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Thema: mal ein bisschen philosophieren

  1. #1
    Lucky punch
    Gast

    Standard mal ein bisschen philosophieren

    Da einige sich hier ja besonders schlau vorkommen und meinen ich täte nichts für die Schule, können diese Herrschaften ja mal einen Teil meiner Deutschhausaufgaben übernehmen - oder besser, sich selbst mal ein paar Gedanken dazu machen, damit ihr wisst, dass man als Schüler durchaus etwas leisten muss und ihr euch eure Dummlaberei schenken könnte

    ist eigentlich eine Frage, über die man sich eh des öfteren Gedanken macht:

    Verfasst einen Text, in dem ihr euch zu der Frage äußert, ob ihr das individuelle Handeln des Menschen (das ja, interaktiv wirkend, schließlich das kollektiv-geschichtliche Handeln bestimmt), als determiniert (kausal erklärbar, als Ergebnis notwendigen Geschehens) oder als frei, d.h. nicht durch Gesetzmäßigkeiten erzwungen, erachtet.


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  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: mal ein bisschen philosophieren

    Selbstverständlich ist das individuelle Handeln des Menschen nicht frei. Er ist an Notwendigkeiten gebunden, an Naturgesetze und seinen eigenen Köprer, somit seinen eigenen Charakter und Verstand. Diese Dinge sind maßgeblich determiniert. Die sog. Freiheit des Menschen ist also nur scheinbarer Natur.

    Ich kann auch hier nur Schopenhauer zitieren.

    Man kann zwar tun was man will aber nicht wollen was man will.
    "Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)

  3. #3
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    Standard AW: mal ein bisschen philosophieren

    Ich stimme Schopenhauer und damit Klopperhorst zu. Das menschliche Handeln ist an vielerlei Dinge gebunden. Die Geschichte, Erziehung, die äußeren Einflüsse der Umwelt und der Gesellschaft, seinem sozialen Umgang...

    Freiheit ist nur bedingt vorhanden, was ja an sich schon ein Paradoxum ist. Um so mehr sich man jedoch die Zwänge von außen bewusst macht, umso mehr kann man sich von ihnen lösen. Auch von denen der Gesellschaft. Ob das immer gut oder immer schlecht ist, wäre dann eine andere Frage.

    Wobei man selbst beim Erlangen dieser Freiheit, so man will, ebso von Zwang sprechen, nämlich dem Zwang die gesellschaftlich auferlegten Ketten zu lösen, aufgrund der Erkenntnis der Zwänge, und somit der Zwänge selbst. Man kann also einen Zwang, eine Unfreiheit gebären um einen Zwang zu überwinden. Klingt absurd- ist es auch. Doch ist es unser Dasein.

    Mit der Überwindung des Willen/des Wollens ist ein höchstmaß an Freiheit zu erlangen, doch dies ist ein beschwerlicher Weg

  4. #4
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    Standard AW: mal ein bisschen philosophieren

    Zitat Zitat von Lucky punch
    hm, es schult den Geist?
    es geht hier ja aber auch nicht um Nutzen oder Nicht-nutzen
    Außerdem hilft die Philosophie beim Wandeln durch das Sein. Wenn man langsam die Absurdität des Ganzen erkennt, machen einem viele Dinge nicht mehr so viele Sorgen

  5. #5
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    Standard AW: mal ein bisschen philosophieren

    Einmal abgesehen von den Rahmenbedingungen, die Klopperhorst und Simon ja bereits gennant haben, würde ich sagen: Unser Wille ist frei, weil wir nicht alles wissen können.
    "Ensinai aos vossos filhos o trabalho, ensinai às vossas filhas a modéstia, ensinai a todos a virtude da economia. E se não poderdes fazer deles santos, fazei ao menos deles cristãos"

    Salazar

  6. #6
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    Standard AW: mal ein bisschen philosophieren

    Zitat Zitat von Salazar
    Einmal abgesehen von den Rahmenbedingungen, die Klopperhorst und Simon ja bereits gennant haben, würde ich sagen: Unser Wille ist frei, weil wir nicht alles wissen können.
    Hier stellt sich die Frage der subjektiven und obejktiven Betrachtung, und welche von Relevanz ist. Das Subjekt geht eigentlich immer von der Freiheit des Geistes zumindest aus, und erkennt den Zwang eben mehr in der Notwengikeit sich vor gewissen Konsequenzen zu schützen.

    So kann ich frei entscheiden ob ich Steuern zahle, Arbeiten gehe, Esse...es ist die konsequenz die ich nicht erleben möchte, so entscheide ich mich mehr oder weniger bewusst gewisse Dinge zu tun und gewisse zu lassen.

    Doch vom geistigen Zwang weiss es meist nichts, sonst könnte es sich lösen. Wäre aber auch ziemlich unbequem

    Der Obejktive Betrachter (eher theoretisch als praktisch) erkennt jedoch die Unfreiheit des Gesites durch gesellschaftliche Maßgaben und Erziehung.

    Als Beispiel ist der konsummarkt leicht heranzuziehen. Denn es stellt sich doch die Frage ob wir alle (ja,ja fast alle) ein Handy haben weil wir, also unser Ich es wollte, oder weil uns suggeriert wurde das wir es wollen?

  7. #7
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    Standard AW: mal ein bisschen philosophieren

    Zitat Zitat von Grüner Simon
    Hier stellt sich die Frage der subjektiven und obejktiven Betrachtung, und welche von Relevanz ist. Das Subjekt geht eigentlich immer von der Freiheit des Geistes zumindest aus, und erkennt den Zwang eben mehr in der Notwengikeit sich vor gewissen Konsequenzen zu schützen.

    So kann ich frei entscheiden ob ich Steuern zahle, Arbeiten gehe, Esse...es ist die konsequenz die ich nicht erleben möchte, so entscheide ich mich mehr oder weniger bewusst gewisse Dinge zu tun und gewisse zu lassen.

    Doch vom geistigen Zwang weiss es meist nichts, sonst könnte es sich lösen. Wäre aber auch ziemlich unbequem

    Der Obejktive Betrachter (eher theoretisch als praktisch) erkennt jedoch die Unfreiheit des Gesites durch gesellschaftliche Maßgaben und Erziehung.

    Als Beispiel ist der konsummarkt leicht heranzuziehen. Denn es stellt sich doch die Frage ob wir alle (ja,ja fast alle) ein Handy haben weil wir, also unser Ich es wollte, oder weil uns suggeriert wurde das wir es wollen?
    Worauf ich hinaus wollte ist aber, dass der rationell denkende und "voll(100%) informierte" Mensch in seinen Entscheidungen unfrei ist, weil es für alle seine Handlungen eine kausale Erklärung gäbe, womit der freie Wille eine Illusion wäre. Da wir abe rniemals "voll informiert" sein werden, demnach nicht alles wissen können und trotzdem gezwungen sind uns zu Entscheiden, aus mangelnder Information aber nicht alle Konsequenzen abschätzen können, ist zumindest in einem engen Rahmen eine freie Entscheidung möglich.
    "Ensinai aos vossos filhos o trabalho, ensinai às vossas filhas a modéstia, ensinai a todos a virtude da economia. E se não poderdes fazer deles santos, fazei ao menos deles cristãos"

    Salazar

  8. #8
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    Standard AW: mal ein bisschen philosophieren

    Zitat Zitat von Mauser98K
    Meinen Geist schule ich vermutlich sinnvoller, wenn ich etwas über die Natur, Geschichte, Technik oder ähnliches lerne.
    Falsch. Wissen ist (gerade in der heutigen Zeit) zweitrangig und transportabel.

    Was den Menschen vom Menschen unterscheidet ist die Behandlung seiner selbst auf Metaebene.

    So wie es hier geschieht. Eine bessere Schulung des Geistes gibt es nicht.
    So sieht's aus.

  9. #9
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    Standard AW: mal ein bisschen philosophieren

    Zitat Zitat von Salazar
    Worauf ich hinaus wollte ist aber, dass der rationell denkende und "voll(100%) informierte" Mensch in seinen Entscheidungen unfrei ist, weil es für alle seine Handlungen eine kausale Erklärung gäbe, womit der freie Wille eine Illusion wäre. Da wir abe rniemals "voll informiert" sein werden, demnach nicht alles wissen können und trotzdem gezwungen sind uns zu Entscheiden, aus mangelnder Information aber nicht alle Konsequenzen abschätzen können, ist zumindest in einem engen Rahmen eine freie Entscheidung möglich.
    Somit ist die Unfreiheit eine Illusion, da wir aufgrund der Unwissenheit frei entscheiden, sozusagen aus dem Bauch heraus, und gleichzeitig ist die Freiheit eine Illusion da wir anhand von gegebenen Informationen und äußeren Zwängen uns leiten lassen.
    Ich würde das, positiver formuliert, die goldene Mitte bezeichnen. Wir sind nicht absolut frei, aber auch nicht absokut unfrei

  10. #10
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    Standard AW: mal ein bisschen philosophieren

    Ist das individuelle Handeln eines Menschen kausal erklärbar als Ergebnis notwendigen Geschehens?

    Die Frage die hier gestellt wird ist, so wie sie gestellt wird, die Frage nach der kausalen Erklärbarkeit des individuellen Handelns. Wenn gefragt wird ob das Handeln determiniert sei, dann muss man sich zunächst darüber im Klaren sein welcher Determinismus gemeint ist. Wenn die Kausalität UND der Determinismus zusammen dem „freien“ Handeln gegenübergestellt werden, dann kann nur der Kausale Determinismus gemeint sein.
    Der kausale Determinismus sagt ja aus, dass alles irgendwo festgelegt ist und alles so oder so zu einem einzigen Ergebnis führt. Wir können also handeln wie wir wollen, es kommt eh zu einem Ziel. So oder so. Keine Chance da etwas dran zu drehen.
    Betrachtet man den kausalen Determinismus als „chaotisch“ aber doch deterministisch in seinen Abläufen die allerdings von kleinsten Abweichungen in den Anfangsbestimmungen die Ergebnisse beeinflussen können, dann ist das individuelle Handeln zwar auf ein einziges mögliches Ziel gerichtet, aber das Ziel, das Ergebnis wird von dem abweichen, das als Ergebnis am Ende gestanden hätte, hätte man nicht anders gehandelt. So ist das individuelle Handeln zwar als Prozess in einer größeren Kausalkette zu sehen, KANN aber bei kleinen Abweichungen eine völlig andere, neue Kette bilden deren Ende/Ergebnis ein völlig anderes sein kann, als das was als Ergebnis herausgekommen wäre, hätte man „kausaltreu“ gehandelt“.
    Selbst in einem scheinbaren chaotischen System herrscht Ordnung. So gesehen gibt es sehr wohl „freies“ Handeln. „Freies“ Handeln in der Gesellschaft ist aber oft begrenzt. Sei es durch Regeln und Normen, die sich ändern können oder durch ethisch-moralische Grundsätze, die sich auch ändern können. Aber auch banale Dinge wie das Wetter, Hunger, Schlaf und andere „menschliche“ Regungen engen unser „freies“ Handeln ein.
    Freies Handeln, ein unabhängiges agieren ohne Einfluss von außen ist nicht möglich.
    Jede Handlung hat ihren Grund.
    Freies, grundloses Handeln würde zu einer Einweisung in eine Psychiatrie führen.

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