Moralische Verpflichtung zur Hilfe?
Laut der letzten Meinungsumfragen glaubt die Mehrheit der deutschen Bevölkerung - 58 Prozent - dass deutsche Soldaten nicht an der UN-Mission teilnehmen sollten. Einige würden die deutsche Vergangenheit als Grund nennen, andere wollen deutsche Soldaten nicht in einer turbulenten Region und mit einem unklaren Mandat der UN gefährden - Bedenken die auch in anderen Ländern geäußert werden. Unabhängig von den Gründen: Die deutsche Öffentlichkeit scheint unsicherer und widerwilliger zu reagieren als auf ähnliche Krisen.
Obwohl ein Teil des deutschen Erbes immer die Erinnerung an den Holocaust sein wird, ist die deutsche Vergangenheit nicht nur der Holocaust. Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hat Deutschland eine Verpflichtung zum Schutz jener Werte und Organisationen auferlegt, die das Land an der Front des Kalten Krieges unterstützt haben. 61 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg hat Deutschland nun die Fähigkeit und die Verantwortung, anderen, die diese Unterstützung benötigen, zu helfen. Dies schließt den Schutz für die Menschen im Norden Israels vor Raketen der Hisbollah wie auch die Sicherheit von Häusern und Dörfern der Menschen auf der anderen Seite der libanesischen Grenze ein.
Die Deutschen sollten, - ähnlich wie die Schweiz - sich zu einem «bewaffneten neutralen demokratischen Staat» durchringen. Somit wären die Deutschen von all den Altlasten endlich befreit. Ansonsten droht Deutschland zum Spielball des 'Nahen Ostens' zu werden!