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Thema: Medizin Kritik

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von kritiker_34
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    Standard Medizin Kritik

    Angesicht der momentan laufenden Verhandlungen innerhalb der grossen Koalition bezüglich der Gesundheitsreform, habe ich interessehalber einmal "medizin kritik" bei einigen Suchmaschinen eingegeben um zu recherchieren.

    Mein Eindruch über die Gesundheitsreform 2004 und auch das was jetzt ausgehandelt wird tendiert dahin, dass die kommende Gesundheitsreform eher einem wirtschaftlichen Verschiebebahnhof gleicht, statt strukturelle Probleme an der Wurzel packt.

    Ich meine damit, dass es scheinbar keine öffentliche geführte Diskussion über die Qualität der medizinischen Versorgung gibt, sondern es scheinen primär die wirtschaftlichen Interessen der verschiedenen Verbände im Vordergrund zu stehen.

    Nach der Gesundheitsreform 2004, beschlossen von Rot/Grün kam es nach einem Jahr zu ca. 20% Erhöhung der Preise von Medikamenten seitens der Pharma Industrie. Ferner wurden die Bezüge der Vorstände von Krankenkassen teils kräftig erhöht.

    Angehoben wurden die Beiträge der Kassen Mitglieder, während gleichzeitig die Leistung der Kassen abnahm.

    Liest man einige Beiträge zum Thema "Medizin Kritik" dann fragt man sich schon, ob wiedermal primär die Interessen der PharmaIndustrie und einiger Verbände im Fordergrund stehen.

    Welche qualitativen Vorschläge müssten aus patriotischer Sicht in der jetzigen Phase berücksichtigt werden?

    Wo müsste sich was ändern?

    ps: hier ist ein interessanter link zu kritischen büchern über das gesundheitssystem...
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    Geändert von kritiker_34 (10.07.2006 um 10:17 Uhr)

  2. #2
    Legendärer Antiker Vogel Benutzerbild von leuchtender Phönix
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    Standard AW: Medizin Kritik

    Zitat Zitat von kritiker_34
    Angesicht der momentan laufenden Verhandlungen innerhalb der grossen Koalition bezüglich der Gesundheitsreform, habe ich interessehalber einmal "medizin kritik" bei einigen Suchmaschinen eingegeben um zu recherchieren.

    Mein Eindruch über die Gesundheitsreform 2004 und auch das was jetzt ausgehandelt wird tendiert dahin, dass die kommende Gesundheitsreform eher einem wirtschaftlichen Verschiebebahnhof gleicht, statt strukturelle Probleme an der Wurzel packt.

    Ich meine damit, dass es scheinbar keine öffentliche geführte Diskussion über die Qualität der medizinischen Versorgung gibt, sondern es scheinen primär die wirtschaftlichen Interessen der verschiedenen Verbände im Vordergrund zu stehen.

    Nach der Gesundheitsreform 2004, beschlossen von Rot/Grün kam es nach einem Jahr zu ca. 20% Erhöhung der Preise von Medikamenten seitens der Pharma Industrie. Ferner wurden die Bezüge der Vorstände von Krankenkassen teils kräftig erhöht.

    Angehoben wurden die Beiträge der Kassen Mitglieder, während gleichzeitig die Leistung der Kassen abnahm.

    Liest man einige Beiträge zum Thema "Medizin Kritik" dann fragt man sich schon, ob wiedermal primär die Interessen der PharmaIndustrie und einiger Verbände im Fordergrund stehen.

    Welche qualitativen Vorschläge müssten aus patriotischer Sicht in der jetzigen Phase berücksichtigt werden?

    Wo müsste sich was ändern?
    Da hast du leider recht. Alles was bisher Gesundheitsreform genannt wurde, hat diesen Namen eigentlich nicht verdient, da sich am Gesundheitssystem nichts grundsätzliches verändert hat.

    Zuallererst müssten die Einkommen der Vorstände überprüft werden. Da bei sehr vielen Preis und Leistung in keinem richtigen Verhältnis zueinander stehen, müssen sie nach unten korrigiert werden.

    Grundsätzlich wäre es sinnvoll die Zahl der Kassen zu reduzieren um Personalkosten einzusparen. Ich denke eine Kassenzahl von 60-40 wäre gut.

    Eine Verstärkung des wettbewerbes auf dem Pharmasektor, der die überteuerten Medikamente vom Markt fegt wäre auch Sinnvoll.

    Zu guter letzt müsdas Verhältnis zwischen gesetzlichen und privaten Kassen neu geklärt werden. Ich habe mir das so gedacht, es nur noch eine gesetzliche Kasse (Wird über steuermittel finanziert) für die Grundversorgung, die Notfallmedizin, Vorsorgeuntersuchungen und Vorsorgemaßnahmen zuständig ist.

    Die Privatkassen werden über Beiträge von Versicherten finanziert und übernehmen sonstige Leistungen. Wenn deren Anzahl zwischen 60 und 40 liegt soll es ein Übernahmeverbot geben, damit ein vernünftiger Wettbewerb erhalten bleibt.

  3. #3
    Haßkrimineller Benutzerbild von wtf
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    Standard AW: Medizin Kritik

    Da auch diesmal die desolate Struktur des Systems der gesetzlichen Krankenversicherung nicht verändert wird, muß diese "Reform" getaufte Kosmetikmaßnahme scheitern wie alle Reförmchen vor ihr.

    Nicht nur scheitern: Sie wird zu einer weiteren Rationierung medizinischer Leistungen führen. Wer das ernsthaft bestreitet, hat von der Materie keine Ahnung.
    "When the people fear the government, that´s tyranny. When the government fears the people, that´s freedom." Thomas Jefferson

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von kritiker_34
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    Standard AW: Medizin Kritik

    Zitat Zitat von wtf
    Da auch diesmal die desolate Struktur des Systems der gesetzlichen Krankenversicherung nicht verändert wird, muß diese "Reform" getaufte Kosmetikmaßnahme scheitern wie alle Reförmchen vor ihr.

    Nicht nur scheitern: Sie wird zu einer weiteren Rationierung medizinischer Leistungen führen. Wer das ernsthaft bestreitet, hat von der Materie keine Ahnung.
    Die Struktur der GKV ist nur ein Themenbereich. Was genau müsste aus deiner Sicht da verändert werden?

  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von kritiker_34
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    Standard AW: Medizin Kritik

    Zitat Zitat von leuchtender Phönix
    Da hast du leider recht. Alles was bisher Gesundheitsreform genannt wurde, hat diesen Namen eigentlich nicht verdient, da sich am Gesundheitssystem nichts grundsätzliches verändert hat.

    Zuallererst müssten die Einkommen der Vorstände überprüft werden. Da bei sehr vielen Preis und Leistung in keinem richtigen Verhältnis zueinander stehen, müssen sie nach unten korrigiert werden.

    Grundsätzlich wäre es sinnvoll die Zahl der Kassen zu reduzieren um Personalkosten einzusparen. Ich denke eine Kassenzahl von 60-40 wäre gut.

    Eine Verstärkung des wettbewerbes auf dem Pharmasektor, der die überteuerten Medikamente vom Markt fegt wäre auch Sinnvoll.

    Zu guter letzt müsdas Verhältnis zwischen gesetzlichen und privaten Kassen neu geklärt werden. Ich habe mir das so gedacht, es nur noch eine gesetzliche Kasse (Wird über steuermittel finanziert) für die Grundversorgung, die Notfallmedizin, Vorsorgeuntersuchungen und Vorsorgemaßnahmen zuständig ist.

    Die Privatkassen werden über Beiträge von Versicherten finanziert und übernehmen sonstige Leistungen. Wenn deren Anzahl zwischen 60 und 40 liegt soll es ein Übernahmeverbot geben, damit ein vernünftiger Wettbewerb erhalten bleibt.
    das grösste problem liegt darin, dass sich die meisten erst dann mit dem thema "gesundheit" beschäftigen, wenn man selber krank geworden ist.

    in der politik wird dieses resort meist auch eher stiefmütterlich behandelt.

    es müsste jedoch umgekehrt sein. gesundheit sollte ein pflichtfach in den schulen sein, dadurch könnte einiges getan werden. aber unsere pharma lobby will ja den kränkelnden patienten. schlieslich sind das dauerkunden, und die meisten politiker fungieren leider als erfüllungsgehilfen der pharmalobby oder der ärzteverbände...

  6. #6
    Haßkrimineller Benutzerbild von wtf
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    Standard AW: Medizin Kritik

    Zitat Zitat von kritiker_34
    Die Struktur der GKV ist nur ein Themenbereich. Was genau müsste aus deiner Sicht da verändert werden?
    Kostenerstattung mit 5% Eigenbeteiligung statt Sachleistungsprinzip
    Abschaffung der GKVen und KVen
    Freigabe der Preise
    Steuerfinanzierung Bedürftiger

    Eigentlich ist es ganz einfach: Der Murks rührt daher, daß der Gesundheitsmarkt nicht als Markt behandelt wird. Stattdessen wird er mit kommunistischen Mechanismen, die ihre Untauglichkeit eindrucksvoll bewiesen haben, überzogen. Das Ergebnis sind überhöhte Preise, Rationierung und schlechte Qualität.

    Darf ein Apotheker 15 Tabletten verkaufen, wenn es Packungsgrößen mit 10 und 30 Stück gibt? Nein.

    Darf ein Cleverle identische Medikamente aus Spanien importieren und hier für die Hälfte verkaufen? Nein.

    Darf ein Arzt aus Marketinggründen auf die 10 Euro Kassengebühr verzichten? Nein.

    Gib Bescheid, falls Du noch 100 derartige Fragen benötigst.
    "When the people fear the government, that´s tyranny. When the government fears the people, that´s freedom." Thomas Jefferson

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Misteredd
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    Standard AW: Medizin Kritik

    Der Wettbewerb hat in jeder Branche zu niedrigeren Kosten und höherer Qualität geführt. Wenn der Grundsatz ausgehebelt wird, dass der Bessere gewinnt, dann kann dieses System nicht funktionieren.

    Die Regelungsdichte ist hier aberwitzig und nicht mehr mit der Wirklichkeit zu begründen (wozu benötigt jeder Apotheker ein Labor?) ! Hier sollte einmal alles Alte über Bord gehen und durch ein schlankes Neues ersetzt werden.

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von kritiker_34
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    Standard AW: Medizin Kritik

    Zitat Zitat von wtf
    Kostenerstattung mit 5% Eigenbeteiligung statt Sachleistungsprinzip
    Abschaffung der GKVen und KVen
    Freigabe der Preise
    Steuerfinanzierung Bedürftiger

    Eigentlich ist es ganz einfach: Der Murks rührt daher, daß der Gesundheitsmarkt nicht als Markt behandelt wird. Stattdessen wird er mit kommunistischen Mechanismen, die ihre Untauglichkeit eindrucksvoll bewiesen haben, überzogen. Das Ergebnis sind überhöhte Preise, Rationierung und schlechte Qualität.

    Darf ein Apotheker 15 Tabletten verkaufen, wenn es Packungsgrößen mit 10 und 30 Stück gibt? Nein.

    Darf ein Cleverle identische Medikamente aus Spanien importieren und hier für die Hälfte verkaufen? Nein.

    Darf ein Arzt aus Marketinggründen auf die 10 Euro Kassengebühr verzichten? Nein.

    Gib Bescheid, falls Du noch 100 derartige Fragen benötigst.
    ich bin sogar sehr an solchen fallbeispielen oder details interessiert. gerade deshalb habe ich diesen strang gestartet...

  9. #9
    in memoriam Benutzerbild von meckerle
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    Standard AW: Medizin Kritik

    Zitat: wtf
    Kostenerstattung mit 5% Eigenbeteiligung statt Sachleistungsprinzip
    *************
    Yep, dann würde es schlagartig aufhören dass die ganze multinationale Verwandtschaft auf Kosten einer Plastikkarte zum Arzt geht.
    Wer würde freiwillig den 5 %igen Kostenanteil für die Verwandtschaft tragen ?

    Es sollte aber gleichzeitig gesichert werden, dass das Sozialamt diese 5 % Eigenanteil nicht erstattet !

    Manches, was endlich vom Tisch ist, findet sich unter dem Teppich wieder.

  10. #10
    Legendärer Antiker Vogel Benutzerbild von leuchtender Phönix
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    Standard AW: Medizin Kritik

    Zitat Zitat von kritiker_34
    das grösste problem liegt darin, dass sich die meisten erst dann mit dem thema "gesundheit" beschäftigen, wenn man selber krank geworden ist.

    in der politik wird dieses resort meist auch eher stiefmütterlich behandelt.

    es müsste jedoch umgekehrt sein. gesundheit sollte ein pflichtfach in den schulen sein, dadurch könnte einiges getan werden. aber unsere pharma lobby will ja den kränkelnden patienten. schlieslich sind das dauerkunden, und die meisten politiker fungieren leider als erfüllungsgehilfen der pharmalobby oder der ärzteverbände...
    Das ist eine sehr gute Idee. Wenn Kinder schon in der Schule etwas über Gesundheit lernen ist es nur Vorteilhaft. Nützlich wäre das lernen

    - Von gesunder ernährung. Viel zu viele ernähren sich sehr ungesund. (Vor allem der Fast-Food verbrauch ist enorm)

    - 1. Hilfemaßnahmen Schlieslich brauchen Krankenwagen immer ein paar Minuten bis zum Patienten. Da wäre eine 1. Hilfe sehr nützlich.

    - Sinnvolle Sportarten zu lernen wäre auch sinnvoll. Hilft gut gegen Übergewicht. (Ist leider weit verbreitet)

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