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Thema: Das Grundproblem des Marxismus

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von blumenau
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    Standard Das Grundproblem des Marxismus

    ... ist natürlich, wie erhalten. Daher das Geschwätz über die Wertformanalyse. Erst kommt das Fressen. Also Wertformanalyse. Womöglich springt da noch der eine oder andere Lehrstuhl heraus. Lehrstühle für Marxisten = Lehrstühle für Kastrierte.

    Nebenbei haben sich alle Kommunisten selbstverständlich zu Imperialisten gewandelt. Es ist, als wäre ihnen die Zunge herausgeschnitten worden.

    Es gibt keinen einzigen marxisten heutzutage, der irgendwelche Ähnlichkeit mit den Marxisten/leninisten/Maoisten der 70er Jahre hätte. Sie sind handverlesen und weichgespült und alle mit kleiner Münze einigermaßen bezahlt.

    Nun denn.

    Ich will was anderes ansprechen:

    Gewinnt das politische alter, wenn das System in die Katastrophe rutscht? Ist die Katastrophe des Systems das Sprungbrett für einen Systemwechsel?

    Soll also der Marxist Däumchen halten, daß der Kapitalismus in die Krise schlittert?

    Ach, ihr lieben angepaßten, bis über die Halskrause bereits im System steckenden marxisten oder was sich dafür ausgibt:

    Selbstverständlich hat das System genügend Reserven, um seine Krisen aus eigener Kraft zu lösen.

    Und was wäre, wenn es solche Krisen ganz gezielt und willentlich herbeiführen würde? Würde es das tun, um die dann jubelnden Marxisten zu necken? Nein, natürlich nicht. Es tut es, um das Volk noch mehr an den Abgrund zu drücken. Wer nichts zu fressen hat, muckt nicht auf.

    Insofern liegt der gesamte, der "gute", der "gedachte" Marxismus möglicherweise komplett falsch, die heutigen Marxisten-Bengelchen mit ihren Salon-Theorien und Brioni-Fakes aber sind fester Bestandteil des Systems.

    Schwamm drüber, über solche Pseudo-Typen.
    Geändert von blumenau (18.11.2006 um 17:59 Uhr)

  2. #2
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    Standard AW: Das Grundproblem des Marxismus

    Dieses Kernproblem des Marxismus haben die Syndikalisten bereits richtig herausgearbeitet. Rudolf Rocker schrieb dazu:

    "Aus diesem Grunde teilt der Syndikalismus auch nicht den unbegründeten Glauben, daß der Kapitalismus notwendigerweise zum Sozialismus führen muß, er geht vielmehr von dem Grundsatz aus, daß die Verwirklichung des Sozialismus in erster Linie von dem bewußten Willen und der revolutionären Tatkraft der Arbeitermassen abhängig ist. Der Syndikalismus ist auch weit davon entfernt, in der Teilung der Arbeit und der Zentralisation der Industrie die geschichtliche notwendige Vorbedingung zur Verwirklichung des Sozialismus zu erblicken, vielmehr sieht er in diesen Erscheinungen lediglich Vorbedingungen des kapitalistischen Ausbeutungssystems, die gerade im Interesse des Sozialismus mit aller Energie bekämpft werden müssen.

    Indem der Syndikalismus im revolutionären Wollen der Menschen einen notwendigen und ausschlaggebenden Faktor jeder Entwicklung zum Sozialismus erblickt, versucht er mit allen Möglichkeiten, die Arbeiter zur revolutionären Tätigkeit zu erziehen und ihren täglichen Kämpfen und Handlungen den W i l l e n z u m S o z i a l i s m u s aufzuprägen. Gerade aus diesem Grunde verwirft er die Organisation der Arbeiter zur politischen Partei und sieht in der sozialistischen Gewerkschaft den geeignetsten Sammelpunkt zur Entfaltung des revolutionären Massenkampfes."


    (aus: "Wir und die Marxisten" - erschienen im „Syndikalist" vom 15.02.1919)

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von blumenau
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    Standard AW: Das Grundproblem des Marxismus

    Zitat Zitat von Waldgänger Beitrag anzeigen
    Dieses Kernproblem des Marxismus haben die Syndikalisten bereits richtig herausgearbeitet. Rudolf Rocker schrieb dazu:

    "Aus diesem Grunde teilt der Syndikalismus auch nicht den unbegründeten Glauben, daß der Kapitalismus notwendigerweise zum Sozialismus führen muß, er geht vielmehr von dem Grundsatz aus, daß die Verwirklichung des Sozialismus in erster Linie von dem bewußten Willen und der revolutionären Tatkraft der Arbeitermassen abhängig ist. Der Syndikalismus ist auch weit davon entfernt, in der Teilung der Arbeit und der Zentralisation der Industrie die geschichtliche notwendige Vorbedingung zur Verwirklichung des Sozialismus zu erblicken, vielmehr sieht er in diesen Erscheinungen lediglich Vorbedingungen des kapitalistischen Ausbeutungssystems, die gerade im Interesse des Sozialismus mit aller Energie bekämpft werden müssen.

    Indem der Syndikalismus im revolutionären Wollen der Menschen einen notwendigen und ausschlaggebenden Faktor jeder Entwicklung zum Sozialismus erblickt, versucht er mit allen Möglichkeiten, die Arbeiter zur revolutionären Tätigkeit zu erziehen und ihren täglichen Kämpfen und Handlungen den W i l l e n z u m S o z i a l i s m u s aufzuprägen. Gerade aus diesem Grunde verwirft er die Organisation der Arbeiter zur politischen Partei und sieht in der sozialistischen Gewerkschaft den geeignetsten Sammelpunkt zur Entfaltung des revolutionären Massenkampfes."


    (aus: "Wir und die Marxisten" - erschienen im „Syndikalist" vom 15.02.1919)
    Gut und nett. Also kein historischer Determinismus.

    Warum Teilung der Arbeit und Zentralisation unbedingt Vorbedingungen für den Kapitalismus sein müssen, wär ´ne andere Frage.

    Wenn die Syndikalisten allerdings von einem gesamtgesellschaftlichen Bewußtsein der Arbeiter als revolutionärem Faktor ausgehen, sollten die sich abschaffen. Es gibt ja keine Arbeiter mehr.

    Und gesamtgesellschaftliches Bewußtsein, da seien MC D, RTL und Konsorten davor. Es gibt kein Bewußtsein. ÜBer das Bewußtsein läuft die Schiene nicht.

    Das wußte schon Lenin. Der in Ermangelung eines derartigen Phänomens lieber einen mit Trotzkis-US-Gold-Dollars finanzierten Putsch unternahm.

    Sowas klappt dann.


    Zum Thema:

    Der Marxist wird deshalb, ich versuchte es anzudeuten, ewig warten müssen, weil er ein grundlegendes Phänomen kategorial mißversteht:

    Keinesfalls ist der Kapitalismus frei von Krisen.

    Sowenig, das ist das scheinbar (?) erkenntnistheoretische Problem der Marxisten, wie es sicher ist, daß der Kapitalismus seine Krisen nicht ganz gezielt selbst herbeiführt.

    Daher hatte Lenin recht. Die anderen irren oder sagen wir mal, sie haben sich gut eingerichtet mit ihrer Wertformanalyse, von der sie noch in 100 Jahren quatschen werden.
    Geändert von blumenau (18.11.2006 um 18:33 Uhr)

  4. #4
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    Standard AW: Das Grundproblem des Marxismus

    [QUOTE=blumenau;1022913Gut und nett. Also kein historischer Determinismus.

    Warum Teilung der Arbeit und Zentralisation unbedingt Vorbedingungen für den Kapitalismus sein müssen, wär ´ne andere Frage. [/QUOTE]

    Nein, es war die Vorbedingung des Sozialismus gemeint. Es hieß: "Der Syndikalismus ist auch weit davon entfernt, in der Teilung der Arbeit und der Zentralisation der Industrie die geschichtliche notwendige Vorbedingung zur Verwirklichung des Sozialismus zu erblicken" Der Marxismus ist der Ansicht, dass die Zentralisierung und Rationalisierung der Welt eine Vorbedingung des Sozialismus ist.

    Wenn die Syndikalisten allerdings von einem gesamtgesellschaftlichen Bewußtsein der Arbeiter als revolutionärem Faktor ausgehen, sollten die sich abschaffen. Es gibt ja keine Arbeiter mehr.

    Und gesamtgesellschaftliches Bewußtsein, da seien MC D, RTL und Konsorten davor. Es gibt kein Bewußtsein. ÜBer das Bewußtsein läuft die Schiene nicht.

    Das wußte schon Lenin. Der in Ermangelung eines derartigen Phänomens lieber einen mit Trotzkis-US-Gold-Dollars finanzierten Putsch unternahm.

    Sowas klappt dann.
    Du solltest beachten wann Rocker den Text schrieb: im Jahr 1919 (!). Dass es heutzutage kein revolutionäres Subjekt Namens Proletariat mehr gibt, ist klar. Das Informationszeitalter des Jahres 2006 ist nicht das Jahr 1919. Ich stimmt Dir darüber hinaus zu, dass die Massen dekadent und erlahmt sind. Der syndikalistische Generalstreik scheint nicht möglich zu sein.

    Der Marxist wird deshalb, ich versuchte es anzudeuten, ewig warten müssen, weil er ein grundlegendes Phänomen kategorial mißversteht:

    Keinesfalls ist der Kapitalismus frei von Krisen.

    Sowenig, das ist das Problem der Marxisten, es sicher ist, daß der Kapitalismus seine Krisen nicht ganz gezielt herbeiführt.

    Daher hatte Lenin recht. Die anderen irren oder sagen wir mal, sie haben sich gut eingerichtet mit ihrer Wertformanalyse, von der sie noch in 100 Jahren quatschen werden.
    Der Fehler des Marxismus liegt in seinem linearen Geschichtsbild der Fortschrittslehre, welches er vom Liberalismus übernommen hat. Für ihn gibt es in der Historie keine Entwicklungssprünge, von daher haben Marxisten im realen Leben die A-Karte gezogen. Es ist auch nicht zu verstehen, dass sie den Globalkapitalismus teilweise als "historische Notwendigkeit" tolerieren.

  5. #5
    Haßkrimineller Benutzerbild von wtf
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    Standard AW: Das Grundproblem des Marxismus

    Der Marxismus ist völlig widernatürlich; ihm fehlen die Menschen und das kann man nicht krude wegschwafeln.
    "When the people fear the government, that´s tyranny. When the government fears the people, that´s freedom." Thomas Jefferson

  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von blumenau
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    Standard AW: Das Grundproblem des Marxismus

    Zitat Zitat von Waldgänger Beitrag anzeigen


    Der Fehler des Marxismus liegt in seinem linearen Geschichtsbild der Fortschrittslehre, welches er vom Liberalismus übernommen hat. Für ihn gibt es in der Historie keine Entwicklungssprünge, von daher haben Marxisten im realen Leben die A-Karte gezogen. Es ist auch nicht zu verstehen, dass sie den Globalkapitalismus teilweise als "historische Notwendigkeit" tolerieren.
    Na ja, so richtig interessant wird es hier nicht, wir liegen ja ziemlich in derselben Richtung.

    Daher Details:

    Der Liberalismus ist eine Hure, von dessen Fortschrittslehre der Marxismus nichts übernommen haben kann, denn so dämlich ist der Liberalismus nicht, daß er sich auf eine lineare Schiene festlegen läßt, selbst der Modellbau entspricht ja eher der Aussagekraft einer Excel-Tabelle. Alles konditional.

    Daß die real existierenden Marxisten den Globalkapitalismus als "historische Notwendigkeit" tolerieren, ist auch so nicht wahr. Sie tolerieren ihn nicht, sie verkünden ihn ja. Und sie verkünden ihn, weil sie an den Freßtrögen sitzen. Und mit dem System auf eine Weise zusammenarbeiten, das ihnen die Freßtröge noch bis zum allgemeinen Zusammenbruch sichert. Immerhin. Womöglich darüber hinaus. Dann wird man vergessen haben, die chamäleons von morgen an die nächste Laterne zu hängen.

    Soll ja vorkommen.


  7. #7
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    Standard AW: Das Grundproblem des Marxismus

    Es ist nicht zu leugnen, dass der Marxismus die westlich-ethnozentristische Sicht der Geschichte übernommen hat. Das merkt man schon an seiner Unterscheidung in "fortschrittliche" und "barbarische" Völker.

  8. #8
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    Standard AW: Das Grundproblem des Marxismus

    @wtf. Ich gebe Dir recht, aber der Liberalismus ist eine eebenso widernatürliche Ideologie, ohne die es den Marxismus nie gegeben hätte. Der Marxismus (die Analyse des Kapitalismus ausgeschlossen) ist die Kehrtseite des Liberalismus.

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Das Grundproblem des Marxismus

    Zitat Zitat von wtf Beitrag anzeigen
    Der Marxismus ist völlig widernatürlich; ihm fehlen die Menschen und das kann man nicht krude wegschwafeln.
    Der Marxismus ist eine Art Rassismus, nur daß er die Geschichte nicht durch das Wirken der Rassen sondern Klassen erklärt.

    Der Liberalismus ist eher dem judaistischen Unversalanspruch und des Verkennens der Unterschiede der Menschen und Völker entlehnt.

    Marxismus und Liberalismus entspringen somit der gleichen Wurzel, eine weltfremden Sichtweise, sie sind somit Utopien.


    ---
    "Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)

  10. #10
    Tragödie Benutzerbild von Pandulf
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    Standard AW: Das Grundproblem des Marxismus

    Gerade im Internet gefunden:

    Die Theorie, dass Christentum/Judentum und Marxismus zwei im Grunde wesensverwandte Ideologien sind, ist doch nun wirklich nicht neu. Bereits Bertrand Russel wies auf den echatalogischen Heillehrenscharakter beider hin. So wurden im Marxismus einfach nur bestimmte Begrifflichkeiten ausgetauscht, während der Gefühls- und Glaubensgehalt aber derselbe blieb. Jahwe ist demnach identisch mit dem dialektischen Materialismus, der Messias mit Marx, die verheißene Wiederkunft Christi mit der verheißenen Weltrevolution und das Reich Gottes mit dem kommunistischen Staat. Der Universalanspruch des Marxismus und seine daraus folgenden Missionsneigung sind hier ebenfalls als Erbe monotheistischen Denkens anzusehen.

    Ähnliches ließe sich (eingeschränkt) auch über die Ideologie der Wissenschafts- und Fortschrittsgläubigkeit sagen.

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