mehrwert beim Porsche Cayenne besteht also in großen Teilen aus einer Marketingleistung. Das Produkt selbst wird nahezu komplett zugekauft.

    Das bedeutet auch: Ein Porsche Cayenne wie Boxster enthält wesentlich weniger deutsche Wertschöpfung als die Mercedes-S-Klasse oder der BMW-7er. Der in Deutschland erzeugte Fertigungskostenanteil differiert bei Porsche enorm von dem anderer Hersteller. Dies zeigt der Vergleich der Werke von Porsche und BMW in Leipzig. Während BMW einen eigenen Karosserierohbau, eine eigene Lackieranlage und eine eigene hochmoderne Komplettmontage betreibt, sind die Stuttgarter lediglich mit einer manufakturorientierten Teilmontage in Leipzig dabei. Das in Bratislava vorgefertigte Fahrzeug wird in Sachsen lediglich in kleinen Teilen "veredelt".

    Der Cayenne illustriert eine neue Ausrichtung bei Porsche. Das Unternehmen kauft zunehmend im preisgünstigen Ausland ein, das Fahrzeug wird dort komplettiert und dann in Deutschland "aufgebaut". Die Strategie besteht darin, mit sehr niedrigen Wertschöpfungstiefen und Kapazitätsrisiken gewaltige Renditen - vor allem durch die Nutzung des Markennamens - zu erzielen. Ein sehr stringentes Kosten-Management tut sein Übriges zu der hohen Gewinnmarge dazu. Und das bedeutet konkret: den Einkauf wesentlicher Teile und Komponenten im billigeren Ausland.

    Und weil die Fahrzeuge aus Deutschland heraus exportiert werden, rechnen sie in vollem Umfang als deutscher Export. Und weil das viele andere ähnlich machen sind wir immer wieder "Exportweltmeister", eigentlich eine Lachnummer, diese Bezeichnung.
    It is a far, far better thing to have a firm anchor in nonsense than to put out on the troubled seas of thought.

  7. #7
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    Standard AW: Der Wandel des Arbeitsmarktes

    Zitat Zitat von DrBrezner
    Wir müssen uns aber auch darauf einstellen, dass wir uns mehr auf den dritten Sektor, den Handels- und Dienstleistungssektor, konzentrieren. Deutschland muss ein Dienstleistungsland werden.
    Das ist doch garnichts neues. Das ist schon seit Jahrzehnten bekannt und der Arbeitsmarkt entwickelt sich auch seit Jahrzehnten dahin. Wo ist da jetzt das Neue?

  8. #8
    Pragmatiker
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    Standard AW: Der Wandel des Arbeitsmarktes

    Anscheinend ist es in der Politik noch nicht angekomen. Sonst würde ja mehr für die Bildung getan werden.

  9. #9
    in memoriam Benutzerbild von lupus_maximus
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    Standard AW: Der Wandel des Arbeitsmarktes

    Zitat Zitat von DrBrezner
    Anscheinend ist es in der Politik noch nicht angekomen. Sonst würde ja mehr für die Bildung getan werden.
    Was will man denn mit Dienstleistung ohne eigene Produktion?
    Sollen wir uns gegnseitig den Hintern abputzen und dies wäre dann produktiv?
    Die Me 262, war die letzte reindeutsche Technik-Meisterleistung! Unsere befreundeten Feinde haben uns 1945 von jeder Zukunft befreit! Ich bin gegen das GE in Germany, sondern mehr für das IR in Irrmany! Letzter Akt in der Trilogie: Planet der Affen! Der letzte Deutsche zündet die Kobaltbombe und es gab keine Affen und keine Menschen mehr. Lupus-Clan Projekt Neugermanien

  10. #10
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    Standard AW: Der Wandel des Arbeitsmarktes

    @ lupus maximus: Lies mal was ich oben geschrieben habe und lies mal den Bericht der Wirtschftsweisen.
    Dienstleistung und High- Tech sind die Zukunft.

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