Die spinnen, die Briten 8o
Großbritannien
Jet-Entführer erstreiten Bleiberecht
10.05.06, 14:23 Uhr |
Neun Flugzeugentführer aus Afghanistan haben in einem jahrelangen Streit für sich das Daueraufenthaltsrecht als Flüchtlinge in Großbritannien erwirkt.
Mit dieser Entscheidung des Obersten Gerichtshofes in London verlor die britische Regierung am Mittwoch ein Verfahren, das den Steuerzahler insgesamt rund zehn Millionen Pfund (rund 14,5 Millionen Euro) gekostet hat.
Die Afghanen hatten im Februar 2000 eine Boeing 727, die in Kabul zu einem Inlandsflug gestartet war, in ihre Gewalt gebracht und die Landung in London-Stansted erzwungen. Sie hätten keine andere Möglichkeit gesehen, vor dem brutalen Regime der Taliban in ein freies Land zu fliehen, erklärten die mit Pistolen und Sprengstoff bewaffneten Entführer.
Jet 70 Stunden lang umringt
Die afghanische Maschine war damals 70 Stunden lang in Stansted von Spezialeinheiten der Polizei umringt, ehe die Entführer aussteigen durften. Mehrere Innenminister hatten es abgelehnt, ihnen Flüchtlingstatus zu gewähren, weil dies Nachahmungstäter ermuntern würde.
Abschiebung immer wieder verhindert
Die Afghanen waren 2001 wegen der Flugzeugentführung verurteilt worden, jedoch kamen sie wieder frei, als das Urteil 2003 aufgehoben wurde. Die Abschiebung konnten sie unter Hinweis darauf verhindern, dass in Afghanistan ihr Leben bedroht sei. Sie erhielten aber nur jeweils befristete Aufenthaltsgenehmigungen, durften daher keine Arbeit annehmen und lebten von Sozialhilfe.
(it/dpa)