/ Armenischer Journalist und Henri Nannen Preisträger Hrant Dink erneut wegen „Beleidigung des Türkentums“ angeklagt
***Bitte das ganze nochmal mit Quellenangabe (URL) und ohne Vollzitat -wtf***
Erneut armenischer Journalist in der Türkei angeklagt
Istanbul. DPA/baz.
Nur wenige Tage nach dem Freispruch der türkischen Schriftstellerin Elif Shafak vom Vorwurf der Herabwürdigung des Türkentums ist ein armenischer Journalist wegen desselben Delikts angeklagt worden. Hrant Dink, dem Chefredakteur der türkisch-armenischen Wochenzeitung "Agos", wird vorgehalten, die Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg als "Völkermord" bezeichnet zu haben, wie türkische Zeitungen am Dienstag berichteten. Der Anklage eines Istanbuler Staatsanwalts liegt der von der EU als Einschränkung der Meinungsfreiheit heftig kritisierte Paragraf 301 zu Grunde, der für Beleidigung des Türkentums Haftstrafen von bis zu drei Jahren vorsieht.
Dink, der jüngst mit dem Henri-Nannen-Preis für Pressefreiheit 2006 geehrt worden war, hatte in einem Interview gesagt, das Ergebnis der Armenier-Vertreibungen im Osmanischen Reich spreche für sich selbst: "Wir sehen, dass ein Volk, das 4000 Jahre auf diesem Boden gelebt hat, ausgemerzt worden ist." Weil der Journalist bereits früher wegen ähnlicher Vorwürfe eine sechsmonatige Bewährungsstrafe erhalten hatte, müsste er diese Strafe bei einer erneuten Verurteilung absitzen. Dink wäre damit der erste, der nach der Reform des türkischen Strafrechts im vergangenen Jahr auf Grundlage des Paragrafen 301 ins Gefängnis käme. Wann der Prozess beginnt, steht noch nicht fest.
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