Kein Einzelfall
Dass Kinder Kinder vergewaltigten, sei leider kein Einzelfall, schreibt Regula Schwager, Psychologin bei der Beratungsstelle für sexuell ausgebeutete Kinder, weibliche Jugendliche und in der Kindheit ausgebeutete Frauen (Castagna), in einem Gastkommentar in der heutigen Ausgabe des «Blick».
In den letzten Jahren sei eine klare Zunahme sexueller Übergriffe durch Kinder oder Jugendliche auf andere Kinder zu beobachten. Alarmierend dabei sei, dass die tätlichen Kinder zum Teil sehr jung seien.
Es geht um Gewalt
Gewalt und sexuelle Übergriffe unter Kindern kämen zwar statistisch betrachtet nicht häufig, aber immer wieder vor, sagte der Psychologe und Psychotherapeut Allan Guggenbühl. Dabei spiele eine persönliche Enthemmung mit, weniger massgebend seien der familäre oder der kulturelle Hintergrund.
Bei Übergriffen von Kindern oder Jugendlichen geht es laut Guggenbühl in erster Linie um Gewalt und nicht eigentlich um Sex. Bei Vergewaltigungen werde die Gewalt aber mit einer sexuellen Handlung verbunden.
Die Täter seien unmittelbar zu bestrafen. Auf längere Sicht müssten sie sich einer Therapie unterziehen. Schuldige müssten dabei mit der Straftat konfrontiert werden und sie «ganz klar als Zäsur» erleben, sagte Guggenbühl. (mu/ap/sda)