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Thema: Deutsch-Französischer Krieg 1870/71

  1. #1
    Großadmiral
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    Ursachen und Provokationen

    Das Ereignis, das schliesslich direkt zum Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges führte, war die Kandidatur des Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, eines entfernten Verwandten des preussischen Königs Wilhelm I., für den spanischen Thron, der durch die Spanische Revolution von 1868 frei geworden war.

    Wilhelm war gegen die Kandidatur Leopolds, aber Bismarck überredete Leopold zur Annahme des spanischen Thrones. Frankreich sah in der Übernahme des spanischen Thrones durch ein Mitglied des Hauses Hohenzollern und in einem möglich spanisch-preussischen Bündnis eine Störung des europäischen Kräftegleichgewichts und eine Gefährdung der Interessen Frankreichs.

    Deshalb drohte Frankreich Preussen mit Krieg für den Fall, dass Leopold seine Kandidatur nicht zurückziehe. Der französische Botschafter am preussischen Hof, Vincent Graf Benedetti, wurde nach Bad Ems, wo sich Wilhelm I. gerade aufhielt, entsandt, mit dem Auftrag, den preussischen König aufzufordern, Prinz Leopold zur Rücknahme seiner Kandidatur zu bringen. Am 12. Juli 1870 verzichtete Leopold auf Betreiben Wilhelms offiziell auf die spanische Thronkandidatur.

    Die französische Regierung war mit diesem Verzicht auf den spanischen Thron jedoch noch nicht zufrieden und willens, Preussen zu demütigen, selbst unter Gefährdung des Friedens. Der französische Aussenminister, der Herzog von Gramont, forderte von Wilhelm ein persönliches Entschuldigungsschreiben an Napoleon III. und vor allem eine Garantie des Verzichts der Hohenzollern auf den spanischen Thron auch für die Zukunft.

    Wilhelm lehnte diese Forderungen Graf Benedetti gegenüber ab. Ein Bericht über diese Unterredung zwischen Wilhelm und Benedetti ging am 13. Juli 1870 per Telegramm aus Bad Ems an Otto von Bismarck ab. Gleichzeitig erhielt Bismarck die Zustimmung Wilhelms zur Veröffentlichung der französischen Forderungen und der preussischen Ablehnung. Bismarck überarbeitete das Telegramm, so dass die französischen Forderungen schliesslich den Charakter eines Ultimatums bekamen. Bismarck war sich im Klaren, dass er mit dieser so genannten Emser Depesche – besonders vor dem Hintergrund der bestehenden französisch-preussischen Spannungen – eine Kriegserklärung Frankreichs provozieren würde; aber er war sich auch bewusst, dass Preussen gut vorbereitet war. Ausserdem zählte er auf die psychologische Wirkung einer Kriegserklärung seitens Frankreichs: Sie würde die süddeutschen Staaten für die Sache Preussens gewinnen, und somit wäre ein weiterer, vielleicht der letzte Schritt zur Einigung Deutschlands getan.

    Kriegsbeginn

    Am 19. Juli 1870 erklärte Frankreich Preussen den Krieg. Die süddeutschen Staaten schlossen sich sogleich Preussen in einer gemeinsamen Front gegen Frankreich an. Ein Bündnis Frankreichs mit Österreich-Ungarn, dem Verlierer des Deutschen Krieges von 1866, kam nicht mehr zustande; Österreich-Ungarn sah sich im Gegenteil nach russischen Drohungen zur Neutralität gezwungen, desgleichen blieben Italien, mit dessen Parteinahme für Frankreich Napoleon III. gerechnet hatte, sowie England neutral. Frankreich verfügte über nur etwa 200 000 Soldaten, während die deutschen Staaten rasch etwa 400 000 Mann mobilisieren konnten. Die deutschen Truppen standen unter dem Oberkommando Wilhelms und seines Generalstabschefs Helmuth Graf von Moltke.

    Drei deutsche Armeen marschierten unter der Führung von General Karl Friedrich von Steinmetz, Prinz Friedrich Karl und Kronprinz Friedrich Wilhelm – als Friedrich III. später König von Preussen und deutsche Kaiser – von der Pfalz aus in Frankreich ein. Die erste Begegnung, ein kleineres Gefecht, gewannen am 2. August die Franzosen, die ein preussisches Kommando aus Saarbrücken vertrieben. In den folgenden Schlachten bei Weissenburg (4. August), Wörth und Spichern (6. August) wurden die Franzosen unter dem Marquis de MacMahon allerdings geschlagen.

    MacMahon erhielt den Befehl, sich nach Châlons zurückzuziehen. Achille François Bazaine, der Befehlshaber der französischen Rheinarmee wurde angewiesen, seine Stellungen und vor allem Metz selbst um jeden Preis zu halten. Am 12. August übergab der französische Kaiser das Oberkommando an Bazaine, der dann in den grossen Schlachten bei Vionville (15. August) und Gravelotte (18. August) schwere Niederlagen hinnehmen und sich nach Metz zurückziehen musste. Dort wurde er von zwei deutschen Armeen belagert. MacMahon wurde daraufhin zum Entsatz von Metz beordert. Am 30. August überraschten und besiegten die Deutschen MacMahons Vorhut bei Beaumont; MacMahons Hauptarmee wurde nach Sedan zurückgedrängt.

    Schlacht bei Sedan und Gefangennahme Napoleons III.

    Die Entscheidungsschlacht des Krieges wurde am Morgen des 1. September 1870 bei Sedan eröffnet. Gegen 7.00 Uhr morgens wurde MacMahon schwer verwundet, und eineinhalb Stunden später übernahm General Emanuel Félix de Wimpffen das Oberkommando. Die Schlacht dauerte bis 16.15 Uhr nachmittags, als Napoleon, der mittlerweile in Sedan eingetroffen war, das Kommando übernahm und, da er die Aussichtslosigkeit der Lage erkannte, befahl, die weisse Fahne zu hissen. In der Nacht wurden die Kapitulationsbedingungen ausgehandelt; am nächsten Tag kapitulierte Napoleon mit 83 000 Mann vor den Deutschen und wurde mit seiner gesamten Armee gefangen genommen.

    Als die Nachricht von der Gefangennahme des französischen Kaisers in Paris eintraf, kam es zu einem Aufstand, die gesetzgebende Versammlung wurde aufgelöst, und am 4. September 1870 wurde die französische Republik ausgerufen. Noch im September kapitulierte auch Strassburg, und damit verloren die Franzosen ihre letzte Hoffnung, den deutschen Vormarsch doch noch aufhalten zu können. Die deutschen Truppen rückten auf Paris vor und schlossen die Stadt ab Mitte September ein. Am 7. Oktober gelang dem Innen- und Kriegsminister der neuen französischen Regierung, Léon Gambetta, mit einem Freiballon die dramatische Flucht aus Paris. Zusammen mit Charles Louis de Saulces de Freycinet erklärte er die Stadt Tours zur provisorischen Hauptstadt. Von dort aus leiteten die beiden die Aufstellung und Ausrüstung von 36 Divisionen, die zum Entsatz von Paris vorgesehen waren. Im Dezember 1870 und Januar 1871 wurden diese Truppen jedoch von den Deutschen bei Orléans, Le Mans, Amiens und Saint Quentin geschlagen.

    Belagerung von Paris, französische Kapitulation und deutsche Besatzung

    Am 27. Oktober 1870 kapitulierte Marschall Bazaine mit 173 000 Mann in Metz. Paris wurde auf Drängen Bismarcks, der ein rasches Ende des Krieges herbeiführen wollte, bevor eventuell die neutralen Staaten eingreifen konnten, belagert und beschossen. Die Bürger der Stadt versuchten, den Feind mit primitiven und improvisierten Waffen abzuwehren. Als aber die Versorgungslage in Paris immer katastrophaler wurde, sah sich die Stadt am 19. Januar 1871 gezwungen, Kapitulationsverhandlungen aufzunehmen.

    Einen Tag davor, am 18. Januar, war Wilhelm I., der preussische König, im Spiegelsaal von Schloss Versailles zum deutschen Kaiser gekrönt worden – der Höhepunkt in Bismarcks unablässigen Bemühungen um die Einigung Deutschlands (Reichsgründung). Die formelle Kapitulation der Stadt Paris, verbunden mit einem Waffenstillstandsabkommen, erfolgte am 28. Januar 1871. Eine französische Nationalversammlung, die in Hinblick auf die Friedensverhandlungen gewählt worden war, trat am 13. Februar in Bordeaux zusammen und wählte Adolphe Thiers zum ersten Präsidenten der Dritten Republik; am 26. Februar kam der Vorfriede von Versailles zustande. Im März erhoben sich die Pariser gegen die neue Nationalversammlung und errichteten die Pariser Kommune. Die Kommune war gegen die preussischen Friedensbedingungen und kämpfte erbittert gegen die Regierungstruppen, die Thiers zur Unterdrückung der Kommune entsandt hatte. Im Mai ergaben sich schliesslich die Revolutionäre.

    Der Friede von Frankfurt am Main, der am 10. Mai 1871 unterzeichnet wurde, beendete den Krieg zwischen Frankreich und Deutschland formell. Frankreich trat das Elsass (mit Ausnahme von Belfort) und einen Teil Lothringens einschliesslich Metz an das Deutsche Reich ab und wurde zu einer Kriegsentschädigung in Höhe von fünf Milliarden Goldfranc verpflichtet; bis zur vollständigen Begleichung des Betrages sollten deutsche Besatzungstruppen in Frankreich verbleiben. Diese Auflage wurde im September 1873 zurückgenommen, und noch im selben Monat zogen die letzten deutschen Besatzungstruppen aus Frankreich ab.

    Der Deutsch-Französische Krieg hatte die Vollendung der Einigung Deutschlands unter preussischer Führung gebracht; er hatte zugleich das Kräfteverhältnis in Europa weiter zugunsten des neuen Deutschen Reiches und zuungunsten Frankreichs verändert und infolge der Abtretung Elsass-Lothringens den deutsch-französischen Gegensatz vertieft.

    Sieg, neues Reich...

    Die darauffolgende Reichsgründung Deutschlands, ein am 18. Januar 1871 durch die Proklamation Wilhelms I. zum Deutschen Kaiser vorläufig abgeschlossener Prozess der Entstehung des Deutschen Reiches, ging keinesfalls ohne Nebengeräusche über die Bühne. Das besiegte Frankreich musste als Schauplatz für die machtbewussten Preussen herhalten. Der von weiten Teilen des deutschen Bürgertums geforderte Nationalstaat kam als obrigkeitlich inszenierter Krieg nach aussen und Putsch nach innen zustande, ohne dass das Bürgertum die künftige Form "ihres" neuen Staates hätte gestalten können. Am Anfang stand die Uneinigkeit des Deutschen Bundes - am Ende die Provokation Bismarcks. Allzeit anzutreffen jedoch waren der Wunsch nach einem Nationalstaat und einem Monarchen, der die Rolle eines integrierenden Staatsmannes übernehmen sollte. Die Bereitschaft der Bürger in den deutschen Ländern, Preussen gegen Frankreich zu unterstützen, mag dies verdeutlichen.

    Nun: Die Revolution von 1848, der Deutsche Krieg gegen Österreich von 1866, die Gründung des Norddeutschen Bundes und der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 schufen die wesentlichen historischen Voraussetzungen für die Reichsgründung. Nachdem die vier süddeutschen Staaten sich 1870 zum Eintritt in den Norddeutschen Bund bereit erklärt hatten und der preussische König den Kaisertitel in Versailles nach anfänglichem Zögern akzeptiert hatte, konnte die Reichsverfassung am 16. April 1871 in Kraft treten.

    Sie definierte das Reich als konstitutionell-monarchischen Bund aus 22 Einzelstaaten und drei Freien Städten. Der Reichstag aus zunächst 397 direkt gewählten Abgeordneten bildete das Parlament, in dem nach den ersten Wahlen vom 3. März 1871 die Nationalliberalen klar dominierten. Die Einzelstaaten konnten ihre Stimme im Bundesrat geltend machen, dem Otto von Bismarck als erster Reichskanzler vorstand. Darüber hinaus hatte Bismarck die Leitung über die Exekutive inne, während dem Kaiser als Staatsoberhaupt der Oberbefehl über das Heer zukam. Überproduktion, Spekulation und eine allgemein hektische wirtschaftliche Aktivität prägten die Gründerjahre, die Anfangsjahre des Deutschen Reiches, im wirtschaftlichen Bereich. Bismarcks 1871 begonnener Kulturkampf, der sich vor allem gegen die katholische Kirche richtete, belastete die Anfänge des Deutschen Reiches schwer.

  2. #2
    PzKw VI Benutzerbild von Tiger
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    Guter Bericht GA. Ich finde der Deutsch-Französische Krieg war eine der Größten Heldentaten unseres geliebten Reiches.
    "Ein großer Staat regiert sich nicht nach Parteiansichten."

    "Nicht durch Reden und Majoritätsbeschlüsse werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Blut und Eisen"


    Otto von Bismarck

  3. #3
    A.D. Benutzerbild von Siran
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    Bitte für zitierte Beiträge Quellen angeben, GA. Das gibt sonst Ärger mit dem Copyright.
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
    (Karl Jaspers)

    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
    (Winston Churchill)

  4. #4
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    Irgendeine Fragestellung?
    No sound. No substance. No light. No Dave.

  5. #5
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    Original von Tiger
    Guter Bericht GA. Ich finde der Deutsch-Französische Krieg war eine der Größten Heldentaten unseres geliebten Reiches.
    Tiger, ich wohne im Saargebiet.
    Ich weis nicht, ob dir "Spichern" bekannt ist, doch es liegt ein Steinwurf entfernt.
    Dort sind entscheidene Schlachten entschieden worden.
    Ich war schon oft dort, an allen Denkmälern, Friedhöfen tapfer gefallener Soldaten.
    Heute steht dort auch ein US Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg.


    Siran, Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]

  6. #6
    PzKw VI Benutzerbild von Tiger
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    Hab schon davon gehört bin aber noch nie dagewesen, ich geb aber zu Metz, Sedan und Weissenburg sind mir bekannter.Hatte leider noch nie die Gelegenheit diese höchst interesanten Ort zu Besuchen.
    Besonders die Gefangennahme nach Ende der Sedanschlacht Napoleons III. ist für mich ein gutes Beispiel für ritterliche Kriegsführung(damals hat man das ja noch gemacht).
    "Ein großer Staat regiert sich nicht nach Parteiansichten."

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    Otto von Bismarck

  7. #7
    Großadmiral
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    Original von Tiger
    Hab schon davon gehört bin aber noch nie dagewesen, ich geb aber zu Metz, Sedan und Weissenburg sind mir bekannter.Hatte leider noch nie die Gelegenheit diese höchst interesanten Ort zu Besuchen.
    Besonders die Gefangennahme nach Ende der Sedanschlacht Napoleons III. ist für mich ein gutes Beispiel für ritterliche Kriegsführung(damals hat man das ja noch gemacht).
    damals gab es noch keine Panzer oder Flugzeuge, das ist richtig.

    Habe mal etwas interessantes gefunden:

    Gefecht bei Mars la Tour Anzeiger für Hof und Umgegend
    Pont Mousson, 17. August. –
    Besonders glänzend in der Schlacht von gestern sind die Attaquen des 1. Garde-Dragonerregiments
    und der Ziethenhusaren gewesen, die mit enormen Verlusten in zwei feindliche Bataillone geritten
    sind und diese dann vollständig niedergemacht haben.
    Im ersten Regiment steht der Sohn des Grafen Bismarck, Graf Herbert v. Bismarck,
    als Fähnrich, der einen Schuß in den Oberschenkel erhalten hat.
    Pont Mousson, 18. August. –
    Im vorgestrigen Gefechte hatte die 5. brandenburgische Division die Franzosen angegriffen;
    sie erhielt erst nach sechsstündigen Kampfe Unterstützung.
    Die Franzosen unter Bazaine wurden nach Metz zurückgeworfen und ließen 2000 Gefangene,
    zwei Adler und sieben Geschütze in unseren Händen.

    Berlin, 18. August, Officiell. – Ein Telegramm des Königs Wilhelm an die Königin aus Pont Mousson vom 17. August Abends
    meldet außer den bekannten Details:
    Die Schlacht fand bei Marslatour statt. Unsere Artillerie nahm 2 Adler und 7 Kanonen.

    Paris, 18. August. –
    Eine Depesche Bazaine`s über den Kampf am 16. d. meldet: Der Kampf dauerte bis in die Nacht;
    wiederholte Angriffe des Feindes wurden abgewiesen.
    Wir behaupteten unsere Stellung und brachten dem Feind große Verluste bei;
    unsere Verluste sind erheblich. 8 Uhr Abends wurde der Feint zurückgewiesen.
    Die Anzahl der am Kampfe betheiligten Truppen beträgt 120 000.
    Eine andere Depesche Bazaine`s sagt: Ich unterbreche meine Bewegungen,
    um die Munition zu ergänzen. Wir hatten Friedrich Carl und Steinmetz gegenüber.

    Berlin, 19. August, Abends 7 Uhr. – Großer Sieg unter Führung Sr. Majestät des Königs.
    Officiell an Ihre Maj. die Königin. Bivouak bei Rezonville, 18. August, Abends 9 Uhr.
    Die franz. Armee wurde in sehr starker Stellung westlich von Metz heute unter Meiner Führung
    angegriffen, in 9stündiger Schlacht vollständig geschlagen, von ihren Verbindungen mit Paris
    abgeschnitten und in voller Auflösung gegen Metz zurückgeworfen.

    Paris, 19. August. – General Legrand ist in der Schlacht von Mars la Tour gefallen.

    Saarbrücken, 19. August. –
    Einzelne Episoden, welche Verwundete aus der Schlacht bei Metz (vermuthlich Marslatour am 16.)
    erzählen, sind wirklich heroisch.
    So soll das 3. Cürassier-Regiment 3 französische Bataillonscarree gesprengt und einen französischen
    Adler buchstäblich aus einem Regiment Franzosen herausgehauen haben.
    In der That hatten viele hier durchgebrachten Franzosen grässliche Hieb- und Stichwunden,
    u. A. war einem französischen Officier der Arm nahe der Schulter abgehauen,
    ein Infanterist hatte eine klaffende Kopfwunde, ein anderer eine gespaltene Schulter.
    Ferner soll ein Bataillon des bereits hier am 6. so fürchterlich mitgenommenen 12. Regiments
    vor Metz einen von den Franzosen auf das hartnäckigste vertheitigten Weinberg genommen
    und sämmtliche Franzosen darin mit Bajonnet oder Kolben niedergemacht haben.
    Ueber 300 preußische Officiere sollen theils todt, theils verwundet die Wahlstatt bedeckt haben,
    und die Verluste der Franzosen dürften noch bedeutender sein.

    Bei Mars la Tour sind, laut Berliner Nachrichten, zwei Generale gefangen worden.

    Von den Ziethen-Husaren ist bei Mars la Tour der Rittmeister v. Grimm
    (Sohn des Generalsatbsarztes der Armee Dr. Grimm, Leibarztes des Königs,
    der an demselben Tage auch seinen Schwiegersohn, den Rittmeister Grafen Westarp, verlor) gefallen.
    Auch der Handelsminister Graf Itzenplitz hat in dieser Schlacht seinen einzigen Sohn Günther
    (geb. 1851), der eben erst vor 4 Wochen als Avantageur bei den Ziethener-Husaren eingetreten war,
    verloren.

    Berlin, 27. August. – Der bei Mars la Tour gefallene Rittmeister im 1. Gardedragonerregiment, Prinz Reuß,
    erlag einem Granatschuß, welcher den Körper so vollständig in Stücke zerrissen hatte,
    daß diese in einem weiten Umkreise liegend, vereinzelt vorgefunden wurden. –

    (In Saarbrücken wohne ich)
    In Mars la Tour war ich auch schon.
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  8. #8
    PzKw VI Benutzerbild von Tiger
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    Vielen Dank für die Infos GA .Du bist gut informiert.Vor allem Karten von diesem Krieg habe ich bis jetzt nur schwer gefunden.
    "Ein großer Staat regiert sich nicht nach Parteiansichten."

    "Nicht durch Reden und Majoritätsbeschlüsse werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Blut und Eisen"


    Otto von Bismarck

  9. #9
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    Original von Tiger
    Vielen Dank für die Infos GA .Du bist gut informiert.Vor allem Karten von diesem Krieg habe ich bis jetzt nur schwer gefunden.
    viel mit...
    Was mich erschüttert, es aber keine Quelle dazu gibt. Es stand gestern in der Zeitung.
    Die Franzosen, die geliebten Franzosen, haben tatsächlich wegen eines Parkplatzes ein Denkmal, abgerissen.
    Sie wollen es woanders wieder aufstellen...wers glaubt!

    Wieder was gefunden:

    Berlin, 12. August, Officiell. – Die Franzosenarmee hatte die Positionen am französischen Ried zur Vertheitigung eingerichtet,
    trotzdem ist sie gestern über die Mosel zurückgegangen.
    Unsere Cavalerie steht vor Metz und pont a mousson Nancy.
    Das Fort Lichtenberg in den Vogesen hat capitulirt.
    In Lützelstein und an anderen Stellen wurden in Magazinen große Militärvorräthe gefunden.
    Der Kaiser Napoleon hat – der Wink mit dem Zaunpfahl, der ihm aus Paris gegeben wurde, folgend -
    das Oberkommando über seine Armee niedergelegt und dasselbe dem Marschall Bazaine übergeben.
    Die Hauptstärke der französischen Armee ist jetzt um Metz concentrirt, und da nach den neuesten
    Nachrichten preußische Patrouillen schon bis zwei Meilen vor Metz streifen,
    so steht der entscheidende Hauptkampf – an welchem unsererseits die erste und zweite Armee
    unter Steinmetz und Friedrich Karl in erster Linie betheiligt sein werden,
    der Kronprinz scheint sich auf Nancy zu werfen – vielleicht schon heute oder morgen zu erwarten.
    Die Deutschen gehen mit Siegeszuversicht in den Kampf;
    bei den Franzosen greift in der Hauptstadt und in der Armee die Verwirrung immer mehr um sich.

    Ueber die Stimmung welche in Metz schon am 13. August herrschte,
    erfahren wir aus dem „Constitutionnel“:
    „Seit gestern Abend (12. Aug.) sind wir in einer grässlichen Angst; kein Kurir von Paris,
    keine Depeschen. Das Gerücht geht, der Feind sei in Nancy, der dort kommandirende General
    habe sein Pulver unter Wasser gesetzt und den Platz verlassen, ohne einen Schuß zu thun....
    Die Wuth, der Durst nach Rache, der Unwille hat unter unseren Regimentern den Gipfel erreicht.
    Im kaiserlichen Quartiere tiefer Schmerz.“

    Neuestes Telegramm, angekommen Vormittags 10 Uhr 20 Minuten.
    Herny. 14. August. –
    Heute siegreiches Gefecht bei Metz durch die Truppen des 7. und 1. Armeecorps.
    Die Details fehlen noch.

    Die „Berliner Börsenzeitung“ sagt:
    Metz, das bei den nächsten Kriegsereignissen wahrscheinlich eine Hauptrolle spielen dürfte,
    ist mit einem auf die Aufnahme von 150 000 Mann berechneten festen Lager verbunden.
    Von den sechs zu dessen Schutz bestimmten Forts sind indessen erst vier vollendet.
    Schwerlich möchte es der Kaiser jedoch auf eine Einschließung seiner Armee
    in diesem festen Platze ankommen lassen und wenn das nicht, erscheinen die Werke wie viel zu
    ausgedehnt, um auf eine lange und erfolgreiche Vertheitigung eine gegründete Aussicht zugewähren.

    Man schreibt der „K.Z.“ vom Schlachtfelde bei Metz unter dem 15. ds.:
    Heute ist Waffenstillstand, heute am Napoleonstag. Man begräbt die Todten.
    Das Schlachtfeld gehört uns unbestritten.
    Der Feind hat nicht einmal eine Feldwache zur Demarcation ausgestellt.
    Unsere Patrouillen halten das ganze Gefechtsterrain besetzt, überall auf den Höhen
    unsere litthauischen Dragoner mit gespannten Karabinern.
    Kein Franzose vor den Wällen, es sei denn, er liege mit gebrochenem Auge auf der Wahlstatt.
    Der König hat heute das Schlachtfeld besucht.
    Die französischen Ambulance-Einrichtungen haben sich diesmal glänzend bewährt.
    Schon am Gefechtsabende glaubte man Bivouaks mit flackerndem Feuer zu sehen,
    es waren aber die feindlichen Ambulancen, die mit Fackeln ihre Verwundeten aufsuchten
    und der Art wegschafften, daß nur einige Hundert noch auf dem Gefechtsfelde liegen blieben.
    Sie haben eben nur Todte zurückgelassen.
    Der Feind hat nach Aussage der Gefangenen und Verwundeten große Verluste,
    größere wahrscheinlich noch als wir, durch unser Granatfeuer.
    Und die unsrigen sind schon groß durch unsere expouirte Stellung.
    Beispielsweise hat das Jägerbataillon 7 Officiere, 2 Fähnriche und 270 Jäger, das 43. Regiment,
    das zuerst und lange ohne Unterstützung den Kampf führte, 32 Officiere incl. Fähnriche
    und Feldwebel und 891 Mann verloren!

    Herny, 15. August. – Gestern Nachmittags griffen das 1. und 7. Armeecorps die außerhalb Metz stehenden Franzosen an
    und warfen sie nach blutigem Gefechte in die Stadt zurück.
    Der Verlust der Franzosen wird auf 4000 Mann veranschlagt. -
    Heute große Recognoscirung des Königs, welcher sich mehrere Stunden zwischen den beiden
    Vorpostenketten bewegte, ohne dass die Feinde eine Demonstration machten,
    was große Muthlosigkeit von Seiten der Franzosen beweist.

    Berlin, 15. August. –
    Nach Mittheilung des Militärinspectors der freiwilligen Krankenpflege, Fürsten Pleß,
    fand das gestrige Gefecht in der Richtung vom Dorfe Pange nach Metz zu statt.
    Die Dörfer sind von den Bewohnern sämmtlich verlassen.
    (Pange ist ein Dorf an der Ried, 2 Meilen vor Metz).

    Berlin, 16. August, Officielle Meldung aus dem großen Hauptquartier in Herny:
    Am 14. gegen 4 Uhr Nachmittags glaubte unsere vor Metz befindliche Avantgarde den Abmarsch
    der unter dem Schutz der Festung noch lagernden französischen Corps zu erkennen.
    Unverzüglich griff die Brigade Goltz die Arrieregarde des Corps Decaen (des bisherigen Corps
    Bazaine) an und verwickelte dieselbe in ein so heftiges Gefecht, daß das Corps Decaen
    sowie Abtheilungen vom Corps Frossard zu ihrer Unterstützung Front machen mussten.
    General Glümer führte sofort die 2. Brigade Osten-Sacken vor.
    Rechtzeitig griffen ferner die Divisionen Kameke und Wrangel in der wirksamsten Weise auf dem
    rechten Flügel ins Gefecht ein und warfen den Feind schließlich überall hinter die Festungswerke.
    Inzwischen versuchte das Corps Ladmirault, die rechte Flanke des 1. Armeecorps zu erfassen,
    wurde aber von General v. Manteuffel mit seinen tambour battant vorgehenden Reserven angegriffen,
    und so wurde unter Erstürmung einer Reihe von Abschnitten der Feind auch auf diesem Flügel
    ebenso entschieden in die Festung zurückgeworfen.
    Die diesseitigen Truppen drangen bis Bellecroix und Borny, bis in den Bereich der neu angelegten
    Forts vor. Am Morgen recogniscirte der König das Schlachtfeld.
    Von den höchsten Punkten des rechten Moselufers aus war vom Feinde nichts mehr zu erkennen.
    Dichte Rauchwolken jenseits des Flusses ließen auf den Abmarsch der Hauptarmee schließen. –
    Unterm 15. wird aus Herny noch gemeldet, daß die kleine Festung Marsal nach kurzer Beschießung
    durch das zweite bayrische Armeecorps capitulirt hat und daß erhebliche Bestände
    und circa 60 Geschütze dort vorgefunden worden sind.

    Wir entnehmen dem „St.-Anz.“ Folgende Detailangaben über die Festung Metz:
    „Metz, Platz erster Classe mit einer Minimal-Kriegsbesatzung von 10 000 Mann.
    Innerhalb der Festung
    1) Arsenal d´Artillerie und
    2) Arsenal du Genie;
    Ersteres arbeitet und deponirt sämmtliches Artilleriematerieal, als Lafetten, Wagen und Zubehör,
    das andere Arsenal arbeitet und bewahr auf: das Pionierhandwerkszeug und die Fahrzeuge
    (auch Pontons) für die Festungs- und Feldtruppen der gesammten Armee.
    3) Pulverfabrik und
    4) Schmiedewerkstat (forge.)
    Die Festung ist Depotplatz und Fabrik zugleich, dadurch also sehr selbständig.

    Metz sammelt, resp. sperrt 4 Eisenbahnen, d. h. es ist der Schnittpunkt für ein Schienenkreuz,
    dessen eine Linie von Lüttich-Luxemburg kommend über Thionville der Mosel entlang folgt,
    und deren andere Paris und das Lager Chalons über Verdun und die Mosel senkrecht hinweg
    am kürzesten mit dem Mittelrhein in Verbindung bringt. Alle diese Schienen werden südlich der Stadt
    innerhalb der Festung, speciell in dem Inundationsbereich zwischen der Mosel und der Seille
    gesammelt.
    Die Festung selbst umschließt eine völlig in der Niederung gelegene Stadt
    von über 55 000 Einwohnern, von welcher der größere Theil auf der Halbinsel zwischen der rechts
    mündenden Seille und dem ersten (schiffbaren) Moselarm so gelegen ist,
    daß die Seille abermals innerhalb derselben noch eine Insel bildet.
    Jenseits der „schiffbaren“ Mosel und auf der anderen Seite von dem „Hauptstrom“ der Mosel,
    deren Schiffahrtsfähigkeit durch ein großes Wehr gestört ist, liegen zwei flache Inseln,
    von denen die südliche nur Festungswerke trägt, die andere größere aber
    noch von einem ansehnlichen Stadtviertel bebaut ist.
    Von der zuletzt genannten Insel (Isle Chambie`re) führen zwei Pontonbrücken an das linke Ufer resp.
    in den großen, durch 4 Bastionen mit Grabenscheeren, doppelte Ravelinen und anderen
    Außenwerken versehenen Brückenkopf, „Fort Moselle“.
    Die Stadt wird also mehrfach durch Flussrinnen zerlegt, über die hinweg eine durchaus hinreichende
    Anzahl von Brücken führt und hat ihre eigene unregelmäßig bastionirte Enceiute,
    die wegen der zum Theil für die Füllung der Wallgräben benutzten Flussläufe
    um so weniger zugänglichist, als die Wasser der verschiedenen Moselarme, wie die der Seille
    bei einer Belagerung des Platzes zur Inundation der Niederungen an der Süd- und Südwestfront
    verwendet werden können, vor welcher, wie erwähnt, auch die Schienenstränge gesammelt werden.

    Vom Oberrhein, 21. August, schreibt man der „Allg. Ztg.“:
    Da auf dem Münster zu Straßburg ein electrischer Telegraph errichtet und mit allen Bastionen
    und Vorwerken in Verbindung gesetzt war, wodurch alle Veränderungen Seitens der Belagerer
    sofort mitgetheilt und vertheilt werden konnten, so wurde dem Commandanten die Erklärung,
    daß Dies entweder sofort beseitigt werden müsse, oder man werde auch den Münster
    nicht mehr schonen, und dies that dann seine Wirkung. (Ist schwer zu glauben).

    München, 21. August. – Se. Maj. der König haben aus Anlaß der ruhmreichen Waffenthaten, welche die preußische Armee
    am 14., 16. und 18. l. Mts. vor Metz vollführte, sowohl dem König von Preußen
    als I. M. der Königin Auguste Glückwunschtelegramme übersandt, von welchen jenes an die Königin
    bereits in freudigster Weise mit dem Bemerken beantwortet wurde,
    daß zu dem Siege der deutschen Waffen das tapfere bayrische Heer so wesentlich beitrage. –

    Bezüglich der Mittheilung des Grafen Palikao im gesetzgebenden Körper,
    daß vor Metz das preußische Kuirassier-Regiment „Bismarck“ vernichtet wurde,
    weist die „Nat. Ztg.“ nach, daß keines der beiden Regimenter die den Namen Bismarck führen,
    (das 1. Magdeb. Landwehr-Reg. und das Magdeb. Kür-Reg. Nr. 7.) an den Kämpfen bei Metz
    und Mars la Tour theilgenommen haben.

    Berlin, 24. August. –
    Dir Provincial-Correspondenz sagt in einem Artikel, welcher die Kriegsereignisse resumirt:
    In Kurzem wird die förmliche Belagerung von Metz beginnen.
    Die Vorposten der Armee des Kronprinzen gehen bis an die Aube und die Marne.
    Bald wird der Kronprinz die feindliche Armee in dem letzten Gebietsabschnitte vor Paris aufsuchen.
    Die bereits erprobte ruhmreiche Armee des Kronprinzen, in welcher Nord- und Süd-Deutschland
    in herzlicher Waffenbrüderschaft vereinigt sind, wird, so Gott will, im Herzen Frankreichs erfolgreich
    beendigen, was am Rhein herrlich begonnen worden ist.
    Für unsere Küsten dürften alle Gefahren jetzt fast gänzlich beseitigt sein.

    Unter den vor Metz an der Spitze der preußischen Garde-Regimenter zahlreich gefallenen
    Stabsofficieren befindet sich auch ein deutscher Prinz, Prinz Salm,
    dessen Name durch die Theilnahme am Schicksal des Kaisers von Mexico bekannt wurde.

    Berlin, 27. August. – Die Kreuzzeitung meldet heute wieder unter den Privatnachrichten den Tod von nicht weniger
    als 62 meist in den Schlachten bei Metz gefallenen preußischen Officieren.

    In einem Briefe, den der Herzog von Meinigen vom Kriegsschauplatze an die Herzogin sandte,
    schreibt derselbe:
    Von den zwei berühmten Zuavenregimentern Nr. 2. und 3, die sich vor Sewastopol ausgezeichnet
    haben, sollen nach der Schlacht von Wörth durch Lüneville nur noch 50 Mann gekommen sein!

    Die „Karlsr. Ztg.“ schreibt:
    Zuverlässigen Privatnachrichten von Metz zufolge ist die seit der Schlacht vom 18. ds. verflossene
    Zeit schon trefflich genutzt worden.
    Drei Tage lang hat die preußische Armee nichts gethan als mit Hacke und Schaufel gearbeitet
    und jetzt steht sie schon völlig in Verschanzung eingegraben um die Festung und das in derselben
    eingeschlossene französische Heer herum.
    Die Entwicklung der dortigen Dinge dürfte zu dem Erstaunlichsten gehören,
    wovon die Kriegsgeschichte aller Zeiten und Völker zu erzählen weiß.
    Wenn nur nicht Metz, mit seinen vielen Tausenden von Verwundeten, mit den Massen oberflächlich
    verscharrten Todten aus den Schlachten vom 14. bis 18., mit dem Mangel an Lebensmitteln
    welcher sich jetzt schon fühlbar zu machen beginnt –
    wenn diese Stadt nur nicht zu einem förmlichen Seuchenherde für die ganze Umgegend wird.

    In Metz liegen, abgesehen von den benachbarten Dörfern, nach Angaben der Franzosen 15 000,
    nach unseren Berechnungen 20 000 verwundete Franzosen, unter welchen der Lazarethbrand
    herrscht und der Typhus ausgebrochen ist.

    Ein Brief eines sächsischen Officiers enthält nachstehenden Passus:
    „Ist den Worten eines Ueberläufers zu trauen, so beabsichtigt Marschall Bazaine,
    einen letzten Trumpf auszuspielen, um sich und seine Armee vor Gefangenschaft zu sichern.
    Wie der Ueberläufer berichtet, lässt der Marschall Tag und Nacht ununterbrochen an der weiteren
    Hinausschiebung der Minenwerke arbeiten.
    Es sollen dann Nachts 4, 5 oder 6 Minen zu gleicher Zeit springen und will Bazaine die dadurch
    entstehendes allgemeine Verwirrung benützen, um sich mit seiner Armee durchzuschlagen.“
    Dieser letzte Versuch des Helden von Mexico dürfte aber, wie seine früheren, vereitelt werden.

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  10. #10
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    Ja viele Denkmäler die von Großen Taten zeugen existieren nicht mehr.
    Denk nur mal an Tannenberg. Dabei sind dort die Angaben wiedersprüchlich manche Behaupten die Wehrmacht hätte es vor den anrückenden Russen gesprengt andere jedoch sagen, dass die Russen es dem Erdboden gleichgemacht haben.
    "Ein großer Staat regiert sich nicht nach Parteiansichten."

    "Nicht durch Reden und Majoritätsbeschlüsse werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Blut und Eisen"


    Otto von Bismarck

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