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Thema: Todesstrafe in der heutigen Gesellschaft

  1. #61
    Mitglied Benutzerbild von esperan
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    Standard AW: Todesstrafe in der heutigen Gesellschaft

    Zitat Zitat von Sauerländer
    Die Geschichte seit Beginn der Neuzeit (und damit dem Ende des Mittelalters) gibt wenig Anlass zu einer solchen Vermutung, ganz im Gegenteil. Häufig genug waren es sogar die "Fortschrittlichen", die "Humanen", die die schlimmsten Massaker angerichtet haben. Als Urbild steht hier immer noch die französische Revolution, dieses jämmerliche Blutgericht des damaligen Bürgerpacks.

    Ich bitte um Verzeihung, aber das anders als mit aufzunehmen, ist mir nicht möglich.

    Bloße Behauptung bzw willkürliche Setzung. "Auge um Auge" ist eine Ethik verantwortlicher Gegenseitigkeit. Die Abweichung davon ist es, die erst Eskalation mit sich bringt.

    Ich nehme an, das spielt auf das Fehdewesen an?

    Dafür tun wir das aber in beträchtlichem Ausmaß, eher mehr denn weniger.

    Dazu schrieb ich selber, dass das ein kritischer Punkt ist und deshalb eine absolut saubere Ermittlungsarbeit und Beweiskette Voraussetzung sein müssen.

    Auch heute gibt es die, die man nicht zu kritisieren hat, aber das ist eine andere Geschichte.

    "Kritisch betrachten darf" ? Selbstverständlich. Nicht nur darf, muss.
    Aber bitte mit inhaltlichen Argumenten und nicht der willkürlichen Setzung, etwas sei "von vorgestern und deshalb überholt".
    Na, da hab ich doch tatsächlich jemanden gefunden, mit dem ich mich gerne stundenlang unterhalten könnte. Eine kleine Ausnahme in diesem Forum.

    Interessante Gedankengänge, die ausführliche Beantwortung aber zu weit führen würde (dazu hab ich jetzt auch keine Lust, sorry).

    Allein über das Gehirn und seine Fortschrittlichkeit könnten wir uns sehr lange unterhalten. Aber dein Lachen ist nicht zu verüblen. Unser Gehirn befindet sich wahrlich noch weit entfernt von der Steinzeit. Ein kleiner Fortschritt in der Evolution ist dennoch erkennbar. Auch geprägt durch soziales Verhalten (je nach Kultur und Gegend).

    Auge um Auge ... guter Kommentar. Hast Recht. Auf die eine doer andere Art tut sie das wirklich. Nüchtern betrachtet.

    Nö, keine Fehde unbedingt. Früher war zum Bleistift der Handschuh die Sitte ... um einen Rahmen zu setzen.

    Ich spreche von zivilisierten Menschen, bzw. von denen, die es versuchen zu sein, vergiss das nicht.

    Solange ein Delinquent dir nicht sagt: Ich wars, wird deine Beweiskette einen Scheiß wert sein. Und selbst wenn er Erstegenanntes sagt, weißt Du es immer noch nicht wirklich. Was ist schon Wahrheit ?

    Ja, lassen wir die Diktatoren und Möchtegerns aus dem Spiel. Ich rede immer von hier, dem uns halbwegs Bekannten.

    Okay, war alles ein bisserl willkürlich gesetzt. Gebe ich dir recht. Ich denke nicht studnenlang drüber nach, bevor ich was schreibe ... das kommt halt so geschwind aus der "Feder". Mir ging es eher darum zu erklären, weshalb ich die ganze Sache nicht akzeptieren kann. Ich hoffe Du hast trotz meiner wirren Worte verstanden, was ich zum Ausdruck bringen wollte.

    Gab es in der Vergangenheit ein Volk, das die Todesstrafe nicht kannte (ausnahmslos)? Hast Du da ein Wissen drüber ?

    Liebe Grüße
    esperan
    Unsere Demokratie ist die schlechteste Staatsform - doch es gibt keine bessere ...

  2. #62
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    Standard AW: Todesstrafe in der heutigen Gesellschaft

    Die Todesstrafe wird dann vollzogen , wenn jemand beginnt eine Bank zu überfallen, dann kommen die SEK Typen und haben Schiessbefehl.

    Todesvollziehungen erfolgen aber auch auf subtile weise, wer wegen diebstahl oder betruges beschuldigt ist , der muss in den knast meist mehr als zwei jahre, muss vegetieren dort, wird wohl vergewaltigt und aids bekommen, wenn der raus kommt, - keine wohnung und probleme.

    so sieht es heute aus, die reichen schützen sich mit abschreckung und ihrer todesschwadronen der polizei, es wird der tag kommen, dass auch der inteligente kritiker und normalbürger weiss dass wir in einer diktatur der konzerne leben und dass wir abgezockt und betrogen werden, die ursacher des bankenskandals in berlin , sind hingegen auf freien fuss,

    gerechtigkeit nur im märchen zu lesen.

  3. #63
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    Standard AW: Todesstrafe in der heutigen Gesellschaft

    Zitat Zitat von esperan
    Na, da hab ich doch tatsächlich jemanden gefunden, mit dem ich mich gerne stundenlang unterhalten könnte. Eine kleine Ausnahme in diesem Forum.
    Danke für die Blumen.
    Zitat Zitat von esperan
    Allein über das Gehirn und seine Fortschrittlichkeit könnten wir uns sehr lange unterhalten. Aber dein Lachen ist nicht zu verüblen. Unser Gehirn befindet sich wahrlich noch weit entfernt von der Steinzeit. Ein kleiner Fortschritt in der Evolution ist dennoch erkennbar. Auch geprägt durch soziales Verhalten (je nach Kultur und Gegend).
    Evolution ist nichts anderes als Anpassung an veränderte Bedingungen, die in erheblich längeren Zeiträumen läuft, als es den heutigen Menschen gibt. Den Menschen von vor sagen wir 6000 Jahren unterscheidet vom heutigen meines Erachtens so gut wie nichts, jedenfalls nicht biologisch.
    Als solcher hat er kulturelle Leistungen vollbracht, technische Entdeckungen gemacht, die Welt erheblich verändert, Reiche aufgebaut, erobert und wieder zerstört. Er hat eine Sprache entwickelt, die den Bedürfnisse einer von elementaren Härten weitgehend befreiten, vergeistigten Kultur gerechter wird, er hat Religionen verschiedenster Art ersonnen und sie wieder verworfen.
    Er hat Energie an Sinnloses verschwendet und Schönes geschaffen, manches ist sogar erhalten.

    Und doch ist in meinen Augen der Mensch als solcher der Gleiche geblieben. Wesentlich von weit vor der Ration und dem Willen liegenden Kräften gesteuert, Herdentier, mit einem z.B. massenpschologischem Hang zu völligem Irrsinn, mit einem gewaltigen Agressionspotential gegen seinesgleichen besetzt, und prinzipiell nichts anderes als ein permanenter Lügner, Betrüger, Manipulator, Dieb, Mörder und Vergewaltiger. Der eine mehr dies, der andere mehr jenes, aber die Grundlage ist die Gleiche.
    Vergessen wir doch bitte nicht, wie all die großen Leistungen der GEschichte, die wir so bewundern, entstanden sind. Athen, dessen Bauten wir so bewundern, dessen Philosphen wir noch heute mit andächtigem Staunen lesen - wie es zu der Position gekommen, das schaffen zu können? Durch Krieg (lies: Abschlachten von Menschen in riesiger Zahl), Drohung damit, diplomatischen Betrug und nicht zuletzt die permanente Ausbeutung einer zahlenmäßig riesigen, völlig rechtlosen Schicht, den Sklaven, die etwa in den Silberbergwerken von Laurion unter erbärmlichsten Bedingungen den Reichtum erwirtschafteten, ohne den wir heute von Athen wenig wüssten.
    Alexander der Große, bis heute eine quasi mythische Gestalt - ein Trinker, Schlächter und zum Ende hin zunehmend schlicht ein Wahnsinniger, der sich selbst für göttlich und unbesiegbar hielt.
    Wo immer Großes hinterlassen wurde, steht es auf einer Basis von Blut, Leid und Schmerzen. Auch das ach so friedfertige und den Frieden bringende Christentum.
    Kulturgeschichte ist nichts anderes als die Geschichte der Kanalisierung der eigentlichen menschlichen Agression.
    Zitat Zitat von esperan
    Nö, keine Fehde unbedingt. Früher war zum Bleistift der Handschuh die Sitte ... um einen Rahmen zu setzen.
    Immerhin, ein anerkannter Rahmen der Austragung. Der fehlt uns heute - und was ist das Ergebnis?
    Zitat Zitat von esperan
    Ich spreche von zivilisierten Menschen, bzw. von denen, die es versuchen zu sein, vergiss das nicht.
    Wie ich schon sagte, oft sind die zivilisierten die Schlimmsten, insofern Zivilisation wesentlich erst auf dem gründet, was wir als "Böse" empfinden würden, in indirekter Art aber schlicht voraussetzen. Der zivilisierte Mensch in deinem Sinne ist der die Welt fliehende Eremit. Man kann ihn als edel empfinden - und als lächerlich. Vielleicht beides.
    Zitat Zitat von esperan
    Solange ein Delinquent dir nicht sagt: Ich wars, wird deine Beweiskette einen Scheiß wert sein. Und selbst wenn er Erstegenanntes sagt, weißt Du es immer noch nicht wirklich. Was ist schon Wahrheit ?
    Es gibt aber Beweise, die relativ geringen Restzweifel übriglassen. Klar erkennbare Videoaufnahmen z.B. Natürlich KANN jemand einen Doppelgänger, einen Zwilling etwa, haben, von dem nichts bekannt ist. Aber ist es sinnvoll, davon auszugehen?
    Wenn wir Sicherheit verlangen, wenn uns an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit nicht ausreicht - dann müssen wir unser Alltagsleben einstellen und geistig dem Wahnsinn anheimfallen.
    Zitat Zitat von esperan
    Ja, lassen wir die Diktatoren und Möchtegerns aus dem Spiel. Ich rede immer von hier, dem uns halbwegs Bekannten.
    Ich meinte durchaus Menschen in dieser unserer bundesrepublikanischen Gesellschaft. Keine Gesellschaft ist ohne Größen, die sie der Kritik entzieht, denkbar. Das ist ja auch der Widerspruch, mit dem sich der Liberalismus letztlich selbst tilgt.
    Oder denken wir an das Italien unter Berlusconi. Ein guter europäischer, demokratischer Nachbarstaat. Kann man bei den Verhältnissen, die dort geherrscht haben, wirklich von einem nicht der Kritik entzogenen Mächtigen sprechen?
    Oder nehmen wir Russland. Mittlerweile ein guter Freund des Westens im Allgemeinen und Deutschlands im Besonderen. Mit ständigen wohlwollenden Berichten über Verstärkung der Zusammenarbeit.
    Das Regime, das Putin führt, kann in meinen Augen als zumindest halbdiktatorisch bezeichnet werden. (was ich übrigens nichteinmal als Anklage meine, ich bin der Ansicht, dass Putin in etwa das ist, was Russland braucht, und er nur dadurch, dass er tut, was er eben tut, noch viel Schlimmeres verhindert.)
    Und gehen wir nicht unbedingt hoch auf die politische Ebene. Bleiben wir in unseren Niederungen. Was ist mit organisierter Kriminalität, die ja durchaus in beträchtlichem Ausmaß vorhanden ist? Diese Herrschaften haben ihren ganz eigenen Stil, auf Widerstand zu reagieren...
    Im Grunde lernt man es doch bereits in der Schule. Jede Klasse hat irgendwo den Schüler mit den Muskeln, dem Du nicht widersprichst, weil es sonst was auf die Fresse gibt.
    Zitat Zitat von esperan
    Okay, war alles ein bisserl willkürlich gesetzt. Gebe ich dir recht. Ich denke nicht studnenlang drüber nach, bevor ich was schreibe ... das kommt halt so geschwind aus der "Feder". Mir ging es eher darum zu erklären, weshalb ich die ganze Sache nicht akzeptieren kann. Ich hoffe Du hast trotz meiner wirren Worte verstanden, was ich zum Ausdruck bringen wollte.
    Durchaus. Wie gesagt, viele der Bedenken von Gegnern kann ich nachvollziehen, immerhin geht es um die staatlich durchgeführte Tötung von Menschen, das will wohl abgewogen sein.
    Zitat Zitat von esperan
    Gab es in der Vergangenheit ein Volk, das die Todesstrafe nicht kannte (ausnahmslos)? Hast Du da ein Wissen drüber ?
    Es wird mit Sicherheit Gesellschaften gegeben haben, denen soetwas unbekannt war, wie es ja auch heute noch Gesellschaften gibt, die intern in weitgehender Harmonie leben und somit eines Strafsystems gar nicht bedürfen.
    Ob es Zufall ist, dass das isolierte, von der "Zivilisation" unbeleckte Gesellschaften sind?
    Mitglied der nationalbolschewistischen Front
    "Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
    -Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht

  4. #64
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    Standard AW: Todesstrafe in der heutigen Gesellschaft

    Zitat Zitat von Rostocker_pils
    Die Todesstrafe wird dann vollzogen , wenn jemand beginnt eine Bank zu überfallen, dann kommen die SEK Typen und haben Schiessbefehl.

    Todesvollziehungen erfolgen aber auch auf subtile weise, wer wegen diebstahl oder betruges beschuldigt ist , der muss in den knast meist mehr als zwei jahre, muss vegetieren dort, wird wohl vergewaltigt und aids bekommen, wenn der raus kommt, - keine wohnung und probleme.

    so sieht es heute aus, die reichen schützen sich mit abschreckung und ihrer todesschwadronen der polizei, es wird der tag kommen, dass auch der inteligente kritiker und normalbürger weiss dass wir in einer diktatur der konzerne leben und dass wir abgezockt und betrogen werden, die ursacher des bankenskandals in berlin , sind hingegen auf freien fuss,

    gerechtigkeit nur im märchen zu lesen.
    oopps ... Du bist aber ganz schön verbittert.
    Wer eine Bank überfällt ist ein Arschloch. Schon deshalb, weil er ziemlich sicher ermittelt wird. Und wenn er es nicht alleine macht - ist er sowieso nicht ganz sauber. Polizisten schießen nur im äußersten Notfall. deshalb lesen wir auch nicht jeden Tag von toten, die die Polizei verursacht - obwohl jeden Tag seitens der Täter mit Waffen und anderen gefährlichen gegenständen hantiert wird. Also vergiss deine Hasspredigt gegen die Polente.

    Ja, das mit dem Knast ist nachvollziehbar. Einzelschicksale. Doch wenn das jedem klar wäre auf was er sich da drin einlässt, wenn er eine Straftat begeht, könnte das ganze umgehen - indem er eben keine Straftat begeht. Selber Schuld ans einem Restrisiko. Punkt.

    Auf den Rest möchte ich nicht antworten.

    Liebe Grüße
    esperan
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  5. #65
    Mitglied Benutzerbild von esperan
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    Standard AW: Todesstrafe in der heutigen Gesellschaft

    Zitat Zitat von Sauerländer
    Danke für die Blumen.

    Evolution ist nichts anderes als Anpassung an veränderte Bedingungen, die in erheblich längeren Zeiträumen läuft, als es den heutigen Menschen gibt. Den Menschen von vor sagen wir 6000 Jahren unterscheidet vom heutigen meines Erachtens so gut wie nichts, jedenfalls nicht biologisch.
    Als solcher hat er kulturelle Leistungen vollbracht, technische Entdeckungen gemacht, die Welt erheblich verändert, Reiche aufgebaut, erobert und wieder zerstört. Er hat eine Sprache entwickelt, die den Bedürfnisse einer von elementaren Härten weitgehend befreiten, vergeistigten Kultur gerechter wird, er hat Religionen verschiedenster Art ersonnen und sie wieder verworfen.
    Er hat Energie an Sinnloses verschwendet und Schönes geschaffen, manches ist sogar erhalten.

    Und doch ist in meinen Augen der Mensch als solcher der Gleiche geblieben. Wesentlich von weit vor der Ration und dem Willen liegenden Kräften gesteuert, Herdentier, mit einem z.B. massenpschologischem Hang zu völligem Irrsinn, mit einem gewaltigen Agressionspotential gegen seinesgleichen besetzt, und prinzipiell nichts anderes als ein permanenter Lügner, Betrüger, Manipulator, Dieb, Mörder und Vergewaltiger. Der eine mehr dies, der andere mehr jenes, aber die Grundlage ist die Gleiche.
    Vergessen wir doch bitte nicht, wie all die großen Leistungen der GEschichte, die wir so bewundern, entstanden sind. Athen, dessen Bauten wir so bewundern, dessen Philosphen wir noch heute mit andächtigem Staunen lesen - wie es zu der Position gekommen, das schaffen zu können? Durch Krieg (lies: Abschlachten von Menschen in riesiger Zahl), Drohung damit, diplomatischen Betrug und nicht zuletzt die permanente Ausbeutung einer zahlenmäßig riesigen, völlig rechtlosen Schicht, den Sklaven, die etwa in den Silberbergwerken von Laurion unter erbärmlichsten Bedingungen den Reichtum erwirtschafteten, ohne den wir heute von Athen wenig wüssten.
    Alexander der Große, bis heute eine quasi mythische Gestalt - ein Trinker, Schlächter und zum Ende hin zunehmend schlicht ein Wahnsinniger, der sich selbst für göttlich und unbesiegbar hielt.
    Wo immer Großes hinterlassen wurde, steht es auf einer Basis von Blut, Leid und Schmerzen. Auch das ach so friedfertige und den Frieden bringende Christentum.
    Kulturgeschichte ist nichts anderes als die Geschichte der Kanalisierung der eigentlichen menschlichen Agression.

    Immerhin, ein anerkannter Rahmen der Austragung. Der fehlt uns heute - und was ist das Ergebnis?

    Wie ich schon sagte, oft sind die zivilisierten die Schlimmsten, insofern Zivilisation wesentlich erst auf dem gründet, was wir als "Böse" empfinden würden, in indirekter Art aber schlicht voraussetzen. Der zivilisierte Mensch in deinem Sinne ist der die Welt fliehende Eremit. Man kann ihn als edel empfinden - und als lächerlich. Vielleicht beides.

    Es gibt aber Beweise, die relativ geringen Restzweifel übriglassen. Klar erkennbare Videoaufnahmen z.B. Natürlich KANN jemand einen Doppelgänger, einen Zwilling etwa, haben, von dem nichts bekannt ist. Aber ist es sinnvoll, davon auszugehen?
    Wenn wir Sicherheit verlangen, wenn uns an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit nicht ausreicht - dann müssen wir unser Alltagsleben einstellen und geistig dem Wahnsinn anheimfallen.

    Ich meinte durchaus Menschen in dieser unserer bundesrepublikanischen Gesellschaft. Keine Gesellschaft ist ohne Größen, die sie der Kritik entzieht, denkbar. Das ist ja auch der Widerspruch, mit dem sich der Liberalismus letztlich selbst tilgt.
    Oder denken wir an das Italien unter Berlusconi. Ein guter europäischer, demokratischer Nachbarstaat. Kann man bei den Verhältnissen, die dort geherrscht haben, wirklich von einem nicht der Kritik entzogenen Mächtigen sprechen?
    Oder nehmen wir Russland. Mittlerweile ein guter Freund des Westens im Allgemeinen und Deutschlands im Besonderen. Mit ständigen wohlwollenden Berichten über Verstärkung der Zusammenarbeit.
    Das Regime, das Putin führt, kann in meinen Augen als zumindest halbdiktatorisch bezeichnet werden. (was ich übrigens nichteinmal als Anklage meine, ich bin der Ansicht, dass Putin in etwa das ist, was Russland braucht, und er nur dadurch, dass er tut, was er eben tut, noch viel Schlimmeres verhindert.)
    Und gehen wir nicht unbedingt hoch auf die politische Ebene. Bleiben wir in unseren Niederungen. Was ist mit organisierter Kriminalität, die ja durchaus in beträchtlichem Ausmaß vorhanden ist? Diese Herrschaften haben ihren ganz eigenen Stil, auf Widerstand zu reagieren...
    Im Grunde lernt man es doch bereits in der Schule. Jede Klasse hat irgendwo den Schüler mit den Muskeln, dem Du nicht widersprichst, weil es sonst was auf die Fresse gibt.

    Durchaus. Wie gesagt, viele der Bedenken von Gegnern kann ich nachvollziehen, immerhin geht es um die staatlich durchgeführte Tötung von Menschen, das will wohl abgewogen sein.

    Es wird mit Sicherheit Gesellschaften gegeben haben, denen soetwas unbekannt war, wie es ja auch heute noch Gesellschaften gibt, die intern in weitgehender Harmonie leben und somit eines Strafsystems gar nicht bedürfen.
    Ob es Zufall ist, dass das isolierte, von der "Zivilisation" unbeleckte Gesellschaften sind?
    Huch. Ich gebe es zu - jetzt bin ich überfordert spantan was zu schreiben. Das muss ich jetzt erst mal verdauen und darüber nachhirnen und etwas lesen, um dir eine adäquate Antwort liefern zu können.

    Liebe Grüße
    esperan
    Unsere Demokratie ist die schlechteste Staatsform - doch es gibt keine bessere ...

  6. #66
    mll Bewegung 31. Oktober Benutzerbild von twoxego
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    Standard AW: Todesstrafe in der heutigen Gesellschaft

    Zitat Zitat von sporting
    ich bin auch dafür das die todesstrafe wieder eingeführt wird!
    sehr gute begründung.
    ich bin dafür, dass man dir den nachtisch wegnimmt und zwar immer.
    "Musiker sind dumm, faul und habgierig!"
    ~Frank Zappa~



  7. #67
    Beobachter Benutzerbild von Dampflok
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    Standard AW: Todesstrafe in der heutigen Gesellschaft

    "
    -jmw-
    Jedem sollte es freistehen, sich auf einer öffentlich einsehbaren Liste "pro Todesstrafe" einzutragen.
    Im Falle des Falles dürfte er dann von einem Gerichte zum Tode verurteilt werden.
    Jemand, der NICHT auf dieser Liste stünde, dürfte das nicht.

    So bekommen die Befürworter zwar nicht die Todesstrafe für ALLE, zumindest aber für SICH SELBER.
    Eine sehr gute Idee!

    Oder wie wärs mit kollektivem "Selbstmord für die Todesstrafe"?

    Im Ernst, die Todesstrafe ist männerfeindlich.

    Das Verhältnis der mit der Todesstrafe in den USA belegten Taten ist 9:1 Männer:Frauen, das Verhältnis der verhängten Todesstrafen ist aber über 100:1 Männer:Frauen.


    .

  8. #68
    Antimodernist vom Dienst Benutzerbild von Sauerländer
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    Standard AW: Todesstrafe in der heutigen Gesellschaft

    Zitat Zitat von Dampflok
    "
    Im Ernst, die Todesstrafe ist männerfeindlich.
    Das Verhältnis der mit der Todesstrafe in den USA belegten Taten ist 9:1 Männer:Frauen, das Verhältnis der verhängten Todesstrafen ist aber über 100:1 Männer:Frauen.
    Könnte es sein, dass das nicht an der Strafe als solcher liegt, sondern an dem gesellschaftlichen Klima, das auch die Richter und Geschworenen hervorbringt?
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    -Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht

  9. #69
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    Standard AW: Todesstrafe in der heutigen Gesellschaft

    Moin.

    Die Todesstrafe ist bereits in Deutschland !

    MfG K

  10. #70
    Antimodernist vom Dienst Benutzerbild von Sauerländer
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    Standard AW: Todesstrafe in der heutigen Gesellschaft

    Zitat Zitat von KrascherHistory
    Die Todesstrafe ist bereits in Deutschland !
    Ist sie nicht. Sie ist in einzelnen Länderverfassungen noch vorgesehen. Da aber das GG ihre Abschaffung beinhaltet und Bundesrecht nunmal Landesrecht bricht, hat es sich in der BRD mit der Todesstrafe. Und dafür ist es vollkommen unerheblich, ob das GG aus diesen oder jenen Gründen (ich weiß, dass Du nur auf die Entgegnung wartest, um das wieder anbringen zu können) rechtlich theoretisch hinfällig geworden sein müsste - Fakt ist, dass es in der Lesart der durchsetzungsbefähigten Instanz noch Gültigkeit besitzt und damit qua Durchsetzung wirksam ist. Irgendein theoretischer Schnickschnack ist da relativ nebensächlich.
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