Wie sie sich eigentlich auf ihre Ankunft in Deutschland vorbereitet hätten, fragte Necla Kelek eine Gruppe von "Importbräuten", die bereits seit Jahren in Deutschland lebte. Sie löste mit ihrer Frage ungläubiges Lachen aus. Vorbereiten? Wieso denn und auf was denn? "Aber wie halten Sie es denn eigentlich aus, hier zu leben", insistierte Necla Kelek. "Sie haben nichts mit diesem Land zu tun, verabscheuen seine Kultur und wie die Menschen hier leben!" -
"Wir haben hier doch alles, wir brauchen die Deutschen nicht!" war die Antwort.
Alarmiert durch die Aufstände von moslemischen Jugendlichen in Frankreich, standen in den letzten Wochen deutsche Politiker Schlange in den Medien, um den besorgten Bürgern zu erklären, warum etwas Ähnliches in Deutschland nicht passieren könne: Hierzulande lebten die moslemischen Einwanderer statt in trostlosen Wohnsilos an den Randzonen eher in der Mitte der Städte, und sie hätten vollen Zugang zu den Segnungen des Sozialstaats. Gleichwohl war ein Unterton von Panik nicht zu überhören. Immer mehr Deutschen wird bewußt, daß am Rand oder auch im Herzen deutscher Städte eine Gegenwelt heranwächst, in der die Errungenschaften der Aufklärung und der Moderne keine Geltung haben oder sogar auf den Kopf gestellt sind.