London (dpa) - In fast 200 Terrorzellen planen junge Briten zumeist muslimischer Herkunft verheerende Anschläge. Nach Erkenntnissen des britischen Geheimdienstes schrecken sie auch vor dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen nicht zurück.
Dabei hatten vier britisch-muslimische Selbstmordattentäter mit Rucksackbomben in drei U-Bahnen und einem Bus 52 Menschen mit in den Tod gerissen. Seitdem seien fünf größere Verschwörungen zu terroristischen Anschlägen aufgedeckt worden, sagte die MI5-Chefin. Erst am 10. August hatten Scotland Yard und MI5 eigenen Angaben zufolge durch die Verhaftung von mehr als 20 mutmaßlichen Terroristen eine Serie von Anschlägen auf Passagierflugzeuge mit neuartigen Flüssigsprengstoffen verhindert.
Vor kurzem war ein muslimischer Brite zu lebenslanger Haft wegen der Planung von Terroranschlägen verurteilt worden. Der 34-jährige Dhiren Barot hatte laut Urteilsbegründung in Abstimmung mit dem Terrornetzwerk El Kaida unter anderem einen Anschlag mit einer "schmutzigen Bombe" unter Verwendung von radioaktivem Material vorbereitet.
Die oppositionellen Parteien der Konservativen und der Liberaldemokraten forderten die Regierung auf, stärker gegen die Ursachen der Radikalisierung muslimischer Briten vorzugehen. Ein Sprecher der britisch-islamischen Menschenrechtskommission erklärte hingegen, der Kampf gegen den Terrorismus dürfe sich nicht einseitig auf Muslime konzentrieren.