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Thema: Lieblingsgedichte

  1. #11
    Mitglied Benutzerbild von D-R
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    Standard AW: Lieblingsgedichte

    -das wort "ficken"-

    (oder: lob der untugend)


    seit vielen jahren ein treuer freund,
    seit vielen jahren mein größter feind,
    in ewigkeit mit dir vereint,
    oh du, mein lieblingswort "ficken".

    "gefickt" ist, wem es scheiße geht,
    "gefickt", wenn dir das glücke steht,
    woher der wind auch immer weht,
    er flüstert das wort "ficken".

    die leute finden mich vulgär,
    sie machen mir das leben leer,
    ich denke nach, mein herz wird schwer,
    nur wegen dir, wort "ficken".

    ach soll'n sie sich das maul zerreißen!
    ich sage "ficken", ich sage "scheißen",
    hunde die bellen, niemals beißen,
    nur böse, böse blicken.

    in trauer und in größter pein,
    wirst du mir stets gefährte sein,
    im regen noch mein sonnenschein,
    geliebtes wörtchen "ficken".

    in diesem sinne, freunde, bitte sehr!
    erhoffe ich mir, ihr das ihr und noch viel mehr
    leute meine worte schätzen:

    fickt euch!
    - nichts kann das ersetzen..
    "... die Huronen, die Kanadier, die Irokesen, sie alle waren Philosophen der Humanität im Vergleich zu den Israeliten.
    Voltaire (1694-1778)

  2. #12
    Gründer der Luzipedia Benutzerbild von Luzifers Freund
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    Standard AW: Lieblingsgedichte

    Der Specht

    Auf einem Baume saß ein Specht.
    Der Baum war hoch. Dem Specht war schlecht.

    Heinz Erhardt

  3. #13
    Mitglied
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    Standard AW: Lieblingsgedichte

    Zitat Zitat von Luzifers Friend
    Der Specht

    Auf einem Baume saß ein Specht.
    Der Baum war hoch. Dem Specht war schlecht.

    Heinz Erhardt
    Die Gans

    Die Gans erwacht im grauen Forst
    erstaunt in einem Adlerhorst.
    Sie blickt sich um und denkt betroffen
    "Mein lieber Schwan, war ich besoffen!"

    Das ist auch gut
    "Ensinai aos vossos filhos o trabalho, ensinai às vossas filhas a modéstia, ensinai a todos a virtude da economia. E se não poderdes fazer deles santos, fazei ao menos deles cristãos"

    Salazar

  4. #14
    Bakunist Benutzerbild von Machnowiki
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    Standard AW: Lieblingsgedichte

    Erich Mühsam
    1914

    Deutschland, Deutschland, liberales,
    von der Etsch bis an den Belt!
    Seht ihr nicht am preuß'schen Pfahl es,
    wie es auseinanderfällt?
    Deutscher Reichstag - Preußenbündler -
    deutscher Schnaps und bayrisch Bier —
    Deutschland, Deutschland, liberales —
    Deutschland, Deutschland - hüte dir!


    Erich Mühsam
    Lumpenlied
    Kein Schlips am Hals, kein Geld im Sack.
    Wir sind ein schäbiges Lumpenpack,
    auf das der Bürger speit.
    Der Bürger blank von Stiebellack,
    mit Ordenszacken auf dem Frack,
    der Bürger mit dem Chapeau claque,
    fromm und voll Redlichkeit.

    Der Bürger speit und hat auch recht.
    Er hat Geschmeide gold und echt. -
    Wir haben Schnaps im Bauch.
    Wer Schnaps im Bauch hat, ist bezecht,
    und wer bezecht ist, der erfrecht
    zu Dingen sich, die jener schlecht
    und niedrig findet auch.

    Der Bürger kann gesittet sein,
    er lernte Bibel und Latein. -
    Wir lernen nur den Neid.
    Wer Porter trinkt und Schampus-Wein,
    lustwandelt fein im Sonnenschein,
    der bürstet sich, wenn unserein
    ihn anrührt mit dem Kleid.

    Wo hat der Bürger alles her:
    den Geldsack und das Schießgewehr?
    Er stiehlt es grad wie wir.
    Bloß macht man uns das Stehlen schwer.
    Doch er kriegt mehr als sein Begehr.
    Er schröpft dazu die Taschen leer
    von allem Arbeitstier.

    Oh, wär ich doch ein reicher Mann,
    der ohne Mühe stehlen kann,
    gepriesen und geehrt.
    Träf ich euch auf der Straße dann,
    ihr Strohkumpane, Fritz, Johann,
    ihr Lumpenvolk, ich spie euch an. -
    Das seid ihr Hunde wert!
    "Die Macht der Sozialisten und Staatskommunisten ist nicht minder gemein als die Macht der Bourgeoisie"

  5. #15
    Fryheit für Lindenwirth! Benutzerbild von Odin
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    Standard AW: Lieblingsgedichte

    Ich mag meine eigenen Gedichte.
    Laßt Lindenwirth fry!
    Und Mjölnir und Seher und Wirrkopf und Grendel und Stahlschmied und Enzo und Zarados und Bodenplatte und Bulli und ODESSA und all die anderen!

  6. #16
    in memoriam Benutzerbild von WALDSCHRAT
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    Standard AW: Lieblingsgedichte

    Es färbte sich die Wiese grün

    Es färbte sich die Wiese grün
    Und um die Hecken sah ich blühn,
    Tagtäglich sah ich neue Kräuter,
    Mild war die Luft, der Himmel heiter.
    Ich wußte nicht, wie mir geschah,
    Und wie das wurde, was ich sah.

    Und immer dunkler ward der Wald
    Auch bunter Sänger Aufenthalt,
    Es drang mir bald auf allen Wegen
    Ihr Klang in süßen Duft entgegen.
    Ich wußte nicht, wie mir geschah,
    Und wie das wurde, was ich sah.

    Es quoll und trieb nun überall
    Mit Leben, Farben, Duft und Schall,
    Sie schienen gern sich zu vereinen,
    Daß alles möchte lieblich scheinen.
    Ich wußte nicht, wie mir geschah,
    Und wie das wurde, was ich sah.

    So dacht ich: ist ein Geist erwacht,
    Der alles so lebendig macht
    Und der mit tausend schönen Waren
    Und Blüten sich will offenbaren?
    Ich wußte nicht, wie mir geschah,
    Und wie das wurde, was ich sah.

    Vielleicht beginnt ein neues Reich
    Der lockre Staub wird zum Gesträuch
    Der Baum nimmt tierische Gebärden
    Das Tier soll gar zum Menschen werden.
    Ich wußte nicht, wie mir geschah,
    Und wie das wurde, was ich sah.

    Wie ich so stand und bei mir sann,
    Ein mächtger Trieb in mir begann.
    Ein freundlich Mädchen kam gegangen
    Und nahm mir jeden Sinn gefangen.
    Ich wußte nicht, wie mir geschah,
    Und wie das wurde, was ich sah.

    Sie ging vorbei, ich grüßte sie,
    Sie dankte, das vergeß ich nie
    Ich mußte ihre Hand erfassen
    Und Sie schien gern sie mir zu lassen.
    Ich wußte nicht, wie mir geschah,
    Und wie das wurde, was ich sah.

    Uns barg der Wald vor Sonnenschein
    Das ist der Frühling fiel mir ein.
    Kurzum, ich sah, daß jetzt auf Erden
    Die Menschen sollten Götter werden.
    Nun wußt ich wohl, wie mir geschah,
    Und wie das wurde, was ich sah.

    Novalis

    ---

    Gruß

    Henning


    R E N E G A T
    *
    "Was wir hier in diesem Land brauchen, sind mutige Bürger, die die roten Ratten dorthin jagen, wo sie hingehören - in ihre Löcher."
    Franz-Josef Strauß


  7. #17
    in memoriam Benutzerbild von WALDSCHRAT
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    Standard AW: Lieblingsgedichte

    Es war, als hätt' der Himmel
    Die Erde still geküßt,
    Daß sie im Blütenschimmer
    Von ihm nun träumen müßt'.

    Die Luft ging durch die Felder,
    Die Ähren wogten sacht,
    Es rauschten leis die Wälder,
    So sternklar war die Nacht.

    Und meine Seele spannte
    Weit ihre Flügel aus,
    Flog durch die stillen Lande,
    Als flöge sie nach Haus.

    Eichendorff: Mondnacht

    ---

    Gruß

    Henning


    R E N E G A T
    *
    "Was wir hier in diesem Land brauchen, sind mutige Bürger, die die roten Ratten dorthin jagen, wo sie hingehören - in ihre Löcher."
    Franz-Josef Strauß


  8. #18
    Mitglied
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    Standard AW: Lieblingsgedichte

    Im Garten- Liebeslied
    Habe nun seit vielen Stunden
    Meine Liebste nicht gesehn.
    Sie hat sich ein Buch genommen,
    Wollte in den Garten gehn.

    Doch ich kann sie nirgends finden.
    Dort, wo sie noch eben saß,
    Liegen nun gebrochne Blumen
    Und das Buch im hohen Gras.

    Heute zeigt sich keine Wolke,
    Und noch weht kein kühler Wind.
    Liebste komm, soll es doch regnen,
    Wenn wir nur zusammen sind.

    Und nun höre ich sie singen,
    Schon winkt sie mir und lacht.
    Hat in Mohn und Margeriten
    Längst ein Bett für uns gemacht.

    ciao forum!

  9. #19
    Mitglied
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    Standard AW: Lieblingsgedichte

    Wolf Wondratschek:
    In den alten Autos


    Wir waren ruhig,
    hockten in den alten Autos,
    drehten am Radio
    und suchten die Straße
    nach Süden.

    Einige schrieben uns Postkarten aus der Einsamkeit,
    um uns zu endgültigen Entschlüssen aufzufordern.

    Einige saßen auf dem Berg,
    um die Sonne auch nachts zu sehen.

    Einige verliebten sich,
    wo doch feststeht, dass ein Leben
    keine Privatsache darstellt.

    Einige träumten von einem Erwachen,
    das radikaler sein sollte als jede Revolution.

    Einige saßen da wie tote Filmstars
    und warteten auf den richtigen Augenblick,
    um zu leben.

    Einige starben,
    ohne für ihre Sache gestorben zu sein.

    Wir waren ruhig.
    hockten in den alten Autos,
    drehten am Radio
    und suchten die Straße
    nach Süden.

  10. #20
    Der Taub Macher Null Fünf Benutzerbild von dtm05
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    21.03.2006
    Ort
    nahe Berlin
    Beiträge
    1.176

    Standard AW: Lieblingsgedichte

    Ein Kolibri und ein Pirol
    die aßen zusammen einen Kohl
    Da sagt der Pirol zu Kolibri
    Du, laß mir auch was vom Kohl übri'
    Das Schlimmste, was uns passiert ist, ist die Bundesregierung.

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