Sieben Mal nein
In Romanshorn werden 7 von 24 Einbürgerungsgesuchen abgelehnt
romanshorn. Der seit ihrer Geburt in der Schweiz lebenden Türkin Gülsen Karasu wurde in Romanshorn zum zweiten Mal die Einbürgerung verweigert. Auch sechs weiteren Gesuchen erteilten die Stimmbürger eine Absage.
daniel walt
24 Einbürgerungsgesuche von Menschen aus Kosovo, Serbien und Montenegro, der Türkei, Italien, Portugal, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien wurden den 275 Stimmberechtigten vorgelegt. Darunter befand sich auch das Gesuch der 30-jährigen, seit ihrer Geburt in der Schweiz wohnhaften Türkin Gülsen Karasu. Ihr erstes Gesuch war vor einem Jahr mit 102 zu 87 Stimmen abgelehnt worden - mutmasslicher Grund: Sie trug auf dem Foto ein Kopftuch.
Gülsen Karasus zweites Gesuch wurde knapper als das erste, aber trotzdem abgelehnt: 125 Ja- standen 131 Nein-Stimmen gegenüber. Auch auf dem vorgestern präsentierten Foto trug sie ein Kopftuch. Ebenfalls wurden die Gesuche zweier Mazedonier und einer Mazedonierin, einer Frau aus Serbien-Montenegro, eines Mannes aus Serbien-Montenegro sowie eines Mannes aus Bosnien-Herzegowina abgelehnt. Bei vier dieser Gesuche war der Ehepartner oder die Ehepartnerin aus diversen Gründen nicht ins Einbürgerungsgesuch einbezogen. Max Brunner erklärte gestern auf Anfrage, er sei von der Ablehnung der sieben Gesuche überrascht. «Bisher waren immer nur Einzelfälle abgelehnt worden. Sicher hat es auch damit zu tun, dass die Leute in Bezug auf Einbürgerungen wie auch anderswo zunehmend kritischer werden. Allenfalls hat auch die Tatsache, dass die Gemeindeversammlung speziell gut besucht wurde, mitgespielt», so Brunner. Er hielt fest, in Romanshorn gebe es im Vergleich zu anderen Gemeinden nicht übermässig viele Gesuche. Längerfristige Hoffnungen setzt Brunner in die Integrationsarbeit, die von einer Kommission geleistet wird.