Dass dieses Land verkommt und versifft ist ja nicht erst seit gestern bekannt.
Dass einem aber nun schon Instrumente, an denen das Blut vom Vorgänger noch klebt, eingeführt werden, ist wirklich die Krönung für ein Land, das sich jedes Jahr als Exportweltmeister feiert:
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Recycling pervers – Gesundheitsrisiko für Patienten durch wiederaufbereitete Einmalinstrumente
Sendung vom 01. Juni 2006, Autor: Caroline Walter und Alexander Kobylinski
In Kliniken verwenden die Ärzte seit Jahren verstärkt Einmalprodukte – vor allem bei Operationen. Mit ihnen lässt sich präziser und für den Patienten schonender operieren, mit weniger Schmerzen.
Auch bei Untersuchungen am Herzen benutzt man Einmal-Katheter. Die dünnen Schläuche werden zum Herzen vorgeschoben, um Verengungen zu behandeln. Nach einmaligem Gebrauch sind sie oft stark verschmutzt, und gehören eigentlich in den Müll.
Doch das passiert meist nicht. Denn Kliniken müssen sparen. Und das geht so: Benutzte Einmalprodukte werden wiederaufbereitet, d.h. gereinigt und sterilisiert für den Einsatz am nächsten Patienten. Das ist bis zu 50 Prozent billiger als ein neues Einmalprodukt.
KONTRASTE wollte wissen, ob eine Gefahr von gebrauchten Einmalinstrumenten ausgeht. Wir haben ein Gutachten in Auftrag gegeben. Aufbereitete Einmalinstrumente wurden an Kliniken für uns eingesammelt – sie waren einsatzfertig von verschiedenen Aufbereitungsfirmen geliefert worden.
Dr. Haindl, ein renommierter Gutachter für Medizinprodukte, hat für uns untersucht, ob diese Instrumente auch wirklich sauber sind und funktionieren.
Das Resultat dieser Stichprobe ist erschreckend: Von 32 Instrumenten war kein einziges ohne Mängel. Blut- und Gewebereste vom Vorgängerpatienten kleben noch an ihnen. Und Eiweißreste, die Keime enthalten können. Mancher Schmutz ist schon mit bloßem Auge erkennbar.
Dr. Hans Haindl, Gutachter
„Wir haben von diesen Instrumenten acht Stück untersucht. Bei zweien von den acht kam an der Spitze ein blutiger Schleimfaden heraus bei der Betätigung des Instruments heraus. Dieser blutige Schleim wäre im nächsten Patienten verblieben.“
KONTRASTE
„Was würde das für den Patienten bedeuten?“
Dr. Hans Haindl, Gutachter
„Es bedeutet eine Infektionsgefahr.“
KONTRASTE
„Welche Infektion kann man sich denn davon holen?“
Dr. Hans Haindl, Gutachter
„Man kann sich davon zum Beispiel Virusinfektionen wie Hepatitis holen. Es kann aber auch zu Wundinfektionen kommen.“
Beim Test floss aus mehreren solcher Instrumenten stinkende Flüssigkeit. Reste von Reinigungsmitteln, die im Patienten gelandet wären.
Viele Instrumente waren auch beschädigt. Wie dieses Gerät aus der Herzchirurgie. Es hatte Risse und defekte Isolierringe. Andere Instrumente wiesen sogar scharfe Kanten auf – offensichtlich waren die Ritzen grob ausgekratzt.