Dieser Thread soll Personen und Dingen gewidmet sein, die irgendeine wichtige, eine skurrile oder auch gar keine Rolle gespielt haben.
In unserer schnelllebigen Zeit vergessen wir Ereignisse und Personen (oder sollen vergessen) mitunter sehr rasch!
Was macht eigentlich……….?
Günter Schabowski:
• SED-Mitglied seit 1952.
• Von 1949 bis 1967 ([stv.]Chef-)Redakteur der FDGB-Zeitung TRIBÜNE.
• Nach Besuch der Parteihochschule in Moskau zunächst stv. Chefredakteur des Zentralorgans der SED, des NEUEN DEUTSCHLAND (ND), dann
• 1978-1985 Chefredakteur des ND
• 1985-1989 Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Berlin.
• 1981-1989 Mitglied des Zentralkommittees (ZK)der SED.
• 24.05.1984-1989 Mitglied des Politbüros
• Am 21.01.1990 Ausschluß aus der SED/PDS.
• 1997 angeklagt wegen Tötungen an der innerdeutschen Grenze, 1997 verurteilt.
"Das tritt nach meiner Kenntnis ... ist das sofort, unverzüglich."
Mit einer fast beiläufigen Bemerkung hatte Günter Schabowski am 9. November 1989 für eine Weltsensation gesorgt. Auf einer Pressekonferenz in Ost-Berlin verkündete das Mitglied des höchsten DDR-Machtzirkels ganz nebenbei die Öffnung der Berliner Mauer...................
..................Wenn sich einer der höchsten früheren DDR-Bonzen um die Aufarbeitung der eigenen Mitverantwortung und der Schuld gegenüber den Opfern des SED-Regimes in positivem Sinne gequält hat, dann ist es Günter Schabowski. Eine Katharsis, die aus dem überzeugten Kommunisten einen bekennenden, ja kämpferischen Demokraten werden lässt. Viele seiner einstigen Genossen verachten ihn deshalb als Verräter.....................
.............................Er grunzt und raunzt, nuschelt und pfeift, lässt den Faltenwurf seines Bindegewebes dämonisch tanzen, lässt die Hand auf den Tisch fallen, wie ein müder General, rollt mit den Augen, fläzt und lümmelt sich, könnte furzen, so fühlt er sich zu Hause, scherzt und presst endlich auch das rabulistische Vokabular durch die Zähne, das nur die SED, und eigentlich nur Schabowski, in die deutsche Einheit einbringen kann: Er ist wieder da - und zwar nicht irgendwo, sondern dort, wo sich Geist und Macht »Gut Nacht« sagen, in der »Konrad-Adenauer-Stiftung«...................
...............Er sagt »verbiesterte und verzweifelte Kohorten«, findet, dass die PDS noch schlimmer ist, als allgemein geglaubt, noch hinterhältiger, noch listenreicher - und dass, sozusagen gesetzmäßig, einer kommen muss, um eben dieses zu »bezeugen«: Er. Doch es kommt der Punkt, da will ein Meister alles geben. Wahn, das lernt man bei Shakespeare, ist keine Krankheit. Wahn folgt aus der Folgerichtigkeit, aus der Konsequenz. Er ist ein Mangel an Varianten. Schabowski sagt: Wären die PDS-Funktionäre Demokraten, müssten sie »die Marxisten, die gegen mich« - gegen Schabowski! - »als Reformer zeugen, ausschließen.« Schabowski als Ausschlussgrund. Schabowski als Kriterium der wahrhaftigen Aufrichtigkeit. Schabowski, der durch sein geistiges Vorbild die PDS zum Guten zwingen könnte. Ein Mann mit Dienstauftrag. Schabowski ist grotesk. Schabowski ist wahnsinnig.
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