Zitat von
Waldgänger
Revolutionärer Wille-getarnte Reaktion
Es ist bei genauer Betrachtung zu erkennen, dass die angeblichen "revolutionären Kräfte" in gewisser Weise die wahre Reaktion darstellen.D.h. dass ihr Voluntarismus und Vitalismus sich aus einem Willen zur Rückkehr zu einer Art "heiligen Utopia" speisen, welches uns als zukunftsweisend vorgehalten wird.Ich werde im Folgenden versuchen diese These zu begründen.
Der Kern dieser "revolutionären Bewegungen" liegt in den egalitären Ideologien wie sie seit der christlichen Invasion auf den europäischen Kontinent einwirken.Viele Stellungnahmen der zahlreichen Vertreter der egalitär-utopischen Ideologien zeigen eine enge Verbindung auf.(Siehe Neo-Feminismus, "ökologische Protestbewegung", Marxismus/Kommunismus etc.)Alle diese egalitären Ideologien haben den Drang zur Rückkehr einer vor-menschlichen und vor-geschichtlichen "Natur" gekoppelt mit einer Anklage gegen die antike europäische Kultur, der Forderung nach "Selbstverwaltung", der Ablehnung der elterlichen Autorität usw.Diese (meta-)politischen Haltungen leiten sich von einer gemeinsamen Kritik ab: Kritik an die Vorväter in Bezug auf die Kinder, am Mann in Bezug auf die Frau, an den Institutionen und den Staat in Bezug auf die "Rätedemokratie", an der Kultur in Bezug auf die Natur, oder um es zusammenfassend zu sagen: An der Geschichte in Bezug auf die "Vor-Geschichte".
Die intellektuelle Bewegung des Marxismus hat den Kampf gegen den männlichen Geist eröffnet, sie verfolgt überall dessen Bild: Den Anführer, den Eroberer, den Lehrer usw.Auch die Figur des Staatschefs als Führung eines Volkes.Warum?Weil der Vater, die Männlichkeit, die Autorität und der Zwang an die Macht ist.
Gegen den Vater regt die Allianz der gleichgestellten Söhne an, denen die Schwachen Hilfe leisten werden.Im Zusammenhang mit dieser "reaktionären Revolution", zu der sich der Marxismus "entwickelte" kann gesagt werden, dass es sich dabei um einen Willen zum Rückschritt handelt, ein Rückschritt zu einer bevorzugten (Vor-)Geschichte, aus Angst vor einer ungewissen Gegenwart oder Zukunft.Darin wohnt ein Wunsch zum "Rückkehr zur Natur"(Garten Eden, Urkommunismus etc.) inne, in das "Goldene Zeitalter" der vorgeschichtlichen Zeit, in den beruhigenden und sorgenfreien Schoß, wo man ohne Kraftanstrengung ernährt wird.Die Utopie des "Naturzustandes" oder des "vorgeschichtlich-urkommunistischen Zeitalters" ist nichts als Illusion um sich vor der Realität zu verschließen.Das hat nichts mit revolutionären Willen, sondern mit einem kindlichen Rückfall in den Mutterschoß, einem bloßen reaktionären "Sich-zurück-sehnen" zu tun.
Zusammenfassend kann gesagt werden:
In Bezug auf den Marxismus/Kommunismus und seiner verwandten utopischen Bewegungen haben wir es mit bloßen reaktionären Bewegungen zu tun, die ihr Goldenes Zeitalter der Zukunft aus Illusionen der (Vor-)Vergangenheit ziehen.