Zitat Zitat von solg Beitrag anzeigen
Mir ist vollkommen klar, dass die peruanische Gesellschaft (NOCH!) nicht so individualistisch geprägt ist wie die liberalen Gesellschaften des Westens und dadurch z.B. ganz automatisch der familiäre sowie auch der nachbarschaftliche Zusammenhalt größer ist als hierzulande und du selbst musst ja jetzt auch nicht so tun als wüsstest du nicht wie es hier zugeht und wovon ich überhaupt rede, schließlich hast du den allergrößten Teils deines Lebens ja in genau solchen Gesellschaften verbracht.
Ich habe zwar alle mir zugänglichen Gesellschaftsschichten damals auch in deren Zuhause besucht, aber ich selbst war ja damals ein eher introvertierter Mensch und ich weiss nicht, ob ich damals schon den Blick dafür hatte, das Wesentliche zu erkennen. Ausserdem hat sich meiner Ansicht nach auch vieles geändert seit der Zeit.

Zitat Zitat von solg Beitrag anzeigen
Aber lass die peruanische Frau sich mal vom peruanischen Macho befreien, um endlich auf eigenen Beinen zu stehen, damit wie in westlichen Gesellschaften infolgedessen die Familie als Keimzelle der Gesellschaft verkümmert bzw. obsolet wird und stattdessen Staat bzw. Arbeitgeber die Rolle des Versorgers in letzter Instanz überimmt.... und du wirst in wenigen Generationen deine Wahlheimat nicht wiedererkennen und genauso auf sie alle fluchen wie du es heute auf uns hier tust.
"Die peruanische Frau" ist heute schon vom Macho befreit. Ich weiss nicht, woher diese Unmengen an falschen Annahmen kommen, aber ich hatte das ja schon mehrfach beschrieben, obwohl ich natürlich anerkennen muss, dass nicht jeder alle meine Beiträge liest und dann auch noch das Wesentliche daraus abstrahiert.

Ich lasse jetzt mal die Frauen ab obere Mittelschicht aufwärts ausser acht, weil ich deren Verhältnisse nicht so gut kenne. Gerade viele Frauen leben in einem Familienverband ohne festen männlichen Partner. Die Möglichkeit, ambulant auf der Strasse ohne oder mit wenig Bürokratie zu arbeiten, erlaubt den Frauen diese Unabhängigkeit. Dort können sie vor allem auch zu Zeiten arbeiten, die sie selber festlegen. Das ist sehr wichtig für alleinerziehende Mütter.

Die meisten solcher Frauen sind verheiratet, aber getrennt lebend, oder immer noch ledig. Die wenigsten sind geschieden oder gar verwitwet. Der Trennungsgrund war in den meisten Fällen, dass der Mann nicht ausreichend zur Familie beigetragen hat. In der Hauptsache verschleudern solche Männer ihr Geld für Bier, was in Peru ungleich teurer ist als in der BRD, und für Liebschaften mit anderen Frauen. Manchmal, aber schon seltener, kommt dann noch häusliche Gewalt von seiten des Mannes hinzu.

Die Frau entscheidet dann meistens, dass sie ohne festen Partner besser klarkommt. Etwa die Hälfte der Frauen hält sich dann einen lockeren Freundeskreis oder verschiedene Männer als gelegentliche Liebhaber und etwa die andere Hälfte verzichtet ganz auf einen Mann als Partner.

Trotz des Fehlens von Sozialhilfe als Bestandteil eines festen Einkommens kommen diese Frauen über die Runden und man kann bei Kindern nicht an den Äusserlichkeiten feststellen, ob sie aus einem Haushalt mit oder ohne festen Partner stammen. Eine Freundin von mir ist schon älter und in vielem so typisch. Als ehemalige Sekretärin fand sie ab Vierzig keine Anstellung mehr in ihrem Beruf, was hier in Peru auch sehr typisch ist. Von ihrem Mann hat sie sich getrennt, weil er nicht nur sein Geld mit Saufgelagen und anderen Frauen verschleuderte, sondern zuhause auch noch gewalttätig wurde. Sie hat nur einen Sohn, der aber die Universität San Marcos abgeschlossen hat. Diese Universität ist staatlich und ohne Studiengebühren, aber nur die Besten schaffen die Aufnahmeprüfung. Heute unterstützt der Sohn natürlich auch die Mutter.

Informelles Arbeiten auf der Strasse wird seit einigen Jahren immer mehr beschnitten. Ich kenne sehr viele Plätze, darunter auch Fussgängerbrücken, wo Ambulante nicht mehr verkaufen dürfen. Trotzdem ist es an vielen Stellen immer noch möglich und gerade auch unter den Augen der staatlichen Exekutive. Ich habe auch schon Frauen gesehen, die stellen ihr Kleinkind in so ein klappbares Reisebett, während sie auf dem Bürgersteig verkaufen:



Die wichtigste Frage ist hier doch, wieso sollte der Staat seine Bürger entmündigen und versklaven wollen? Die ganzen technischen Errungenschaften der letzten hundert Jahre wurden von Menschen entwickelt in Gesellschaften, die von Bildungsferne und geistigem Sklaventum getragen wurden?

Zitat Zitat von solg Beitrag anzeigen
Und dann will ich den Helden mal sehen, der sich ohne Bargeld, dafür aber einem Chip im Handy oder gar unter der Haut (bis dahin werden Plastikkarten ja eh retro sein) mit dem Staat anlegt, ganz egal ob er Lima oder Berlin stammt.
Wieso sollte man sich überhaupt mit dem Staat anlegen? Das ist doch eine Idee dieser NWO-Eliten. Balance-isten, Kulturmarxisten oder wie man sie nennen mag.

Es geht hier doch nur darum, einen Bodensatz von bildungsfernen Menschen zu züchten, die als Blaupause und vor allem als Beispiel für Aktivisten z.B. in China dienen sollen, weil die NWO-Länder die dortige Gesellschaft von innen heraus zersetzen wollen. Militärisch oder wirtschaftlich ist es diesen NWO-"Eliten" nämlich nicht möglich.

Ich spreche jetzt einmal von mir selbst. Hätte ich mich im deutschen Kaiserreich "mit dem Staat anlegen wollen"? Im Dritten Reich? Weshalb und mit welchem Ziel?

Die Chinesen haben doch einen unglaublichen Wandel ihrer Lebensumstände erlebt. Wieso sollten sie sich mit dem Staat anlegen wollen? Das sind doch alles Wunschträume der NWO im Westen.

Ganz konkret in meinem Falle sehe ich sehr wohl, dass es auch hier Ungerechtigkeit und Ungleichheit gibt. An die Form der Herrschaftsausübung habe ich mich aber gewöhnt. Ich erkläre schon seit Jahrzehnten, dass ich mich lieber auf die herkömmliche Weise gängeln lassen will, also mit Alkohol, Kirche und Patriotismus, anstatt auf die neue Art mit Genderquatsch, angeblichen "Menschenrechten" und Internationalismus. Diese Sichtweise entspricht einfach meiner Lebenserfahrung. Es sind die Tatsachen meiner Lebensumstände.

Also, ich will mich gar nicht mit dem Staat anlegen. Sollte mir etwas nicht passen, würde ich eher versuchen, mich kleiner oder unsichtbar zu machen oder ganz von der Bildfläche zu verschwinden. So wie in der BRD. Bin dort seit zwanzig Jahren nicht mehr gemeldet. Bin ich mal als Tourist dort, weiss ich, dass es bald wieder zu Ende ist, und kann also getrost die Hände in den Hosentaschen behalten ...

Bis jetzt bin auch völlig zufrieden. Wirtschaftlich und auch gesellschaftlich geht es hier immens aufwärts und Peru ist wirklich ein kleines Paradies im Vergleich zur Staatskrise in den 80er oder 90er Jahren. Wenn die NWO-Länder noch Dumme suchen, sprich "Aktivisten", die ihre Drecksarbeit erledigen, dann sind sie bei mir mit Sicherheit an der falschen Adresse.

Zitat Zitat von solg Beitrag anzeigen
Du hättest nicht mal mehr die MÖGLICHKEIT dem Staat im größeren Stile Steuern vorzuenthalten, so wie es heute noch z.B. bei Selbstständigen möglich ist.
Wieso sollte ich dem Staat Steuern vorenthalten? Hier sieht man soviele neue Dinge, die mit Geldern der öffentlichen Hand errichtet wurden, da ist es mir egal, ob da auch etwas durch interne Schlampereien verloren gegangen ist. Jedenfalls werden hier keine "refugees" alimentiert oder kulturmarxistische Dummschwätzer/innen. Das ist doch schon mal etwas. Ich habe jedenfalls keine Hoffnung mehr, in meinem Leben noch den Garten Eden zu finden. Wenn ich "Ungleichheit" beklagen wollte, könnte ich ja auch einmal in den Konsulaten von Kuba oder Venezuela zwecks Niederlassung dort anfragen ...

Zitat Zitat von solg Beitrag anzeigen
Nur allein daran siehst du doch, dass der Staat dich ohne Bargeld nicht mehr nur an einem oder anderthalben, sondern gleich ganz fest an beiden Eiern hätte und damit seine Möglichkeiten Willkür über dich walten zu lassen in einem Maße ausbauen würde, dass es eigentlich nicht mehr tolerabel ist, weil es um nichts anderes als die pure Existenz geht...
Dieser gläserne Bürger betrifft doch in der Hauptsache die Superreichen. Und willkürliche Gesetze über Steuern und Eigentumsverhältnisse kann man auch ohne Plastikgeld erlassen.

Zitat Zitat von solg Beitrag anzeigen
aber Brief und Siegel drauf, auch das werden wir schlucken, denn wer will schon in einer sich rasant verändernden Welt zurückgelassen werden? Die Chinesen lachen schon über uns, weil es in unseren Brieftaschen immer noch klimpert. Das klingt für die nach Mittelalter. Und das wollen und werden wir nicht zulassen, dass Chinesen über uns lachen!
Schon seit meiner Wiederkehr im Jahre 2015 kann man in den Bussen des Metropolitano und an den Zugängen zur S-Bahn ausschliesslich nur mit Plastikarte bezahlen. Dieses Jahr wurden auch alle städtischen Busse auf Plastikkarten umgestellt, obwohl in manchen dieser Busse der Fahrer noch als Übergangslösung eine Plastikkarte bereithält, wo der Fahrgast den Fahrer bezahlt und dann mit dessen Karte passiert und ihm die Karte zurückgibt. Diese Penner halten natürlich den Bus auf ...



Bei den Zubringerbussen des Metropolitano war es aber schon immer so, dass der Busfahrer da nicht behilflich ist. Hat man keine Karte mit genügend Saldo und hilft kein anderer Fahrgast mit seiner Karte aus, kann man eben nicht mitfahren. Das Ganze hat auch etwas mit Effektivität und Zeiten im Nahverkehr zu tun. Wieso sollen wir uns hier das Leben verkomplizieren, bloss weil in Europa die Leute Probleme mit ihrerm Staat haben?