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Thema: Alles geht bergab und kaputt

  1. #1
    Kenshin-Himura
    Gast

    Alles geht bergab und kaputt

    Wenn die Medien, besonders Fernsehen und Zeitungen, nur glückliche Gesichter und Erfolg und Geld zeigen, ist es kein Wunder, dass viele in ihrer rosa Welt leben, und nicht sehen, wie hier alles in den Abgrund rutscht.

    Der sächsiche Justziminister Geert Mackenroth (CDU), dessen geforderte Justizreform im Moment von Zypries & Co. blockiert wird (man möchte den Anwälten nicht ,,ans Bein pinkeln") , und von Mackenroth daher leider als ,,mausetot" betitelt wird, spricht es im aktuellen ,,Spiegel" aus:

    Spiegel: Was wären die Folgen einer weiteren Stagnation?
    Mackenroth: Die Justiz wird schon bald nicht mehr die Akzeptanz finden, die sie gegenwärtig noch - und auch zu Recht - hat. (...) Bei der letzten Landtagswahl in Sachsen hat ein Drittel der Wähler radikal gewählt. Wenn die Menschen den Glauben daran verlieren, dass das Recht, das unserem Staat ja den Namen gegeben hat, für alle gilt und damit das Gefüge zusammenhält, dann kann jedenfalls in den neuen Ländern das System kippen. (...) Woran soll Fritze Müller denn noch glauben, wenn nicht daran, dass Rechtsregeln für alle gelten und in angemessener Zeit durchgesetzt werden? Die Wähler binden sich immer weniger, das rechtsstaatliche System ist noch nicht überall stabil genug. Meine Sorge ist, dass es in den nächsten zehn Jahren zum Crash kommt. So kurzsichtig wie die Justzipolitik derzeit ist, fährt sie das System an die Wand."
    Ich weiß nicht, wie es in Westdeutschland ist, aber wenn ich hier in Ostdeutschlands morgends am Bahnhof die Gesichter der Menschen angucke... Von Angst zerfressen, und keine Zukunftshoffnung, kein Vertrauen mehr in Irgendwas, geschweige denn den Staat...

    Heute war mal wieder im Zug auf dem Heimweg Gespräch mit 3 Kollegen vom >>,,Zivil"-,,Dienst"<<.

    Person 1 sagte, ihr Sohn sage schon immer, er habe die falsche Nationalität. Man müsste sich ein Kopftuch umbinden, dann geht es einen besser. Dann wird noch vom Arbeitsamt nachgefragt, ob man auch alles hat, was man braucht. Und als Atheist habe man es ja am Schlimmsten, in den Schulen wird wieder LER eingeführt, weil die Kirchen sich wieder durchgesetzt haben. Sie hat ihm eine Bleibe verschafft, denn ,,was soll ich denn machen, von 30 € im Monat kann der nich leben, da verhungert der". Weil das Amt nicht aus dem Knick kam und kein Geld schickte. Die Diskussion darüber, ob die 344,52 € Hartz-IV-Geld ok sind, ist also unsinnig, in dieser bürokratie-totalitären Bananenrepublik. Sie zitierte das Grundgesetz, in welchem stehen würde ,,die Würde des Menschen ist unantastbar": ,,Wo hört die Würde denn auf in diesem Land? Bei 1 € ? Bei 0 € ? Bei Sklaverei?" Und ihre Mutter würde sich beschweren, dass sie sich nicht genug um sie kümmern würde, schließlich habe sie sie ja großgezogen. Dazu meint sie: ,,Seit wann haben Kinder die Pflicht, sich um ihre Eltern zu kümmern? So ein Blödsinn. Ich habe eher ein schlechtes Gefühl, dass ich meinen Sohn in so eine Scheiß-Welt gesetzt habe. Was haben die denn für eine Zukunft?"

    Person 2 erzählte von Mexiko-Urlauben, wo sie Angst habe, in manchen Gegenden weiter als 2 Straßen zu laufen. ,,Nicht nur dass ich Angst habe, dass ich überfallen habe. Sondern da habe ich Angst, ich lande im Kochtopf." Und so würde es ja bald auch hier kommen, die Leute würden auf dem Land zum Teil schon so aussehen wie in Italien, schmutzige Zähne und Klamotten. Daran würde man es merken, wenn das Gesundheitssystem pleite ist, dass sich die Leute dann als Erstes vor Allem keine Zähne mehr leisten können. Und wenn man von 30 € im Monat leben muss, muss man entweder ohne Klamotten rumlaufen, um sich was zu Essen leisten zu können, oder viel eher aber ,,Da muss man gucken, ob man irgendwo eine Oma findet, dass man ihr eine Tasche übern Kopp haut" (sofern es in 20 Jahren hier in diesem Land noch Omas geben wird... Was man nur hoffen kann...).

    Sie geht jetzt immer eine Abkürzung zum Bahnhof, über eine Wiese. Früher in der DDR wär sie da nie lang gelaufen, aber jetzt ist da schon ein breiter brauner Trampelpfad. Und einmal wollte sie einer Oma helfen, die Taschen die Treppe runter zu tragen, aber die Oma hat Angst gehabt, dass sie sie überfallen will.
    Geändert von Kenshin-Himura (03.06.2006 um 17:16 Uhr)

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Alles geht bergab und kaputt

    Wenn man Deutschland heute fern von den Geschäftsstätten und Einkaufspassagen ansieht, kann einem schon Angst und Bange werden.

    Manchmal kommt man sich schon vor wie in einem Altenheim oder wie in der türkischen Provinz.

    Das Land bröckelt, wie ganz Westeuropa, an der Peripherie und wird schließlich implodieren, die Demografie lässt keine andere Wahl mehr.
    "Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)

  3. #3
    Kenshin-Himura
    Gast

    Standard AW: Alles geht bergab und kaputt

    Zitat Zitat von Klopperhorst
    Wenn man Deutschland heute fern von den Geschäftsstätten und Einkaufspassagen ansieht, kann einem schon Angst und Bange werden.

    Manchmal kommt man sich schon vor wie in einem Altenheim oder wie in der türkischen Provinz.
    Das würde meinen Eindruck also bestätigen. Und das Problem ist, dass Deutschland wohl bald ein einziges Altenheim sein wird...

  4. #4
    Liegnitz
    Gast

    Standard AW: Alles geht bergab und kaputt

    Zitat Zitat von kenshin-himura
    Das würde meinen Eindruck also bestätigen. Und das Problem ist, dass Deutschland wohl bald ein einziges Altenheim sein wird...
    Wunder geschehn.
    Noch sind wir Deutschen nicht ausgerottet.
    Kanada ist auch nur dünn besiedelt und lebt.

    Habe nichts gegen ausländische Saisonarbeiter in Altersheimen.

  5. #5
    Kenshin-Himura
    Gast

    Standard AW: Alles geht bergab und kaputt

    Zitat Zitat von Liegnitz
    Wunder geschehn.
    Noch sind wir Deutschen nicht ausgerottet.
    Was will man machen ?

  6. #6
    Mitglied
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    Standard AW: Alles geht bergab und kaputt

    Zitat Zitat von Klopperhorst
    Wenn man Deutschland heute fern von den Geschäftsstätten und Einkaufspassagen ansieht, kann einem schon Angst und Bange werden.

    Manchmal kommt man sich schon vor wie in einem Altenheim oder wie in der türkischen Provinz.

    Das Land bröckelt, wie ganz Westeuropa, an der Peripherie und wird schließlich implodieren, die Demografie lässt keine andere Wahl mehr.
    Nunja, "Wo Gefahr ist wächst das Rettende auch."(Hölderlin)

  7. #7
    Liegnitz
    Gast

    Standard AW: Alles geht bergab und kaputt

    Zitat Zitat von kenshin-himura
    Was will man machen ?
    Tja letztlich werden die Renten für alle. egal was er vorher war, nur noch auf Alhi II Niveau zu bezahlen sein können.
    Das gleiche gilt für Pensionäre.

  8. #8
    Mitglied
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    Standard AW: Alles geht bergab und kaputt

    Aber dazu habe ich mal einen Aufsatz von F.W. Heinz herausgekramt:

    Warten können und bereit sein!

    "Unsere tägliche Arbeit ist die sachliche und planmäßige Vorbereitung auf das Werk.

    Wer sich dieser täglichen Arbeit entzieht, läßt das Werk im Stich und scheidet aus für das Ziel.

    Wer das Ziel, das aus dem Werke herauswächst, nicht erwarten kann und vorprellt, bleibt auf dem Wege liegen.

    Beiden, den aus dem Werk Fliehenden und den Vorpreschenden, fehlt der Glaube, der allein Stetigkeit und Ruhe, Geißheit und Kraft verleiht.

    Unser Glaube kennt keinen Zweifel an Sieg und Ziel.

    Aus dem Glauben erwächst die Sicherheit des Abwartenkönnens und des Geduldübens.

    Erst aus Zuversicht und Geduld, diesen beiden Notwendigkeiten revolutionärer Haltung, geht die selbstverständliche Bereitschaft hervor, die jeder großen Stunde groß begegnen kann.

    In einer Zeit der Fliehenden und Vorpreschenden, der Terminpropheten und der Programmhausierer ist es doppelt notwendig, immer und immer wieder auf die drei Tugenden des Revolutionärs zu verweisen: Zuversicht, Geduld, Bereitschaft.

    Wer abwechselnd auf zu kurze Frist Revolutionen voraussagt und dann sich zur Evolution bekennt (...), hat das Wesen unserer Revolution überhaupt noch nicht begriffen. (...)

    Deutschland befindet sich keineswegs bereits in einer revolutionären, sondern allenfalls in einer vorrevolutionären Lage.

    Deshalb ist es gut, auf lange Sicht zu arbeiten. Deutschland wird noch einige Male ‚erwachen' und wahrscheinlich wieder einschlafen. (...)

    Das nächste Jahrzehnt wird einen ungeheuren Verschleiß an Ideen, Menschen und Programmen bringen.

    Dieser Verschleiß ist notwendig.

    Nur die Kräfte werden ihn überstehen, die zum Werk und zum Ziel bestimmt sind.

    Eines der kältesten und stärksten Worte Napoleons I: ‚Nur der erreicht alles, der zu warten weiß!'

    Warten heißt für uns: arbeiten und bereit werden!"


    (Aus: "Das Reich" (Hrsg. Friedrich Hielscher) vom August 1931)

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Alles geht bergab und kaputt

    Zitat Zitat von Waldgänger
    Nunja, "Wo Gefahr ist wächst das Rettende auch."(Hölderlin)
    Richtig. Es wird auch wachsen. Ich denke, Jünger hatte Recht.

    "Alles wird weggepustet werden"


    ---
    "Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)

  10. #10
    Mitglied
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    Standard AW: Alles geht bergab und kaputt

    Und als Ergänzung noch etwas von Jonas Lesser:

    Ein paar Zeilen zur Jahreswechsel und zum Nachdenken!

    Die Politik: unendlicher Parteihader, Heuchelei und lebensverfälschender Doktrinarismus hüben wie drüben; jeder eifert und rast, tobt, befreit und rettet, und fast alles wird immer ärger.

    Der Staat: ein lebensleerer Apparat, die hoffnungslose Karikatur einer Gemeinschaft; seine Wirtschaft ein Hexensabbat als Selbstzweck.

    Das Volk:
    fast nur mehr, soweit es "sichtbar" ist, eine chaotische Masse.

    Die Gesellschaft: verelendet und verpöbelt, nur mehr werktätig-genußsüchtig; ein Geflecht heuchlerisch-selbstischer Beziehungen, die zu Geld, Genuß, Macht, Ehren, Weibern führen, eine Welt ohne übergesellschaftliche Mächte, von keiner geistigen Kraft durchwaltet, ohne einen Gott.

    Die Arbeit: ein herzverödender, liebeleerer, rationalisierter Mechanismus.

    Die Technik: ein toller Leerlauf, angebeteter Ersatz der Seele.

    Die Religion: ein Lippen- und Geldchristentum, bigotte Starre oder subalternes Sektierertum.

    Die Wissenschaften: übelstes Spezialistentum eines verselbständigten, überheblichen Verstandes, unfruchtbare und wesensblinde Stoffanhäufung, steriler Sammlerungeist.

    Die Philosophie: Haarspalterei in immer häßlicherer, entseelterer Sprache, ohne Gesamtanschauung und ohne den Glauben an die Möglichkeit einer Gesamtan-schauung.

    Die Künste: geistvergiftende Industrien zur "Erholung" von verhaßtem Werksklaventum oder von geschäftig-ödem Nichtstun.

    Das Wort: ein maßstabloses, alles zerredendes und alles vortäuschendes Esperanto - nie noch war die Sprache einer Zeit so entartet, so allem Sprachwesen fremd und feind, so fern allem Mythisch-Schöpferischen wie heute.

    Das ganze Leben: ohne Maß und Mitte, ohne Wahrheit und Weihe

    (Aus:Jonas Lesser: Von deutscher Jugend, Berlin 1932)
    -----------------------------------------------------------------------------

    Ich denke diese Worte lassen sich auch ebenso auf heutzutage übertragen. Die vorrevolutionäre Zeit wird vorbeigehen. Eine Revolution wird es warscheinlich nicht mehr geben, aber es gibt immernoch Kämpfer für die kommende Rebellion.

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