Sacht mal, hat einer von euch den text auch mal GELESEN? zugegeben, er ist etwas länger als gewöhnlich, aber auch nicht weiter schwer.
was ihr von der frankfurter schule haltet, weiß ich doch längst
Sacht mal, hat einer von euch den text auch mal GELESEN? zugegeben, er ist etwas länger als gewöhnlich, aber auch nicht weiter schwer.
was ihr von der frankfurter schule haltet, weiß ich doch längst
Aha, warten wir eine neue Evolution ab? Unsinn, sorry, aber ich halte das für übertrieben. Natürlich sind viele Prägungen gesellschaftlich begründet, aber es gibt eine elementare Konstante die genetisch determiniert ist, die keine Ideologie der Welt überbrücken wird. Ein gewisses "Umlenken" wird es geben, das zweifel ich auch nicht an, aber keinen "Neuen Menschen".
ah, danke irratio, so langsam kommt eine diskussion in gang...
Ich halte eine Neu-Interpretation des Begriffes "Gesellschaft" allerdings für unabdingbar. In diesem Rahmen, nehme ich an, würde sich auch einiges am Bild dessen ändern, was dem Menschen innewohnend ist.
Der Kapitalist kann sich nicht vorstellen, dass Gier nicht universell ist, der Religiöse kann sich oft nicht vorstellen, ohne Gott zu leben. Wir sehen die Wirtschaft als Selbstberechtigt an, machen uns um ihren Zustand sorgen, nicht etwas um Verteilung, Wohlstand des Einzelnen, etc. Das alles ist ein Ausdruck eines archaischen Systems, dass weder förderlich, noch langfristig haltbar ist.
Natürlich gibt es elementare Konstanten, wie z. B. Überlebenswillen. Ist dir klar, wie viele Martyrer die Geschichte trotzdem mittlerweile schreibt? In unserem Denken sind doch so viele Dinge verankert, die wir gar nicht mitbekommen.
Irratio.
Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir!
Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort...
ich kann deinen einwand nicht nachvollziehen: der gesamte kontext, der mit dem begriff entfremdung umschrieben wird, meint doch genau das: die übergrosse masse der menschen heutzutage erhält überhaupt keine möglcihkeit, andere, höherwertige bedürfnisse zu entwickeln, als jene, die von der gesellschaft vorherbestimmt werden bzw. sich im einklang mit dem gesellschaftlichen rahmen befinden. insofern bedarf es noch nicht einmal einer neuen anthropologie, denn die genannten, nicht entfremdeten bedürfnisse sind bei einigen ja bereits vorhanden, sondern die menschen müssen in die lage versetzt werden, sprich, man muss ihnen mut machen, kritische fragen zu stellen und grundlegende mechanismen der heutigen ordnung in zweifel ziehen und den horizont überspringen, ob nicht eine andere, gerechtere und freie gesellschaft organisierbar wäre. stattdessen lassen sie sich ihre bedürfnisse determinieren und begehren allenfalls auf, wenn sie via gewerkschaften ein ihnen ungenügend groß erscheinendes stück vom kuchen erhalten sollen, anstatt eine grundlegend andere ordnung zu erstreben.
dabei geht es noch nichtmal nur um normative fragen der verteilungsgerechtigkeit bzw. die richtige anwendung vorhandener möglichkeiten der produtkivkräfte, sondern die kapitalistische ordnung selbst erzwingt quasi neue antworten: arbeitsreduktion dank automation, die möglichkeit des wissenstransfers, die prinzipielle möglichkeit des universellen zugangs auf die gesamte wissenschaftliche und kreative schaffenskraft der menschheit verlangen geradezu nach einer neuen, am kollektivgut ausgerichteten ordnung und einen sozialen quantensprungs der menschen nach vorne. die andere alternative, die wir derzeit erleben, ist die marginalisierung einer wachsenden anzahl "überflüssiger", die vom staat in die randexistenz entlassen, mit trash-unterhaltung und fast-food ihr leben zwischen aldi, pommes-bude und heimischem fernseher fristen, während die noch benötigten handlanger zu jung-dynamischen überfliegern herangezüchtet werden dank elite-uni und 'exzellenz-wettbewerb'. tittytainment oder 20/80-gesellschaft.
nicht gerade das, was ich mir unter utopie vorstelle.
Definition Utopie:
Schilderung eines künftigen (gesellschaftlichen) Lebens; übertr.: Plan ohne reale Grundlage, Wunschtraum; nach Utopia, dem Titel eines Romans von Thomas Morus (1478 - 1535), der darin einen Idealstaat beschreibt und zugleich Mißstände seiner Zeit anprangert, aus griech. ou "nicht" und topos "Ort, Land, Gegend", also "Nirgendland". (Zitatende)
Daß sich "erwachsene" Menschen mit solch absurden Ideen herumschlagen, ist erschütternd. Wie stark muß das Bedürfnis der Kontrolle über andere sein und wie groß dementsprechend die eigene Lebensangst, daß man den furchtbaren Wunsch hegt, der Natur vollständig ins Handwerk pfuschen zu wollen? Es ist besser, die natürlichen Gegebenheiten zu akzeptieren, als sich und andere ständig mit neuen Laborversuchen wie Sozialismus oder Kommunismus oder sonstigen -ismen zu quälen. Wie oft muß das denn noch schiefgehen und wieviele Menschen müssen erst wieder ins Elend gestürzt werden, bis diese versponnenen Utopisten einsehen, daß sie irren?
Jeder kann sich seine ideale Welt in seinen Tagträumen ausmalen, aber keiner hat das Recht, von anderen zu verlangen, daß sie denselben Traum träumen müssen. Sondern jeder hat das unveräußerliche Recht auf seine persönliche Unverwechselbarkeit und die Verwirklichung eigener Vorstellungen, vorausgesetzt er respektiert die Grenzen anderer.
... das frag ich die Rechten hier im Forum auch gelegentlich, aber die wollen davon nichts hören. Jede Ideologie impliziert eine bestimmte Utopie.
Eine andere Übersetzung, die ich irgendwann mal gehört hab, ist der "Ort, der noch nicht ist". Eine Utopie, die nichts mit der Realität zu tun hat, und nicht verwirklichbar ist, in keiner Logik, ist eigentlich keine, und verdient keine weitere Aufmerksamkeit, sofern einwandfrei festgestellt werden kann, dass dem so ist.
Wie wir schon gemerkt haben, passiert das schnell mal.
Ich will aber, dass mir niemand was tut, wenn ich ihm was tue. Außerdem will ich, dass es Polizei gibt, aber keine Bundeswehr, und blaue Gummibären, und keine Muslime im Land.Jeder kann sich seine ideale Welt in seinen Tagträumen ausmalen, aber keiner hat das Recht, von anderen zu verlangen, daß sie denselben Traum träumen müssen.
Die Willkür deiner Aussage ist amüsant - Mehrheitsdiktaturen, die jeder Zivilisation zugrunde liegen, machen genau das. Durch Interaktion mit anderen Menschen zwingen wir sie immer zu einem gewissen Maß an Konformität zu unseren Idealen.
Das ursprüngliche Utopia hat die Arbeitszeit minimiert, damit jeder so viel Zeit wie möglich hat, sich persönlich weiterzubilden, sprich seinen Interessen nachzugehen. Es existieren auch liberale Utopien.Sondern jeder hat das unveräußerliche Recht auf seine persönliche Unverwechselbarkeit und die Verwirklichung eigener Vorstellungen, vorausgesetzt er respektiert die Grenzen anderer.
Nebenbei bemerkt: Selbst deine Thesen implizieren einen bestimmten Soll-Zustand, den du rein logisch nicht herleiten kannst. In deinem Zwang zur Individualität widersprichst du formal gesehen deiner eigenen Aussage.
Pragmatisch betrachtet macht diese Forderung natürlich Sinn, allerdings nur, weil sie dem Konsens entspricht.
Irratio.
Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir!
Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort...
Ich bin ein wenig irritiert, was Du so alles in meine Aussagen hineininterpretierst.
Mir scheint auch, daß Du gewohnt bist, alles etwas zu verkomplizieren. Ich weiß, daß die richtigen Dinge auch immer einfach und für jeden verständlich sind. Deshalb brauche ich keine Ideologie, die nur ein Stützkorsett ist, wenn man seiner selbst nicht so sicher ist. Ich orientiere mich schlicht daran, daß ich das Lebensrecht anderer ebenso zu respektieren habe, wie andere das meinige. Aber wenn mir einer blöd kommt, habe ich das Recht auf Abwehr.
Punkt!
Finde ich gut, und meine "Alltagsmoral" ist auch sehr simpel, und in den meisten Fällen komme ich wunderbar damit zurecht. Wenn ich allerdings jemandem begegne, der das ganze anders sieht, berechtigt mich das nicht, sofort abzulehnen, was ein anderer sagt.
Deine Aussagen schienen trotzdem ein bischen fatalistisch zu sein - du lehnst die Vorstellung einer idealen Welt, oder zumindest einer besseren, sofort ab - das war vor allem, was mich irritiert hat.
Und jeder hat ein Weltbild - je abstrakter es ist, desto eher würde ich es als Ideologie bezeichnen... aber ich könnte die Ideologie der Mehrheit als eine Hedonistisch-Materialistische zusammenfassen, und es wäre gerechtfertigt. Zu sagen, man sei Ideologiefrei ist etwas illusorisch.
Irratio.
Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir!
Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort...
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