Der idealistische Schöpfer betrachtet sein Leben als einen Schöpfungsakt, denn alles, wozu er antritt, ist das Handeln zu etwas Neuem. Der Unterschied liegt nicht in der Art seiner Schöpfungen, ob diese materiell oder geistig seien, sondern in der Auffassung, ob er mit seinen Schöpfungen reich werden kann oder nicht, also wie sehr er seine Kraft dem kapitalistischen System zur Verfügung stellt, wie sehr er die idealistische Schöpfung gegen das materielle Bedürfnis aufwiegt.

In alten Familien-Unternehmern sehen wir noch diesen aussterbenden Typus. Diese, zwar vom Grundbedürfnis der materiellen Erhaltung geleiteten, diese aber nicht ins Extreme, d.h. der Überkompensation derselben per se getriebende, verfolgten das Ziel, ein Lebenswerk zu verrichten.

Der Familien-Unternehmer steht für sein Unternehmen, er bildete eine idealistische Einheit, die er um keinen Preis der Welt aufgeben wird. Denn lässt sich der Schöpfungsakt in Geld aufwiegen, d.h. das Ideelle mit dem materiellen?

Sicher nicht. Wenn nun aber heutige Unternehmer nur noch Unternehmer auf Zeit sind, entwerder als sog. Manager oder als Entrepreneure, die ihr Unternehmen nach der Startphase an den Monopolisten verkaufen; dann hat der Materialismus unserer Epoche endgültig gesiegt, und dann wird uns aufgrund der zunehmenden Zentralisierung immer weniger Schöpfung, d.h. immer weniger Neues und Schönes in dieser Welt zur Verfügung stehen.

Was für Unternehmen gilt, gilt auch für Völker. Auch diese sind idealistische Einheiten, die sich nicht in materiellen Gütern aufwiegen lassen. Wenn sie es doch tun, verlieren sie ihre schöpferische Fähigkeit, sie tauschen das Reich der Freiheit gegen das Reich der Notwendigkeit ein, wie der Unternehmer, der sein Lebenswerk gegen das größeren Aktienpaket aufwiegen will. Beides ist schädlich für die Gesellschaft und das Leben an sich.

Ob das nochmal jemand begreift in dieser Zeit?

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