Ich hatte letzte Woche im Rahmen einer Zeugenaussage (es ging um ein Betrugsdelikt) ein Gespräch mit einem Beamten. Dabei ging es um die Behandlung Illegaler in Hessen und meine naive Vorstellung von deren Behandlung (Inhaftierung plus Auslieferung) wurde wie folgt korrigiert:
Vor einer Auslieferung müssen provisorische Personalpapiere des Heimatlandes vorliegen. Anders formuliert: Keine Papiere, keine Abschiebung.
Auf entsprechende Anfrage reagieren folgende Länder gar nicht oder nur sehr zögerlich: Algerien, Marokko, Ghana, Senegal, Rumänien, Indien.
Nachdem die Auszuliefernden also ein paar Wochen im Luxusknast Weiterstadt sitzen, erfolgt ein Haftprüfungstermin, bei dem der Richter häufig feststellt, daß eine weitere Inhaftierung nicht mit der Menschenwürde vereinbar ist und der Illegale deshalb mit der Maßgabe, sich um Ersatzpapiere zu bemühen (hahaha), freigelassen wird.
Auf diese Weise werden alleine in Hessen Zehntausende geduldet und sehen ihrer erneuten Gefangennahme wegen illegalen Aufenthalts gelassen entgegen.
Das oben Beschriebene spricht sich in den Heimatländern der Illegalen natürlich herum (ebenso wie die regelmäßige Einbürgerung z.B. in Spanien) und läßt den Strom entsprechend anschwillen.
Abschließend hatten wir noch einen kurzen Austausch zum Thema Zigeuner ("MEM") und Kaukasier, den ich hier nicht wiedergebe. Vor zwei Wochen ist in Bad Soden-Salmünster ein Ehepaar, das zwei Kasachen beherbergte, von denen brutal beraubt und ermordet worden. Das wurde entsprechend kommentiert.
Der Beamte gab einen pessimistischen Ausblick auf zukünftige Verhältnisse.