Weil Kultur ein Kollektivphänomen ist, und nicht ein Individualphänomen. Sprechen alle Deutsch, leben alle in einem ähnlichen Wertesystem, unter ähnlichen materiellen Bedingungen, erhält sich dieser Zustand selbst, indem er so weitergegeben wird.
Wenn diese Beziehung zwischen Raum und kultureller Homogenität flöten geht, wird das zu einer Frage individueller Beliebigkeit, womit sich die Kultur eben nicht mehr erhält, nicht mehr die Prägung auf die nachfolgenden Generationen entfaltet. Und dann gibt es keine Bindung mehr ausser an sich selbst und vielleicht noch die Blutsverwandtschaft.
Das ist die Rückkehr zum Sippen- und Clanwesen (wenn es gut läuft).
Das erst macht eine starke staatliche Autorität erforderlich. Je gleicher sich die Menschen kulturell und damit auch in ihrem Wertesystem sind, desto mehr Dinge "verstehen sich von selbst".
Wo sich nichts mehr von selbst versteht und überall Konfliktpotential besteht, muss das, um Mord und Totschlag zu verhindern, ausgeglichen werden, und das geht nur über Staatsautorität.
Pluralismus oberhalb eines bestimmten Grades wirkt extrem freiheitstötend.