Der Generalsekretär der bayerischen CSU, Markus Söder, fordert im Kampf gegen Kinderkriminalität, dass Kinder unter 14 Jahren ab 20 Uhr nur noch in Begleitung eines Erwachsenen das Haus verlassen. Mit Blick auf gesetzliche Bestimmungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen in der Öffentlichkeit sagte er der "Bild am Sonntag": "Das Gesetz muss um einen Paragraphen erweitert werden, der für Kinder unter 14 Jahren nach 20 Uhr eine obligatorische Erwachsenenbegleitung festschreibt."
Außerdem forderte Söder, dass Eltern, die ihre Kinder verwahrlosen lassen, vom Staat stärker zur Verantwortung gezogen werden. "Wenn Eltern die Sorge für ihre Kinder wiederholt vernachlässigen, muss das Sorgerecht schneller entzogen werden", so der Generalsekretär.
"Bisher ist der Paragraph 1666 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) zu lasch angewandt worden. Viel zu selten wird das Sorgerecht eingeschränkt oder entzogen", sagte Söder und fügte hinzu: "In der Zwischenzeit leiden die Kinder weiter." Früher sei Ladendiebstahl das klassische Delikt von Kindern und Jugendlichen gewesen. "Heute greifen schon 14-Jährige immer öfter zur Waffe, begehen Körperverletzungen oder nehmen Drogen."
Die zunehmende Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen sei erschreckend. Meistens spiele der familiäre Hintergrund in solchen Fällen eine besondere Rolle. Er plädiert für einen Stufenplan: Wer sich zum wiederholten Mal nicht um sein Kind kümmert, dem sollten Kindergeld und Sozialhilfe gekürzt werden.
[Links nur für registrierte Nutzer]