Zitat von
Rocky
Ich mag ja auch Lustiges. Aber das Hexle macht aus diesen Geschichten immer eine ideologische Aussage. Das ist fad, langweilig und hoch-repetitiv, und auch recht borniert.
Mich haette interessiert, wie die Grannies die Polizei in Atem halten. So ein bisschen Real-Drama. Haette den Plot fuer eine TV Serie geben koennen, wie "Law and Order", eine NY Serie, die ich wirklich mag, weil ich die story, wohl natuerlich dramatisch ueberzogen, doch in ihrem Grundkonsens gut nachvollziehen kann. Ich kenne die Geographie und die politischen Komplexitaeten von NY City doch recht gut. Besonders die Folgen, die noch mit Jerry Orbach gespielt worden sind, (er starb in 2004, mit 69 an Krebs) Aber nix. Auch die NYPost, nun wirklich eine Zeitung von der reisserischen Sorte, hatte gute Polizei-Drama .
Der Spiegel hat die Tendenz, manchmal das Drama schlicht zu erfinden in ideologisch korrekten stories , was eigentlich ziemlich geistesarm ist.
Die Welt ist so voll von wirklich realistischen stories, die oft funny, bizarr, und unterhaltend sind die oft auch bizarr sind, dass Erfinden wirklich nur fuer ideologisch verarmte Spiegel Reporter und fuer Hexles, die das Erfundene ideologie-konform treu nachbeten ohen nachzudenken.
Ich moechte auch da doch sofort qualifizieren: Die Spoerl Crowd unter den Spiegel Reportern meine ich.
Der Spiegel hat eine unregelmaessig erscheinende "Spiegel Special- Internationale Edition". Stefan Aust ist der Editor-in-chief. Das ist eine journalistisch sehr hochwertige Zeitschrift. Man koennte fast sagen: eine ausgezeichnete Zeitschrift.
Falls Du mal die 5/2005 Ausgabe in die Haende kriegst (ist in Englisch), wuerde ich Dir vorschlagen, Dich darauf zu stuerzen und sie vollstaendig zu lesen.
Das Titel Thema war:
The Germans-Sixty Years after the War.
Die Ausgabe hat die Untertitel: Politics/Business/Society/Science/Arts/Sports.
Unter dem Subtitle "Society sind auch einige Artikel ueber das Ossie-Wessie Verhaeltnis, zum Beispiel :
"Frightened of Freedom, Ossies?" von Michael Juergs, und ein Gegenartikel:
"Frightened of the Unification, Wessies?" von Angela Elis.
Grosse journalistische Klasse, beide Artikel. Sehr treffende Beobachtungen.
Die beiden Zusammenfassungen, die der "Spiegel" am Anfang des Beitrages dick druckt, sind:
"
They rid themselves of the GDR bravely enough. But instead of accepting the new life, former East Germans, or "Ossies", as they are known in western Germany, wallow in nostalgia and knock "our" Republic.
"
"
They cashed in when the wall fell. But now that the billions have been pocketed and we all have to live together. the "Wessies", as they are known in eastern Germany, are copping out - and whining.
"
Ungemein interessant zu lesen. Man kann nach der Lektuere erkennen, dass das ganze Problem vermutlich nicht mehr durch Intregration leosbar ist, wie auch das Auslaenderproblem nicht durch "Integration" loesbar ist.
Ein Vulkan, der sehr ruhig aussieht, weil die Realitaet ignoriert wird, und Beruhigungs-stories staendig erfunden werden, der aber der jeden Moment mit aller Gewalt ausbrechen kann, so wie ich das sehe. Sowas wie ein sozialer Mount St. Helen.
Rocky