Der Iran zwingt uns zu einem teuflischen russischen Roulette. Im übertragenen Sinne könnte man die Regeln wie folgt interpretieren:
Der Revolver hat eine sechsschüssige Trommel und wir bekommen sechs Tage Zeit für dieses Spiel. Entscheiden wir uns am ersten Tag abzudrücken, besteht eine 6 zu 1-Chance, daß wir das Spiel überleben. Absolvieren wir das Spiel am zweiten Tag sind schon zwei Patronen in der Trommel, und mit jedem weiteren Tag kommt eine zusätzliche Patrone in die Waffe, bis sie voll geladen ist.

Was wäre euch ein weiterer Tag Leben in Angst wert, wenn der Preis dafür eine deutlich geringere Überlebenschance ist?

Einige würden vielleicht die 6 Tage verstreichen lassen und am Ende versuchen, wegen der Regeln nachzukarten. Aber sie stehen nunmal fest.

Ob man nun Lust auf diesen Krieg hat, ob man im Irak ausgelastet ist, oder ob er riskant scheint oder nicht, das spielt alles keine Rolle.
Selbst wenn ein Krieg gegen den Iran einigen als verrückt erscheint - wenn man ihn morgen führen muß, ist er noch viel verrückter.
Mit jedem verdammten Tag, der verstreicht, steigt die Wahrscheinlichkeit, daß der Iran Atombomben zur Einsatzreife bringt.

Daß China und Russland in diesem Spiel keine Hilfe für die USA sind, muß jedem klar sein. Die setzen höchstens alles daran, daß sie die Amerikaner so lange hinhalten können, bis sie sich dabei sicher eine Kugel in den Kopf jagen. Sollten die Amerikaner wirklich auf etwas anderes gehofft haben oder noch hoffen, dann wäre das überaus naiv.