IG Bau kämpft für "Schönwettergeld"
Gewerkschaft startet Aktion "Laß Dich nicht verbrennen" - Arbeitgeber weisen Forderung als längst erfüllt zurück
Berlin - Am Bau herrscht derzeit eitel Sonnenschein: Nach elf Jahren Krise erwarten laut einer Umfrage des Ifo-Instituts derzeit 27 Prozent der Firmen für das Jahr 2006 eine steigende Bauleistung. Zuletzt waren die Firmen vor 14 Jahren so optimistisch. Damals hatten 28 Prozent mit einem Anstieg der Bauleistung gerechnet.
In Berlin wird die Gewerkschaft bis zum Freitag in rund zehn Betrieben bzw. auf den jeweiligen Baustellen Sonnenschutzmaßnahmen in Augenschein nehmen und das jüngste Reizthema am Bau zur Sprache bringen, das "Schönwettergeld".
Die IG Bau fordert einen Ausgleich bei großer Hitze, vor allem aber die Verlagerung der Arbeit in die kühleren Morgen-, Abend- oder Nachtstunden. "Die Arbeitszeiten müssen noch flexibler werden", sagt Michael Bormann, IG-Bau-Sekretär in Berlin. Zumindest, so Bormann, stünde den Leuten am Bau ein Ausgleich bei großer Hitze zu, ein "Schönwettergeld". "Die tropischen Temperaturen sind für die Kollegen wie schlechtes Wetter. Das muß kompensiert werden", meint Bormann. "Daß es Regelungen bei großer Hitze gibt, die ähnlich wie das Schlechtwettergeld greifen, ist mir neu. Auch wenn die Arbeitgeber das behaupten."
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Nach elf Jahren Krise sieht man langsam ein kleines Licht am Horizont, dann steht sofort die Gewerkschaft auf der Matte und stellt Forderungen.
Wie die Verlagerung der Arbeit in die Morgen-Abend-und Nachtstunden zu bewerkstelligen wären, lassen die "Experten" der IG Bau offen.