PM Zivilcourage gegen rechts!
PM Nr. 158/06 vom 21.08.2006
Anlässlich des 14. Jahrestages der rechtsradikalen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen am 22. August 1992 erklären Claudia Roth, Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, und Omid Nouripour, Mitglied im Bundesvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
"Im August 1992 brannte in Rostock-Lichtenhagen ein Ausländerwohnheim. Live übertrug das Fernsehen, wie Rechtsradikale die zentrale Sammelstelle für Asylbewerber in Mecklenburg-Vorpommern in Brand steckten - begleitet vom Beifall der Schaulustigen. Bürger jubelten Tätern zu, als diese versuchten, Menschen zu ermorden.
Drei Tage lang herrschten bürgerkriegsähnliche Zustände in Lichtenhagen; Gewalttäter aus der ganzen Bundesrepublik waren angereist, um ein Pogrom zu inszenieren, das an die dunkelsten Stunden der deutschen Geschichte erinnerte. Auch vierzehn Jahre nach diesen Vorfällen gibt es in der Bundesrepublik weiterhin
genug Beispiele für die alltägliche rechtsextreme Gewalt. Der Kampf um Toleranz und Zivilcourage muss weiter fortgesetzt werden.
Wir brauchen eine Zivilgesellschaft, die nicht tatenlos zusieht, wenn Menschen angegriffen werden und wir brauchen eine Zivilgesellschaft die vor allem nicht der Nährboden für Schreibtischtäter und all jene ist, die rechtsextreme Ideen hoffähig machen wollen.
Die Bundes- und Landesregierungen sind aufgefordert, Maßnahmen zur Stärkung der demokratischen Kultur und zur
Bekämpfung von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus dauerhaft zu ergreifen. Dazu gehört unter anderem auch, dass die Mittel für zivilgesellschaftliche Projekte ausgebaut und nicht gekürzt werden."