Herzog: EU schürt mit laxer Haltung Verdrossenheit

Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog hat den für Januar geplanten Beitritt Rumäniens und Bulgariens zur Europäischen Union scharf kritisiert: "Das ist doch ein Skandal, völliger Mumpitz", sagte Herzog dem Magazin "Focus". "Beide Länder sollen gern in der EU mitmachen, aber dann müssen sie vorher ihre Hausaufgaben machen." Wofür habe die EU schließlich Kriterien der Beitrittsreife bestimmt, "wenn sie nicht eingehalten werden müssen"?

"Es widerspricht dem gesunden Menschenverstand"
Mit ihrer laxen Haltung schüre die Union die Europa-Verdrossenheit. Genau dies sei "der Grund, weshalb die Abstimmungen über den EU-Verfassungsvertrag in Frankreich und den Niederlanden verloren gegangen sind", sagte Herzog. Ähnliche Vorbehalte äußerte Bundestagsvizepräsidentin Gerda Hasselfeldt: "Es widerspricht dem gesunden Menschenverstand, dass der Beitrittstermin schon festgelegt wurde, bevor überhaupt die Kriterien erfüllt waren", sagte sie

[Links nur für registrierte Nutzer]

diejenigen, welche die EU zu schnell erweitern, werden eines Tages als die Totengräber eben jener EU anzusehen sein.