Verlierer
Früher gab es Sieger und Verlierer, im Sport oder sonst im Leben. Sieger haben probiert Sieger zu bleiben und die Verlierer haben probiert auch einmal Sieger zu werden oder zu sein. Und alle haben gewusst, dass es Sieger geben kann, somit braucht es auch Verlierer, so wie es gute und verlässliche Angestellte braucht, so, dass der Chef vertrauen haben kann. Oder dass es ein Volk braucht, für das es einen König oder eine Königin, der Bundespräsident oder die Bundespräsidentin sein kann. Solche die schlicht und einfach gewinnen, das genügt heute aber nicht mehr, Steigerungsformen sind gefragt, um dass man aus der anonymen Masse von allen unzähligen kleinen Sieger, oder für jene die sich für solche halten. Stars müssen her. Stars, oder noch besser Superstars, oder vielleicht sogar Megastars oder Gigastars oder ultimative Megastars. Im Schweizer Fussball heissen die Nationalliga jetzt Super-Lig, das tönt nach mehr, nach etwas besserem, obwohl nicht immer besser gespielt wird, oder überhaupt nicht Super. Superstars zu sein, ist für viele das Höchste vorstellbare Gefühl. Und das sie zu diesem Weg dort hin alles probieren oder in Kauf nehmen das sie weiter bringt, ist fast die Normalität. Im Sport zum Beispiel den griff zum Doping, im Showbusiness das Risiko nicht zu verlieren, sondern als Verlieren auch noch blamiert, am Boden zertrampelt und Gedemütigt zu werden. Wo unsere Leistungsgesellschaft ein paar Superstars vorallem massenhaft Verlierer produziert, müsste man wieder vermehrt bei ihnen nach den Verlierer nachfragen, nach denen, die man gerne liegen lässt anstatt dass man sie wieder aufrichtet um sie mitzutragen .