Der Weiße Ring hat in seiner Mitgliederzeitschrift 3/2006 zwei Artikel gedruckt, die ich für tendenziös und dieser bisher so seriösen Organisation nicht würdig erachte. Ich bin entsetzt und enttäuscht zugleich.
Hier ein paar Auszüge:
Artikel 1:
"Rechtsradikale Kriminalität ist geprägt durch blinden primitiven Hass
'Rechtsextreme Kriminalität ist schlicht und einfach Kriminalität, gepaart mit einem dummen, primitiven, Ekel erregenden und blinden Hass.' Der das sagt, muss es wissen: Prof. Dr. Dr. Andreas Marneros begutachtet seit 25 Jahren in unzähligen Verfahren gegen Neonazis die Persönlichkeit und die Zurechnungsfähigkeit rechtsradikaler Angeklagter.
....Die Täter verfügen über niedrigste Bildung und unterstes soziales Niveau. Marneros: 'Diese Täter sind extrem defizitäre Leute. Sie sind enorm ängstlich - es sind Angsthasen, die die Gruppe brauchen.' Nur selten übt einer alleine Gewalt aus.
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Er [Marneros, Anm. von mir] schreibt auch Bücher über seine Erkenntnisse, zum Beispiel 'Hitlers Urenkel'. Hier beschreibt er Täter, die unter Berufung auf ihr Deutschtum auf grausamste Weise vorwiegend Ausländer ermordeten. Doch auch weiße Deutsche werden immer wieder Opfer, nicht nur Männer, auch Frauen oder Kinder.
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Er erzählt nur von den Gewalttätern. Nicht von den Leuten hinter den Kulissen, denen, die sich die Parolen ausdenken, die das 'Gift in ihren gut ausgestatteten Hasslabors vorbereiten.
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'Ich habe viele rechtsextremistische Gewalttäter kennen gelernt. Aber ich habe noch keinen Starken unter ihnen gesehen. Keinen Gewinner. Keinen Hochintelligenten. Keinen Siegertyp. Ich habe nur Feiglinge gesehen. Ich habe nur schwache, eingeschränkte. gepeinigte Verlierer gesehen. Ich habe nur einen Haufen Elend gesehen. Menschen, die keinen Stolz und keinen Ehrbegriff kennen.' " [Zitatende]
Soweit der erste Artikel. Diese Beschreibung paßt schlicht und einfach zu ganz gewöhnlichen Assis, die man überall findet.
Rechtsradikale??? Woher weiß der Professor das so genau?
Artikel 2:
"Immer mehr rechtsextreme Gewalttaten
Ein Einzelfall war der gewalttätige Übergriff auf den 37-jährigen Deutsch-Äthiopier Ermyras M. ... ganz sicher nicht. Zwei Männer verletzten den Familienvater, ... . lebensgefährlich.
Eine nicht alltägliche Tat, aber deshalb dennoch kein Einzelfall, das beweist schon die offizielle Statistik. Und die weicht von den Aufzeichnungen der Opfervereine deutlich nach unten ab. [Hervorhebung von mir]
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Ausländische Reiseführer für Deutschland weisen seit Jahren schon auf No-Go-Areas hin, die Dunkelhäutige in Deutschland besser meiden sollten.
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63 Prozent der von emnid für n24 Befragten ist der Meinung, dass die Bundesregierung nicht genug zur Bekämpfung der Rechtsextremen tut.
..." [Zitatende]
Hier fehlen mir einfach die Worte.