Nach der Investition einer russischen Bank in den deutsch-französischen Luffahrtkonzern EADS und der von Gazprom in Schalke 04 scheint sich nun das nächste russische Investment in Deutschland anzubahnen. Der größte russische Telekomanbieter Sistema erwägt den Tausch seiner Telekomsparte, die über 60 Millionen Kunden in Rußland verfügt, gegen ein Akteinanteil an der TELEKOM. Dadurch würde der größte Telekomanbieter Mittel- und Osteuropas entstehen!
Weiter aufDer russische Mischkonzern Sistema will Großaktionär bei der Deutschen Telekom werden. Nach FTD-Informationen bietet das Unternehmen dem Ex-Monopolisten dafür seine Telefonsparte an.
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Sistema habe der Telekom-Spitze um Vorstandschef Kai-Uwe Ricke bereits entsprechende Vorschläge unterbreitet, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen. Die Gespräche befänden sich in einem frühen Stadium und könnten noch scheitern. Auch mehrere Aufsichtsräte wurden bereits informiert.
Russische Investoren nehmen seit einiger Zeit verstärkt Deutschland ins Visier. Ein Einstieg bei Europas nach Umsatz größtem Telekomkonzern wäre der bisher spektakulärste Versuch russischer Investoren, Einfluss auf hiesige Schlüsselindustrien zu erhalten. Kürzlich war bereits die staatliche Wneschtorgbank mit fünf Prozent beim Luftfahrtkonzern EADS eingestiegen. Der Energieriese Gasprom engagiert sich neuerdings beim Bundesligaverein Schalke 04.
Einer diskutierten Variante zufolge könnte Sistema seine Telekom-Töchter komplett in den Bonner Konzern einbringen. Im Gegenzug erhielte das Unternehmen des Oligarchen Wladimir Jewtuschenkow ein T-Aktien-Paket von etwa 10 bis 20 Prozent. Telekom und Sistema wollten sich dazu nicht äußern.
Auch für die Telekom wäre ein Zusammengehen mit Sistema interessant. Als Filetstück des russischen Konzerns gilt MTS, mit 58,2 Millionen Kunden der größte Mobilfunker des Landes. Die Telekom könnte mit einer Allianz eine strategische Lücke schließen. Russland und die Ex-Sowjetrepubliken gelten als wichtiger Wachstumsmarkt. Die Bonner sind dort bislang gar nicht vertreten.
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Ferner wurde in der FAZ vor einigen Tagen gemunkelt, daß wohl auch RWE auf dem Speiseplan der Russen steht. Die Russen verfolgen mit diesen Investments das Ziel, Technologie von Deutschland zu transferieren. Wir Deutschen erhalten im Gegenzug Eintritt zu einem riesigen Markt mit gigantischen Rohstoffresourcen. Peter Scholl-Latour sagte diesbezüglich, daß deutsche und russische Interessen komplementär seien und beide Völker von der wirtschaftlichen Integration profitieren werden.
Gruss
pandulf