Die Abschaffung der Monarchie in Deutschland war von den Ententemächten keinesfalls als Wohltat für das deutsche Volk gedacht. Das britische Empire, Italien, Belgien, Japan, Rumänien, Portugal, um nur einige der Gegner im 1. Weltkrieg zu nennen, besaßen selbst Monarchien und dies auch über 1918 hinaus. Die deutsche Innen- und Außenpolitik gestaltete nicht Kaiser Wilhelm II., auch wenn er immer mal wieder gerne tief in die Politik eingriff.
De facto war Deutschland von 1871 - 1918 eine Art parlamentarische Monarchie.
Die Siegermächte von 1918 kannten die integrierende Wirkung einer Monarchie grade auf große Staaten sehr wohl. Auch deshalb wurde der neu geschaffene Vielvölkerstaat, als "Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen" (späteres Königreich Jugoslawien) am 1.12.1918 proklamiert. Vielmehr erhoffte man sich nun ein Auseinanderfallen des ungeliebten Deutschen Reiches, damit es dann, wie vor 1871 mit sich selbst zu tun hatte. Teile und herrsche ist ein sehr altes Herrschaftsprinzip.
In der Donaumonarchie gingen die Pläne der Alliierten auf, der Vielvölkerstaat zerfiel. Das Chaos dieses Zerfalls, verbunden mit neuen Grenzen die die Völker mehr teilten als einten, ist bis in unsere heutige Zeit hinein spürbar.
Zwar fiel Deutschland durch Unruhen, Umstürze und bürgerkriegsähnliche Zustände in Chaos und Anarchie (eine wirkliche und planvolle Revolution hatte es 1918 nie gegebenen) aber Bayern, Rheinländer, Sachsen, Schlesier usw. waren durch das gemeinsame Erleben des deutschen Kaiserreiches bereits zu Deutschen verschmolzen und Separatisten aller Schattierungen hatten keine Chance.
Große Verdienste um die Einheit des Reiches erwarb sich dabei der sozialdemokratische Reichskanzler Friedrich Ebert, der mit der eisernen Faust eines Gustav Noske (Sozialdemokrat, Reichswehrminister 1919/20) das Land in jenen schweren Tagen zusammenhielten.
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Wäre es sinnvoll, eine zeitgemässe, modifizierte "parlamentarische Monarchie" in Deutschland wieder einzuführen?