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Thema: Die Jungtürken - Das Osmanische Reich - und Kemal Atatürk

  1. #1
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    Standard Die Jungtürken - Das Osmanische Reich - und Kemal Atatürk

    Hier eine Einschätzung der Ziele der Jungtürken nach dem Putsch von 1908:

    Künftig gibt es keine Bulgaren mehr, keine Griechen, Walachen, Juden oder Moslems. Wir sind alle Brüder, alle gleich und stolz darauf, Osmanen zu sein." "Eines der Ziele der Jungtürken", so hatte Mitstreiter Kolagasi Niyazi Bey nach dem unverhofft schnellen Sieg über den Sultan verkündet, sei es, "allen Nationalitäten und Religionen im Reich die Freiheit zu geben."
    ...
    Für die Armenier war die Revolution von 1908 erst einmal ein Fest der Freude.Sie glaubten an die Freiheitsbeteuerungen der Jungtürken. In Konstantinopel hatten die Kadetten der Militärschule dazu aufgerufen, sich am armenischen Friedhof von Feriköy zu treffen. Vor dem Hügel, unter dem die Opfer der letzten Massaker begraben lagen, fiel die Menge auf die Knie. "Mit orientalischem überschwang", schrieb der deutsche Missionar Ernst J. Christoffel, der sich gerade in der Türkei aufhielt, "lag man sich in den Armen und gab sich den Bruderkuß." Im fernen Musch habe der türkische Militärkommandant Sani Pascha sogar einige armenische Revolutionäre "öffentlich umarmt", wie die deutsche Botschaft fast entrüstet meldete. Es kam erst einmal zu "einer regelrechten Trunkenheit der Freiheit", wie der französische Historiker Francois Georgeon schreibt. In den Jahren zwischen 1908 und 1909 erschienen 359 Zeitungen und Zeitschriften. Türkische Frauen kleideten sich nach europäischer Mode und gingen wie ihre griechischen und armenischen Schwestern unverschleiert, was um so revolutionärer war, als erst 1901 eine kaiserliche Verordnung nicht nur den Schleier vorgeschrieben hatte, sondern auch seine Länge und Dicke. Die Jungtürkinnen gründeten Klubs mit dem Ziel, ihre Bildung voranzutreiben, und 1911 wurde in Istanbul das erste Lyzeum eröffnet.
    ...
    Am 12. April 1909 kam es zu einem Aufstand von zumeist albanischen Soldaten, den Ulemas und Schüler der geistlichen Lehranstalten geschürt hatten. "Reaktionärer Charakter der Militärrevolte zweifellos", meldete die deutsche Presseagentur Wolffs Telegraphisches Büro, und für den deutschen Botschafter in Konstantinopel "accentuiert sich der Eindruck, daß es sich um eine islamische, reaktionäre Bewegung handelt". Tags darauf besetzten die Aufständischen das Parlament, und die Jungtürken flüchteten oder versteckten sich - oft bei ihren armenischen Freunden. So kam der spätere Außenminister Halil Bey zwei Wochen lang bei seinem Freund Sohrab unter, auch Talaat und Mahmud Schefket Bey (ein Araber) fanden bei Armeniern Unterschlupf, andere Jungtürken versteckten sich in der Redaktionsräumen der armenischen Zeitung Asatamart. In Erzurum brachten die Armenier die Jungtürken in ausländischen Konsulaten unter oder eskortierten jungtürkische Gefangene, um sie zu beschützen.
    QUELLE: WOLFGANG GUST'S BUCH Seite 146-150, Kapitel "Die Jungtürken"

  2. #2
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    Standard AW: Die Jungtürken - Das Osmanische Reich - und Kemal Atatürk

    Künftig gibt es keine Bulgaren mehr, keine Griechen, Walachen, Juden oder Moslems. Wir sind alle Brüder, alle gleich und stolz darauf, Osmanen zu sein.
    Solange es sich um Gleichheit der staats- und wirtschaftsbürgerlichen und persönlichen Rechte handelte, gut und schön.
    Wenn mehr dahinter steckte, nämlich das Vorhaben einer staatlich gesteuerten Zusammenschmelzung der Bevölkerung: Shit!

    Weiss jemand mehr?

    mfg
    Aktueller Kalenderspruch: "Feminism" is the name we give to the 20th century betrayal of women. (Doug Wilson)

  3. #3
    bernhard44
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    Standard AW: Die Jungtürken - Das Osmanische Reich - und Kemal Atatürk

    Für die einen ist er der Gründerheilige der Republik Türkei, ein genialer Reformer und Erneuerer, für die anderen der Erbe des genozidären Regimes der It-tihat ve Terakki („Jungtürken"). Die zweitgenannte Sicht kann sich darauf berufen, dass der aus Thessaloniki (türkisch Sela-nik) gebürtige Kemal nicht nur Mitglied des Komitees für Einheit und Fortschritt war, sondern auch Offizier in der Teskilat-i Mahsusa, jener 1911 vom jungtürkischen Zentralkomitee gebildeten „Sonderorga-nisation", deren Vorläuferin die 1906 in Sa-loniki gegründete Organisation der Fida-jin war: eine türkische Contraguerilla im Kampf gegen bulgarische Partisanen, die sich unter der Regie des jungtürkischen Zentralkomitees zur Todesschwadron wan-delte. Infolgedessen verschwanden 1909 bis 1911 in Makedonien und Serbien zahlreiche christliche Führer bzw. wurden ermordet. 1915 bildete Teskilat-i Mahsusa ein mörderisches Werkzeug bei der Vernichtung der armenischen und griechisch-or-thodoxen Bevölkerung des Osma-nischen Reiches.
    Nach der türkischen Kriegskapitu-lation (Mudros, 30.10.1918) und dem Bekanntwerden der Absicht der Alliierten, die für die Ermordung der Armenier Verantwortlichen vor Gericht zu stellen, riefen sogenannte Komitees zur Verteidigung der Nationalrechte (Müdafaa-yi Hukuk Milliye Cemiyetler) oder des Widerstandes gegen die Teilung (Reddi Ilhak) die Muslime zum Kampf gegen die Siegermächte auf.....................

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  4. #4
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    Standard AW: Die Jungtürken - Das Osmanische Reich - und Kemal Atatürk

    Zitat Zitat von Bernhard44
    Für die einen ist er der Gründerheilige der Republik Türkei, ein genialer Reformer und Erneuerer, für die anderen der Erbe des genozidären Regimes der It-tihat ve Terakki („Jungtürken"). Die zweitgenannte Sicht kann sich darauf berufen, dass der aus Thessaloniki (türkisch Sela-nik) gebürtige Kemal nicht nur Mitglied des Komitees für Einheit und Fortschritt war, sondern auch Offizier in der Teskilat-i Mahsusa, jener 1911 vom jungtürkischen Zentralkomitee gebildeten „Sonderorga-nisation", deren Vorläuferin die 1906 in Sa-loniki gegründete Organisation der Fida-jin war: eine türkische Contraguerilla im Kampf gegen bulgarische Partisanen, die sich unter der Regie des jungtürkischen Zentralkomitees zur Todesschwadron wan-delte. Infolgedessen verschwanden 1909 bis 1911 in Makedonien und Serbien zahlreiche christliche Führer bzw. wurden ermordet. 1915 bildete Teskilat-i Mahsusa ein mörderisches Werkzeug bei der Vernichtung der armenischen und griechisch-or-thodoxen Bevölkerung des Osma-nischen Reiches.
    Nach der türkischen Kriegskapitu-lation (Mudros, 30.10.1918) und dem Bekanntwerden der Absicht der Alliierten, die für die Ermordung der Armenier Verantwortlichen vor Gericht zu stellen, riefen sogenannte Komitees zur Verteidigung der Nationalrechte (Müdafaa-yi Hukuk Milliye Cemiyetler) oder des Widerstandes gegen die Teilung (Reddi Ilhak) die Muslime zum Kampf gegen die Siegermächte auf.....................

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    Alles Bullshit und von der Tessa zusammen geschmiedet, so einen lächerlichen Text habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

  5. #5
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    Standard AW: Die Jungtürken - Das Osmanische Reich - und Kemal Atatürk

    Kemal haßte niemanden, er war kein Chauvinist und hatte mit den Armeniern-Massakern der Kriegszeit nichts zu tun gehabt. Mitten im Kampf gegen die Alliierten bezeugte er selbst die Nüchternheit seines Nationalgefühls, ein Zug, der gebührend hervorgehoben werden muß. Man bezeichnet uns zwar als Nationalisten. Wir sind aber Nationalisten, die den Nationen, die mit uns zusammenarbeiten, Achtung entgegenbringen. Wir erkennen alles an, was diesen Nationen berechtigt zusteht. Denn unser Nationalismus ist weder egoistisch noch arrogant. Es ist ihm zu bescheinigen, daß die Zukunft die Ehrlichkeit seiner Worte im großen und ganzen bestätigte. Aber Kemal war entschlossen, den zukünftigen türkischen Staat bis zum Ararat und bis zur traditionellen osmanisch-persischen Grenze zu bewahren, und war darin einig mit der «Vereinigung für die Verteidigung der nationalen Rechte der östlichen Provinzen
    Bernd Rill, Kemal Atatürk, Hamburg 1985 (4. Auflage 1996), ISBN 3-499-50346-8

  6. #6
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    Standard AW: Die Jungtürken - Das Osmanische Reich - und Kemal Atatürk

    Aber Kemal war entschlossen, den zukünftigen türkischen Staat bis zum Ararat und bis zur traditionellen osmanisch-persischen Grenze zu bewahren
    Heisst konkret: Fortwährende Besetzung kurdischen und vieleicht auch armenischen und aserbaidschanischen Landes.

    mfg
    Aktueller Kalenderspruch: "Feminism" is the name we give to the 20th century betrayal of women. (Doug Wilson)

  7. #7
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    Standard AW: Die Jungtürken - Das Osmanische Reich - und Kemal Atatürk

    Zitat Zitat von -jmw-
    Heisst konkret: Fortwährende Besetzung kurdischen und vieleicht auch armenischen und aserbaidschanischen Landes.

    mfg
    ???
    Nu mal langsam. Es gilt bis heute der Lausanner Vertrag und nicht der vorrige oykrotierte Sevres-Vertrag, der den Siegermächten doch nur als geopolitische Hilfe für die russische Bandage dienen sollte. Setze mehrere Minderheiten als Dauerstreitobjekt vor die Türe und du hast sehr lange Freude daran, die eigenen Interressen unbehelligt durchzusetzen. Britischer und amerikanischer Traum von politischer Machtausübung aus der Ferne, quasi als Fernwartung, ohne den Finger zu krümmen. Was den Kurden im Irak, den Scheichs in Palästina und Arabien versprochen wurde, das kann man in vielen Büchern lesen. Sind Sie glücklich damit?

    Die traditionell osmansich-persische Grenze stand immer dort, wo Sie bisher war, nur die Grenze zu Russland, wurde um 200km. nach Osten verschoben, zum Schutze der Mehrheit an Osmanen, denn, die Armenier hatten nie eine Mehrheit in irgend einer Region von mehr als 35%. Aserbaidchan galt schon immer Türkei orientiert.

  8. #8
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    Standard AW: Die Jungtürken - Das Osmanische Reich - und Kemal Atatürk

    Hier noch einmal anschaulich dargestellt, wie das Verhältnis Mustafa Kemals zu den Jungtürken war:

    Nach seinem Beitritt (bei dem Komitee für Einheit und Fortschritt) bringt Mustafa Kemal seine Unzufriedenheit über die Jungtürkenbewegung zur Sprache. Manche seiner Mitkämpfer haben das Gefühl, dass er die Führungsrolle der anderen Jungtürken aus rein persönlichen Gründen nicht akzeptiert. Sein Freund Ali Fuat Cebesoy notiert später in einem Brief: „Wir waren damals der Organisation beigetreten und hatten dort die Aufgabe, den Kontakt zwischen den ländlichen Filialen und der Zentrale aufrechtzuerhalten. Diese Arbeit wurde in der Regel nur unwichtigen Mitgliedern übertragen. Der Grund für diese schlechte Behandlung war, dass wir Kritik an der Organisation geübt und diese in geheimen Sitzungen hervorgebracht hatten“

    Nach dem Enver die Befehlsgewalt über die Sultans-kritischen Soldaten gewonnen hatte:

    Enver droht Abdülhamit II. Sogar an, mit den beiden Armeen in Istanbul einzumarschieren, solte der Sultan das Parlament (...) nicht umgehend wieder einberufen. Der Sultan gibt nach und setzt die Verfassung wieder in Kraft. Er kündigt baldige Parlamentswahlen an. Auf den Istanbuler Straßen bejubeln die Menschen die Wiedereinführung der Verfassung. Christliche Priester und islamische Geistliche umarmen sich, Passanten spucken auf die Leichen der getöteten Spione des Sultans. (...)
    Wofür Mustafa Kemal bis dahin gekämpft hatte, ist nun Wirklichkeit geworden. Aber er gehört nicht zu den entscheidenden Anführern. Er verträgt sich weder mit Talat noch mit Enver. Zwar sieht Mustafa Kemal in Enver einen fähigen Soldaten, jedoch keinen guten Reformer. Sobald er getrunken hat, schmälert er die Errungenschaften der Jungtürken und behauptet, das sie das Land letztendlich ins Verderben stürzen werden. Der Hauptgrund für seine abfälligen Äußerungen ist wohl die deutlich gezeigte Distanz, mit der die Organisation Einheit und Fortschritt Mustafa Kemal begegnet. (...) Es sind nicht nur Neid und der Anspruch auf die Führung Reformbewegung, was Mustafa Kemal von Enver und seinen Freunden trennt, sondern auch inhaltliche Differenzen. (Die Jungtürken) streben ein Großtürkisches Reich an, das weiterhin von einem Sultan regiert werden und alle turksprachigen Völker Asiens umfassen soll: (...) Mustafa Kemal lehnt die großtürkische Idee kategorisch ab.

    Im Sommer 1909 versucht Mustafa Kemal auf dem Kongress der Partei Einheit und Fortschritt zum letzten Mal, Einfluss auf die Politik der Jungtürken auszuüben. (...) Im Angesicht der totalen Politisierung der Armee macht er der Komiteeleitung einen bedeutsamen Vorschlag: „Solange wir Offiziere in der Partei bleiben werden wir weder eine starke Partei noch eine starke Armee bilden können. Außerdem wird eine Partei deren Stärke auf der Armee beruht, niemals beim Volk Anklang fiden. Lasst uns deshalb hier und jetzt beschließen, dass alle Offiziere, die in der Partei bleiben wollen, ihren Abschied aus der Armee nehmen.“ (...)
    Zwar fasst der Kongress einen entsprechenden Beschluss, die Führungsspitze nimm er jedoch ausdrücklich davon aus. Mustafa Kemal hat seine letzte Karte ausgespielt. Er hält sein Versprechen und zieht sich aus der Politik zurück. Von nun an distanziert er sich von den Jungtürken, die unter der Führung von Enver, Talat und Cemal das Land inzwischen mit diktatorischen Maßnahmen regieren.

    QUELLE: GÜLBEYAZ, HALIL: Mustafa Kemal Atatürk – Vom Staatsgründer zum Mythos
    S.30-35

  9. #9
    bernhard44
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    Standard AW: Die Jungtürken - Das Osmanische Reich - und Kemal Atatürk

    Zitat Zitat von peter
    Alles Bullshit und von der Tessa zusammen geschmiedet, so einen lächerlichen Text habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

    Tessa Hofmann, die seit 30 Jahren für die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern kämpft. Dafür wurde die wissenschaftliche Angestellte am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin von der auflagenstärksten türkischen Zeitung "Hürriyet" am 4. Januar 2001 als "Chefin des Bundesnachrichtendienstes für die Türkei und den Kaukasus" verleumdet. Zwei Jahre später entschied das Landgericht Darmstadt (Geschäftszeichen 130265/01), dass die in einem "Hürriyet"-Artikel "enthaltenen Tatsachenbehauptungen objektiv unwahr" sind. Deshalb wurde die Zeitung auf Unterlassung verurteilt und musste einen Widerruf abdrucken. Auch der Beschwerdeausschuss des Deutschen Presserats rügte im Juni 2001 die in "Hürriyet" erschienenen Artikel als schwerwiegenden Verstoß gegen die publizistischen Grundsätze des Pressekodex.

    "Es ist kein Zufall, dass die Verleumdungskampagne mit dem Jahr 2000 begann, nachdem die Türkei 1999 mit massiver Unterstützung der Bundesregierung den Status eines EU-Beitrittskandidaten erhalten hat", sagte Tessa Hofmann dem "Parlament". Gerade in Deutschland müsse das Feld für den türkischen EU-Beitritt gut gepflegt werden. Schon vor drei Jahren erklärte der türkischstämmige Politiker Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) gegenüber der "Frankfurter Rundschau", wie das System funktioniert: Weicht jemand von der als richtig erachteten Linie ab, "wird beschlossen, ihn publizistisch zu vernichten". Als besonders gefährlich gelten dabei alle, die an türkische Tabus rühren, wie das Problem mit den Armeniern oder die Lage der Minderheiten im Land.

    Deshalb kämen alle, die es wagten, die türkischen Demokratiedefizite und die zahlreichen Menschrechtsverletzungen anzusprechen, auf die schwarze Liste von "Hürriyet".

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  10. #10
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    Standard AW: Die Jungtürken - Das Osmanische Reich - und Kemal Atatürk

    Zitat Zitat von Bernhard44
    Tessa Hofmann, die seit 30 Jahren für die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern kämpft. Dafür wurde die wissenschaftliche Angestellte am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin von der auflagenstärksten türkischen Zeitung "Hürriyet" am 4. Januar 2001 als "Chefin des Bundesnachrichtendienstes für die Türkei und den Kaukasus" verleumdet. Zwei Jahre später entschied das Landgericht Darmstadt (Geschäftszeichen 130265/01), dass die in einem "Hürriyet"-Artikel "enthaltenen Tatsachenbehauptungen objektiv unwahr" sind. Deshalb wurde die Zeitung auf Unterlassung verurteilt und musste einen Widerruf abdrucken. Auch der Beschwerdeausschuss des Deutschen Presserats rügte im Juni 2001 die in "Hürriyet" erschienenen Artikel als schwerwiegenden Verstoß gegen die publizistischen Grundsätze des Pressekodex.

    "Es ist kein Zufall, dass die Verleumdungskampagne mit dem Jahr 2000 begann, nachdem die Türkei 1999 mit massiver Unterstützung der Bundesregierung den Status eines EU-Beitrittskandidaten erhalten hat", sagte Tessa Hofmann dem "Parlament". Gerade in Deutschland müsse das Feld für den türkischen EU-Beitritt gut gepflegt werden. Schon vor drei Jahren erklärte der türkischstämmige Politiker Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) gegenüber der "Frankfurter Rundschau", wie das System funktioniert: Weicht jemand von der als richtig erachteten Linie ab, "wird beschlossen, ihn publizistisch zu vernichten". Als besonders gefährlich gelten dabei alle, die an türkische Tabus rühren, wie das Problem mit den Armeniern oder die Lage der Minderheiten im Land.

    Deshalb kämen alle, die es wagten, die türkischen Demokratiedefizite und die zahlreichen Menschrechtsverletzungen anzusprechen, auf die schwarze Liste von "Hürriyet".

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    Du argumentierst hier mit der Hürriyet? Ich sage es dir noch einmal, der Text ist eine Schande für eine "Soziologin" und eine gute Arbeit hat AleviPlaya abgeliefert. Ich wünschte, das du solche Bücher liesst, anstatt dich mit Propagandamaterial der alten beschäftigst, dessen einziger Ziel es ist, die Armenierfrage mit allem zu verknüpfen, was die türkische Geschichte zu liefern hat. Bullshit eben.

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