Jealous guy kenn ich nichtmal, aber ich mochte auch eher die frühen Aufnahmen der Fab Four
"!Am schlimmsten sind die, die es gut meinen!" Paracelsus
Im aktuellen "Rolling Stone" ist das letzte Interview abgedruckt, das John Lennon drei Tage vor seiner Ermordung geführt hat:
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Wie ihr seht, heißt es, daß dieses Gespräch "erstmals veröffentlicht" wurde, denn der Journalist, der es geführt hat, habe nach Lennons Tod lieber einen Nachruf geschrieben, und nur wenige Passagen aus dem Interview gebraucht. Eine Aussage, die ich angesichts seiner Popularität dermaßen überraschend finde, daß ich sie kaum glauben mag - vielleicht wurde es nur erstmals auf deutsch veröffentlicht?
Aber wie auch immer. An einer Stelle heißt es jedenfalls:
Tja, und kurz danach ist er dann doch zum "toten Helden" gemacht worden.(...)
Was sollte ich in den Augen der Leute denn sein? Ein Märtyrer, der keine weltlichen Besitztümer hat? Ein Arschloch schrieb neulich in 'Esquire' eine Titelgeschichte über mich.
(In der Ausgabe von November 1980 schrieb der Journalist Laurence Shaw unter dem Titel "John Lennon - Where Are You?" eine bissige Polemik, in der es hieß: "Ich war auf der Suche nach dem Lennon, der seinen Mund immer weit aufriss, der alle Leute mühelos vor den Kopf stoßen konnte.
(...)
Den Lennon, den ich aber fand, ist ein 40-jähriger Geschäftsmann, der viel vor dem Fernseher hockt, der 150 Millionen Dollar auf der hohen Kante hat, der mit seinem Sohn brabbelt und eine Frau hat, die seine Telefonate abhängt. Ist das wirklich wahr, John? Hast du tatsächlich die Flinte ins Korn geworfen?")
Dieser Bursche hat 20 Monate damit verbracht, sich meine Verträge und Urkunden anzuschauen und auch meine Kühe. Ich mache ein neues Album, und dieses Arschloch beschäftigt sich mit meinen Kühen! Verfickt nochmal, Mann, was erzählst du da für einen Scheiß? Was hätte ich mit dem Geld denn kaufen sollen? Sklaven? Oder Huren? (lacht)
(...)
Ich kenne das Arschloch noch nichtmal, aber er hat diese ganze Zeit darauf verwendet, eine Illusion von mir nachzujagen, die er sich in seinem Kopf zurechtgelegt hatte - und dann ist er verbittert, dass er sie in der Realität nicht findet. Wenn sich Kritiker Zerrbilder von einem Künstler machen, ist das wie Götzenverehrung. Wie damals die Kids in Liverpool, die uns nur mochten, solange wir in Liverpool groß waren. Als wir es auch in Manchester schafften, ließen sie uns fallen wie heiße Kartoffeln. Wir hätten unsere Seele verkauft, sagten sie. Und die Engländer waren stinkig, als wir anderswo erfolgreich waren. Sie lieben dich nur, wenn du auf dem Weg nach oben bist - und wenn du oben bist, scheißen sie dich voll. Ich kann nicht nochmal auf dem Weg nach oben sein. Was sie wollen, sind tote Helden - wie Sid Vicious oder James Dean. Aber ich habe keinen Bock, ein verfickter toter Held zu sein. Also ... vergiss sie, vergiss sie einfach.
Scharmandt auch sein Ärger über diejenigen, die Musiker nur mögen, solange sie klein sind und noch auf dem Weg nach oben. Das geht mir auch jedesmal auf den Sack, daß sobald eine Band erfolgreich ist, sofort jemand kommt, der meint, sie würden jetzt "Kommerz" machen, hätten sich ausverkauft, weichgespült und Mainstream-Scheiße blablabla.
Geändert von marc (01.01.2011 um 23:17 Uhr)
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